Die drei ??? Schattenwelt 1: Teuflisches Duell (drei Fragezeichen) (German Edition)
runde Bau der Hauptmensa vor ihnen auf: ein ebenso altes wie hässliches, viereckiges Betongebäude. Die Fenster waren mit knallroter Farbe umrandet, was wenigstens etwas Abwechslung bot.
Peter leitete sie um das Gebäude herum zur Rückseite. Dort ging es über eine steile, ausgehobene Treppe zum unterirdisch liegenden Kellergeschoss. Ein kleiner Pfeil war auf die Wand gemalt. Darin stand nur ein Wort: Studentenloch. Justus eilte als Erster nach unten. »Die Bezeichnung scheint ja treffend gewählt zu sein.« Eine offen stehende Metalltür führte ins Innere.
Drinnen spielte Rockmusik, gerade so laut, dass man sich noch unterhalten konnte. Eine große Theke nahm die Wand gegenüber der Tür ein, sonst gab es etwa ein Dutzend Tische. Die meisten waren besetzt.
Der Erste Detektiv musste sich nicht lange umschauen, um zu finden, was er suchte. Der junge Mann mochte ungefähr zwanzig Jahre alt sein. Sein hellbraunes Haar glänzte vor Gel. Er stand an der Bar und in seiner Lederhose stellte er tatsächlich eine unübersehbare Erscheinung dar.
Das also war er – der Kerl, der TJ Drogen hatte verkaufen wollen!
»Alpha Lambda Chi …«
Der Erste Detektiv behielt Mr Lederhose, wie er ihn für sich nannte, unauffällig im Auge. Natürlich konnten die drei ??? nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen. Zunächst wollten sie ihn beobachten.
Sie gingen zur Theke und bestellten sich etwas zu trinken. Peter und Bob nahmen eine Cola, während Justus der auf einen Spiegel geschriebenen Empfehlung folgte und einen Shake aus etlichen Fruchtsäften wählte. Die Werbung pries ihn als coole Vitaminbombe an.
Die meisten Besucher im Studentenloch hockten in Grüppchen an Tischen beisammen, redeten und lachten. In einer Ecke saß eine junge Frau mit einer auffallenden Geiernase vor einem Laptop und tippte.
Jetzt, wo sie sich mitten im Raum aufhielten, merkten sie, dass die Musik doch lauter spielte, als es ihnen angenehm war. Der Mann mit der Lederhose stand knapp vier Meter entfernt neben zwei Studenten, die über irgendwelche alten amerikanischen Autoren diskutierten, von denen die drei ??? noch nie gehört hatten. Wahrscheinlich studierten die beiden Literaturgeschichte.
Eine Bedienung, sicher selbst eine Studentin, stellte die Gläser vor den Jungen ab. Justus’ Spezialsaft sah wunderbar aus und schmeckte köstlich, wie er kurz darauf feststellte. Eine halbe Orangenscheibe und etwas Ananas steckten auf dem gezuckerten Glasrand.
Die drei Detektive tauschten sich im Flüsterton aus. Siewollten den Fremden – den mutmaßlichen Drogenhändler – zunächst im Auge behalten, aber auch nicht zu lange warten. Schließlich bestand jederzeit die Gefahr, dass er aus dem Studentenloch ging und ihnen gar keine Möglichkeit blieb, halbwegs unauffällig Kontakt aufzunehmen.
Nur, wie sollten sie vorgehen? Ihn einfach auf die Drogen ansprechen? Der Zufall kam ihnen zu Hilfe, als die beiden Literaturstudenten zahlten und ihren Platz an der Theke verließen. So stand niemand mehr zwischen den drei ??? und dem Mann.
»Ich habe eine Idee«, flüsterte Peter seinen Freunden zu.
»Was …«
»Spielt einfach mit!« Der Zweite Detektiv wartete, bis die Bedienung hersah, und winkte ihr. Sie kam zu ihm. Peter bestellte ein Bier.
Die Studentin sah ihn aus leicht zusammengekniffenen Augen an. »Also erstens bist du bestimmt zu jung dafür und zweitens …«
»Bin ich nicht«, widersprach Peter.
»Ist er nicht«, stimmte Justus zu, der sofort durchschaute, was Peter vorhatte. »Und ich genauso wenig.«
»Und zweitens«, setzte die Bedienung in aller Seelenruhe neu an, »gibt es hier keinen Alkohol.«
»Aber …«
»Nix aber. Ihr könnt gerne gehen, wenn ihr Ärger machen wollt.«
»Wollen wir nicht«, versicherte Bob. »Wir verschwinden allerdings trotzdem. Ist ja voll langweilig, so ganz ohne Alkohol! Können wir zahlen, bitte?«
»Klar.« Sie nannte die Summe und die Jungen kramten in ihren Geldbeuteln.
Im Stillen freute sich der Erste Detektiv über Peters Idee und darüber, dass auch Bob so perfekt mitspielte. Obwohl sie improvisieren mussten, war ihre Vorstellung nicht übel. Wenn Mr Lederhose tatsächlich Drogen an mögliche Interessenten verkaufte, hatten sich die drei ??? mehr als alle anderen im Raum soeben als Kunden empfohlen.
Das Problem dabei war nur, dass der andere überhaupt nicht reagierte, sondern nur müde grinste und ein paar Münzen auf den Tisch legte. Noch vor den drei ???
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