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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Papst und dem König. Ich bin mein eigener Herr,« antwortete der Prälat.
    Das für alle drei nicht eben angenehme Gespräch wurde durch die Meldung, das Abendessen sei aufgetragen, beendet. Bei Tisch sprach man von nebensächlichen Dingen, denn ein jeder mochte wohl erkennen, daß jetzt nichts weiter herauszukriegen sei. Der Gaskogner plauderte von Kriegs- und Finanzsachen, von schönen Frauen und ließ erst ganz zuletzt, wie einen lange aufgesparten Trumpf, den Namen Colbert fallen. – »Wer ist denn das?« fragte d'Herblay. – Aber nun wußte d'Artagnan ganz genau, daß er wirklich auf der Hut sein müsse, denn Aramis hatte sich während des ganzen Gesprächs unwissend gestellt. Daß er jedoch noch nichts von Colbert wissen wollte, das war dem Chevalier denn doch zu bunt. Indessen sagte er, als wenn er gar nichts merkte, von Colbert alles, was er selbst wußte. Das Abendessen währte bis ein Uhr. Punkt zehn Uhr war Porthos eingeschlafen und schnarchte wie eine Orgel. Man weckte ihn und schickte ihn zu Bett. – »Ich glaube, ich bin eingenickt,« sagte er. »Das Gespräch war übrigens sehr interessant.« – Aramis geleitete d'Artagnan in das für ihn bestimmte Schlafzimmer und schied mit einem herzlichen Kuß von ihm.
    Kaum war in d'Artagnans Zimmer das Licht erloschen, so trat Aramis in das Zimmer des wackern Porthos, der schon im festen Schlafe lag. Der Prälat, der allen Lärm vermeiden wollte, rüttelte ihn an der Schulter, und der Herkules fuhr in die Höhe und brüllte mitDonnerstimme: »Was ist los?« – »Still! still!« beschwichtigte ihn Aramis. »Ich bin's. Sie müssen sogleich fort, Porthos.« – »Fort? Wohin denn?« – »Nach Paris!« – »O, pfui Teufel! das sind ja hundert Meilen.« – »Hundertundvier,« verbesserte der Bischof. »Morgen vormittag können Sie dort sein. Auf, auf! es ist keine Zeit zu verlieren.« – »Zum Kuckuck!« brummte Porthos, der sich schon wieder auf die Seite gelegt hatte. »Ist es denn durchaus notwendig?« – »Durchaus! durchaus! Machen Sie sich fertig!« sagte Aramis in jenem Tone, der keine Wahl läßt. »Und verhalten Sie sich mäuschenstill dabei, daß niemand wach wird!«
    Das erste war, daß Porthos Schwert; Gürtel und Börse fallen ließ und ein lautes Gelächter anschlug. – »Leise, Porthos, leise!« flüsterte der Bischof aufgebracht.
    »Richtig! Ich hatte es schon wieder vergessen,« antwortete Porthos. »Es ist sonderbar, gerade wenn man sich recht beeilen will, geht alles besonders langsam, und man macht nie mehr Lärm, als wenn man recht ruhig sein will. Aber die Sache scheint wirklich Eile zu haben.«
    »Allerdings, wenn nicht ein großes Unglück geschehen soll. D'Artagnan hat Sie ausgefragt, nicht wahr?« – »Nicht daß ich wüßte.« – »Denken Sie nur mal recht nach. Hat er am Ende gar unsern Befestigungsplan zu sehen bekommen?« – »Gewiß, aber Ihre Schrift hatte ich ausradiert. Er kann nicht ahnen, daß Sie daran beteiligt sind.« – »Unser Freund kann aber sehr gut sehen,« sagte d'Herblay. »Es ist damit zu rechnen, daß alles entdeckt ist, und da gilt es, ein großes Unglück zu verhüten. Ich habe dafür gesorgt, daß d'Artagnan vor Tagesanbruch nicht fort kann. Aber Sie müssen auf der Stelle reiten. Wenn er um fünf Uhr auf den Beinenist, können Sie schon 15 Meilen weit sein. Die ganze Strecke können Sie in 30 Stunden hinter sich haben.«
    Wie der geschickteste Kammerdiener half er ihm beim Ankleiden, trieb ihn wieder und wieder zur Eile an und führte ihn in den Hof hinab, wo ein Pferd reisefertig dastand. Er sorgte dafür, daß kein Geräusch gemacht wurde, und hielt selbst dem Tier die Nüstern zu, damit es nicht wieherte. »Und nun, Porthos,« sagte er dann, »in einem Atem bis Paris! Keine Rast! Zu Pferde essen und trinken, keine Minute verlieren, und sollten Sie ein halb Dutzend Pferde totreiten! Dieses Schreiben geben Sie an Fouquet ab, und koste es, was es wolle, morgen mittag muß er es haben.« – »Er soll es haben.« – »Dann werden Sie Herzog und Pair werden.« – »Oho!« rief Porthos, und seine Augen funkelten. »Dann soll die Reise nur 24 Stunden dauern. Vorwärts!« – Er drückte dem Pferde die Sporen in den Leib und jagte davon.
    D'Artagnan glaubte wunders wie schlau er wäre, als er um fünf Uhr aufstand. »Aramis hat gesagt, ich sollte um acht Uhr bereit sein,« dachte er bei sich. »Ich weiß, was das bedeutet. Ich werde ihn in aller Frühe überraschen.« Er trat ans Fenster. Der Morgen

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