Die drei ??? Schattenwelt 3: Die dunkle Macht (drei Fragezeichen) (German Edition)
setzte ein. Dann seufzte die Psychologin und lehnte sich in ihrem Bürosessel zurück. Das Lächeln war aus ihrem Gesicht verschwunden.
»Ich spreche von Dimethyltryptamin. Ein halluzinogenes Alkaloid, das in deinem Blut nachgewiesen wurde.« Mrs Fernandez’ Miene hatte jede Herzlichkeit verloren. Jetzt strahlte ihr Blick nur noch Enttäuschung und kalte Strenge aus. »Du hast Drogen genommen, Justus Jonas …«
Der Officer deutete auf eine vor ihm aufgeschlagene Mappe mit mehreren Dokumenten. »Dramatische oder gar tödliche Nebenwirkungen konnte Garvine sich natürlich nicht leisten, wenn seine Designer-Droge ein Erfolg werden sollte. Deshalb experimentierte er, basierend auf dem Sekret derhier heimischen Coloradokröte, an einer speziellen chemischen Trenn-Methode: Er isolierte die berauschende Komponente, das sogenannte Bufotenin, von allen unerwünschten Bestandteilen und koppelte das Bufotenin an andere Stoffe. Dieser speziellen Rezeptur verdankten die Drogen des Amphibien-Phantoms ihre ganz eigene Wirkung, die sie in eingeweihten Kreisen so populär machte.«
»Zum Beispiel?«, wollte Peter wissen.
»Laut Informationen unserer Kollegen aus Los Angeles zeichneten sich die von ihnen so genannten ›Frog Jumps‹ insbesondere durch zwei Wirk-Schwerpunkte aus: zum einen sehr intensiv erlebte optische und akustische Wahrnehmungsveränderungen, wie sie beispielsweise auch die berühmt-berüchtigte Droge LSD erzeugt. Und zum anderen eine umfassende Loslösung von Angst- und Stressgefühlen, was zu starker Euphorie führt.«
»Wahrnehmungsveränderungen, Halluzinationen und Furchtlosigkeit«, fasste Bob nachdenklich zusammen. »Das erklärt mehrere eigenartige Erlebnisse, die wir in den vergangenen Tagen hier in Ruxton hatten.«
Hogart nickte. »Das passt zu unserer Theorie der geheimen Testreihen. Garvine entwickelte immer wieder Varianten der Droge, sodass seine Abnehmerschaft stets begierig auf die nächste Generation der Frog Jumps wartete. Ein Kontaktmann in L. A. hat dabei offenbar als eine Art Betreuer für seine Luxus-Kundschaft fungiert.«
»Dann war es wahrscheinlich dieser Kontaktmann, der auf dem merkwürdigen Super-Handy angerufen hatte«, murmelte Bob in Richtung Peter. »Da waren bestimmt sensibleDaten drin gespeichert – deshalb hatte Garvine mit dem Typ wahrscheinlich diese Sicherheitsmaßnahme mit der Selbstzerstörung vereinbart, falls das Gerät in falsche Hände fällt.«
»Ein echt gerissener Fuchs«, erwiderte Peter. »Für alles hatte er einen Plan. Und bevor er seinen jeweils neuesten Froschdreck in Hollywood versilbert hat, probierte er ihn hier auf dem Campus an ahnungslosen Studenten aus …«
»Diese hinterhältige Strategie hat er im Laufe der Zeit wohl immer mehr perfektioniert«, erläuterte der Officer. »Dabei gehörte offenbar auch die kriminell unterwanderte Verbindung Alpha Lambda Chi zu seinem Konzept.«
»Inwiefern denn?«, fragte Bob überrascht.
»Aus den Dokumenten geht hervor, dass Garvine schon lange über die Straftaten von John Walker alias Bernhard Egglesforth III. Bescheid wusste, ihn aber bewusst gewähren ließ. Falls nämlich seitens der Uni-Leitung jemand auf das seltsame Verhalten mancher Studenten aufmerksam geworden wäre, hätte Garvine den Verdacht gezielt auf die Drogen-Aktivitäten im Umfeld von Alpha Lambda Chi gelenkt.«
»Dass diese Studentenverbindung eine dunkle Seite hatte, mit der Garvine irgendwie in Zusammenhang stand, muss auch Professor Roalstad gewusst oder zumindest geahnt haben«, murmelte der dritte Detektiv stirnrunzelnd. »Deshalb erwähnte er diese Verbindung …«
»Sie sprachen gerade von der offiziellen Seite«, griff Peter die letzte Aussage von Mr Hogart auf. »Aber was machte Garvine, wenn eines seiner Opfer selber etwas merkte?«
»In den seltenen Fällen, wo ein Student auf seine Machenschaften aufmerksam wurde, schüchterte Garvine ihn massiv mit Drohungen oder Erpressungen ein. Das wissen wir von denjenigen, die sich nun endlich trauen, Anzeige zu erstatten.«
»Und seine besonderen Haustiere setzte er dabei als überzeugende Argumente ein«, ergänzte Bob zornig. »Ein wirklich gewissenloses Scheusal …«
Eine Ohrfeige hätte Justus kaum härter treffen können. Wie ein Donnerschlag schien der Satz von Mrs Fernandez im Raum nachzuhallen, während der Blick des entgeisterten Ersten Detektivs zwischen der Psychologin und dem Labor-Umschlag hin- und hersprang. Diese Anschuldigung war so
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