Die drei ??? Schattenwelt 1: Teuflisches Duell (drei Fragezeichen) (German Edition)
liebte es, wenn alles nach Plan lief, egal, ob es dabei nur um Kleinigkeiten ging oder nicht.
Es dauerte nicht lange, bis sich die Haustür öffnete und Mr Garvine ihnen entgegenkam. Er schloss das Gartentürchen auf. »Kommt mit rein. Es ist selten, dass jemand Interesse an meinen Lieblingen zeigt.« Er kratzte sich im Dreitagebart. »Die meisten Menschen mögen ja so langweilige Tiere wie Katzen und Hunde.«
Kurz darauf schauten sie sich im Haus um. Die Tapete im schmalen Flur zeigte ein ausgeblichenes und ziemlich hässliches Blumenmuster. Eine Treppe führte nach oben, seitlich zweigte eine Tür ab. Garvine stieg vor ihnen die Stufen hinauf bis zu einer schweren Schiebetür aus undurchsichtigem, gemasertem Glas. Dahinter lag ein großer Raum. Unter demFenster gab es eine kleine Küchenzeile. Den Hauptteil aber nahm der Wohnbereich ein, in dem gleich drei Terrarien standen.
Der fahrbare Glaskasten mit den zitronengelben Pfeilgiftfröschen war nicht einmal das größte. In einem gigantischen, sicher weit über zwei Meter langen und fast mannshohen Terrarium lagen dicke Zweige, auf denen vier tiefschwarze Echsen träge unter dem roten Licht einer Wärmelampe dösten. Der dritte Kasten war etwas kleiner.
»Seht euch nur alles an«, sagte Mr Garvine freundlich.
Peter ging zu dem kleineren Terrarium und entdeckte einige Echsen.
»Das sind Lurche«, erklärte der Hausmeister und in den nächsten Minuten hörten sich die drei ??? geduldig einen Vortrag an über diese »wunderbaren und ganz erstaunlichen Tiere«, wie Garvine mehrfach betonte.
Justus wartete auf eine Gelegenheit, das Thema zu wechseln und zur Sprache zu bringen, was ihn brennend interessierte. »Mr Garvine«, konnte er ihn endlich ansprechen, »Sie kennen sich doch in Ruxton gut aus.«
»Ich denke ja.«
»Wie lange arbeiten Sie schon hier?«
»Bestimmt zwanzig Jahre«, meinte er.
»Zwanzig Jahre«, wiederholte Bob nachdenklich. Er sah aus, als wollte er noch etwas sagen, schwieg aber.
Der Erste Detektiv nickte. »Dann kennen Sie doch jeden Winkel und alle Mitarbeiter der Universität.«
»Alle, die hier arbeiten, ganz sicher nicht! Die meisten Bibliothekare, Sekretärinnen und Gastdozenten treffe ich nie.Aber das eigentliche Universitätsgelände, das kenne ich wie meine Westentasche. Ich glaube, ich habe überall schon irgendetwas repariert, von der Steckdose bis zum Toiletten-Spülkasten!«
Jusuts beschloss, den Hausmeister zu verunsichern, indem er unvermittelt fragte: »Was sagt Ihnen eine Studentenverbindung namens Alpha Lambda Chi?«
Der Hausmeister stutzte – und fing an zu lachen. »Was wollt ihr denn von denen? Das ist nicht irgendeine Studentenverbindung … meiner Meinung nach spinnen die alle. Aber ganz davon abgesehen sind die gefährlich!«
»… ich rate dir: Nun flieh!«
»Gefährlich?«, hakte Peter nach. »Was meinen Sie damit?«
Lemuel Garvine lachte. »Nur keine Angst, Junge! So gefährlich wie meine Pfeilgiftfrösche sind sie bestimmt nicht.« Er stand neben dem Terrarium mit seinen Lieblingen und legte die Hand darauf, so wie andere Leute den Kopf ihres Hundes tätschelten oder beiläufig ihre Katze streichelten.
»Ich fürchte mich nicht«, versicherte Peter. Allerdings klang seine Stimme nicht ganz so überzeugend wie gewünscht. »Es interessiert mich nur, was Sie damit meinen.«
»Ja, erzählen Sie uns mehr«, bat Justus. »Sie sagen, alle Mitglieder dieser Studentenvereinigung … spinnen?«
»Gut, ich habe etwas übertrieben«, gab der Hausmeister zu. »Sie halten sich für die Besten und sind ein wenig eigenartig. Oder verschroben. Ein abgehobener Geheimclub, über den von außen niemand viel erfährt. Da blühen eben die Gerüchte. Der Leiter von Alpha Lambda Chi, der sogenannte Zeremonienmeister, tritt nie öffentlich in Erscheinung.«
»Was soll das heißen?«, fragte Bob verwundert.
»Ich persönlich glaube, es gibt ihn gar nicht. Eine Art Phantom, versteht ihr? Er lässt sich immer vertreten und jeder, der zur Vereinigung gehört … na ja, es kommt mir vor, als würden sie ihn verehren.«
Justus knetete seine Unterlippe. »Das klingt mir eher nach einer Sekte als nach einer Studentenvereinigung.«
»Ach was. Die sind nicht religiös oder so.« Lemuel Garvine winkte ab. »Man muss das erleben, um es zu verstehen.«
»Und Sie haben es erlebt?«
»Um Himmels willen, nein!« Garvine schüttelte hastig den Kopf. »Ich war nur einmal in dem Saal, in dem sie ihre Treffen
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