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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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ja wohl auch der tapfere Mann, der die Aufrührer verjagt und die Verurteilten zum Galgen geschleppt hat?« – »Und sie damit vor dem Tode in den Flammen errettete, jawohl,« antwortete d'Artagnan. »Ich habe den armen Teufeln zu einem leichtern Ende verholfen. Ist Ihnen bekannt, daß man sie lebendig braten wollte? Es übersteigt allen Glauben.« – Fouquet hatte schweigend zugehört. D'Artagnan wischte eine Blutspur von seinem Degen ab, die seiner Aufmerksamkeit entgangen war. »Ich muß um Verzeihung bitten,« sagte er dann, »ich habe nicht viel Zeit, wenn ich noch zu Herrn Colbert will, um mir dort mein Geld geben zu lassen.« – »Aber Sie können es ja auch hier bekommen, Herr Chevalier,« sagte nun Fouquet. »Ich habe schon viel von Ihnen gehört. Haben Sie eine Anweisung?« – D'Artagnan wies das Papier vor, und Fouquet trat mit ihm in ein Nebenzimmer.
    »Sie haben zu fordern?« fragte er. – »5000 Livres.« – »Rückständigen Sold?« – »Nein, das erste Quartal meines Jahresgehalts.« – »Also zahlt Ihnen der König 20 000 Livres jährlich?« – »Finden Sie dasvielleicht zuviel?« – »Keineswegs, bei Ihren Verdiensten,« antwortete Fouquet. »Wenn es nach mir ginge, würden Sie 100 000 jährlich erhalten und nicht dem König, sondern mir angehören.« – D'Artagnan war nicht unempfänglich für Schmeicheleien, namentlich, wenn sie in so seiner Form ausgesprochen wurden, wie jetzt diese seitens des Herrn Fouquet. Der Minister öffnete einen Schubkasten und nahm vier Geldrollen heraus. – »Das sind ja 20 000 Livres,« sagte d'Artagnan. – »Ich will Ihnen die Mühe ersparen, viermal aufs Ministerium zu kommen,« antwortete Fouquet. – »Sehr gütig, Herr Minister,« antwortete d'Artagnan. – »Nur meine Schuldigkeit,« sagte Fouquet. »Darf ich Sie noch um eine Gefälligkeit bitten?« fuhr er fort und zog einen Diamantring vom Finger, der seine tausend Pistolen wert sein mochte. »Diesen Stein erhielt ich von einem Jugendfreunde, dem Sie heute einen großen Dienst erwiesen haben. Sein Name war d'Eymeris.« – »Einer der Verurteilten?« – »Ja, und zum Dank für Ihren Dienst nehmen Sie bitte diesen Ring an. Ich habe heute einen Freund verloren und suche einen andern dafür zu gewinnen. Adieu, Herr Chevalier, oder vielmehr auf Wiedersehen!« rief Fouquet bewegt, erhob sich und eilte hinaus.
    »Das begreife, wer kann,« brummte d'Artagnan, vor dem Gelde und dem Ringe stehend. »Mir ist nur eins klar, dieser Fouquet ist ein ganz netter Mensch. Das soll mir Colbert erklären.«
    Colbert hatte inzwischen Bericht über die Vorfälle auf dem Grèveplatz erhalten und war in sehr schlechter Stimmung, zumal das Rätsel, weshalb bei diesem Aufruhr Hochrufe auf seine Person geschehen waren, sich ineiner für ihn nicht eben schmeichelhaften Weise aufgeklärt hatte. Ueber d'Artagnans Teilnahme an dem Kampfe war er unterrichtet, und als er den Chevalier eintreten sah, rief er ihm entgegen: »Sie kommen zu spät, ich weiß schon alles.« – »Wieso, Herr Kontrolleur?« erwiderte der Gaskogner. »Ich komme nicht her, um Bericht zu erstatten.« – »Sie haben dabei aber doch eine Tat vollbracht, die der Erwähnung wert ist,« meinte Colbert. – »Bah,« sagte der Musketier trocken, »das Alltägliche hat zuletzt keinen Reiz mehr.« – »Nun, was führt Sie sonst zu mir?« – »Der König hat mir befohlen, mich bei Ihnen einzufinden.« – »In Geldangelegenheiten?« fragte Colbert, als er sah, daß d'Artagnan ein Papier hervorzog. – »Warten Sie einen Augenblick, ich habe nur eine kleine Sache zuvor zu erledigen.« – D'Artagnan aber machte kurz kehrt und schickte sich an hinauszugehen. Colbert war verblüfft; die Soldaten warteten sonst, wenn sie Geld holten, mit der größten Geduld. Wollte der Musketier vielleicht zum König gehen, sich beschweren und seine Heldentat erzählen? Es war doch wohl besser, ihn nicht zu erzürnen.
    »Wie denn?« rief er. »Wollen Sie mich schon verlassen?« – »Na ja doch, wir haben uns nichts mehr zu sagen,« versetzte der Gaskogner. – »Aber Sie wollten doch Geld holen?« – »Keineswegs, das habe ich schon von Fouquet bekommen.« – Colbert erblaßte. – »Warum zeigen Sie mir dann dieses Papier vor?« fragte er. – »Der König hat mir befohlen, ein Viertel meines Jahresgehalts bei Fouquet einzukassieren. Majestät meinte, der Oberintendant würde sich weigern, es mir zu zahlen, und dann sollte ich zu Ihnen gehn. Nun war aber Fouquet doch bei

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