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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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für den Grafen von Guiche und Rudolf zu haben. Das war ein neuer Schlag für Buckingham, glaubte er doch in ihren Blicken ein tieferes Gefühl als bloße Neugierde zu erkennen. Er ließ die Hände sinken und ging mit einem Seufzer fort.
    Bei Tische in der Kapitänskajüte harrte seiner eine neue Demütigung, denn Madame ließ von Guiche und von Bragelonne an ihrer Seite sitzen, und Buckingham sah sich an einen entfernten Platz verwiesen. Von Guiche, den sein Glück noch blässer machte, als seinen Nebenbuhler der Zorn, nahm fast zitternd seinen Sitz neben der Prinzessin ein, deren seidnes Gewand ihn leise berührte.Nach der Mahlzeit eilte Buckingham auf die Prinzessin zu, um ihr die Hand zu reichen.
    »Mylord,« sagte Graf von Guiche, »haben Sie die Güte, sich von jetzt ab nicht mehr zwischen Ihre königliche Hoheit und mich zu drängen. Von diesem Augenblick an gehört Lady Henriette Frankreich an, und wenn sie mir die Ehre erweist, meine Hand zu berühren, so berührt sie damit die Hand Monsieurs, ihres Gemahls.«
    Rudolf beobachtete seinen Freund scharf. Er liebte ja selbst unglücklich und verstand alles. Er warf ihm einen vielsagenden Blick der Teilnahme zu.
    Gegen zwei Uhr schlug das Wetter um; die Sonne kam zum Vorschein, der Wind legte sich, und das Meer wurde glatt wie ein Spiegel. Der Nebel zerriß gleich einem Schleier, der in kleinen Stücken davonfliegt. Das freundliche Gestade Frankreichs grüßte herüber mit seinen grünen Hügeln und weißen Häuschen.

3. Kapitel. Zwei Liebende
     
    Der Befehl zum Landen wurde gegeben, und Buckingham atmete freudig auf. Doch alsbald sah er sich abermals um eine Hoffnung betrogen, denn die Königin-Witwe rief ihn zu sich. »Mylord,« sagte sie zu ihm, »Sie dürfen meine Tochter nicht an Land fahren lassen, ohne sich zu vergewissern, ob die Wohnungen in Ordnung sind. Fahren Sie also bitte voraus.« – Lord Buckingham errötete, aber es gab keine Widerrede. Er mußte darauf verzichten, die Prinzessin zu begleiten. Er warf einen Blick der Verzweiflung auf die Gruppe, dievon Lady Henriette, dem Admiral und den beiden Franzosen gebildet wurde, trat an Bord und sprang so blindlings hinab in das kaum ausgesetzte Boot, daß er es fast zum Kentern gebracht hätte. – »Mylord scheint den Verstand verloren zu haben,« sagte Norfolk kalt. – »Das fürchte ich in der Tat,« antwortete Bragelonne.
    Die Ruderer legten sich in die Riemen, das Boot fuhr davon. Aber Buckingham blieb aufrecht darin stehen und wandte kein Auge von dem Fahrzeug, das einige Minuten später mit der Prinzessin das Schiff verließ. Als Buckingham an Land war, stürmte er in die Stadt hinein. Er sah nicht nach den vielen Kähnen, die vom Ufer abstießen, um der Prinzessin entgegenzufahren, er hörte nicht auf die Kanonenschüsse, die zu ihrer Begrüßung abgefeuert wurden. Er lief auf den Marktplatz zum Rathause, um hier nach dem Rechten zu schauen. Da sah er zu seiner Bestürzung eine Anzahl von Zelten errichtet, auf denen die französische Flagge wehte und die im Halbkreis das Rathaus umschlossen. Pagen und Soldaten hielten davor Wache. Zwischen den luftigen Bauten aber sah man eine große Anzahl von Offizieren und Edelleuten hin und her schreiten oder plaudernd herumstehen. Buckingham trieb sein Pferd mitten hinein in die bunte Menge, und rasend vor Wut richtete er sich im Sattel empor. »Was hat das hier zu bedeuten?« schrie er, um sich schauend.
    Ein Mann trat zu ihm heran. »Was gibt's?« fragte er ganz gelassen. »Wer macht hier solchen Lärm?« Buckingham betrachtete die lange, hagere Gestalt, die vor ihm stand, mit unverhohlener Geringschätzung. – »Wer sind Sie?« rief er. – »Wer sind denn Sie?« fragte der Mann mit der größten Ruhe. – »Ich bin Herzog vonBuckingham,« war die Antwort, »ich habe alle Häuser um das Rathaus herum gemietet; die Häuser gehören also mir, und da ich sie gemietet habe, um ungehindert zum Rathause zu gelangen, so haben Sie kein Recht, mir den Weg zu versperren.« – »Es steht Ihnen ja frei, ins Rathaus zu gehen,« versetzte der andere. – »Ihre Schildwachen halten mich auf,« rief der Engländer. – »Weil Sie zu Pferde hin wollen, und der Befehl lautet, nur Fußgänger durchzulassen.«
    »Hier hat niemand Befehle zu erteilen als ich,« rief Buckingham. – »Wieso?« lautete die gelassene Antwort. »Erklären Sie mir das, bitte.« – »Weil die Häuser und dieser ganze Platz mein ist!« – »Sie sind im Irrtum, mein Herr. Der Platz gehört

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