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Die drei Sinfonie der Angst drei Fragezeichen

Die drei Sinfonie der Angst drei Fragezeichen

Titel: Die drei Sinfonie der Angst drei Fragezeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Erlhoff
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unsympathische Musikerin, die die Kosmoharmonika spielte.
    »Was machst du hier?«, fragte sie scharf.
    »Ich   … ich soll nach Müll suchen.«
    »Quatsch! Der Raum wurde vorhin von einer Reinigungskraft gründlich geputzt!«
    Peter überlegte blitzschnell. »Also, im Vertrauen gesagt, ich wurde von Mr   Flint geschickt. Er hat vorhin einen Mann an der Orgel gesehen.«
    »Einen Mann?«
    »Ja«, log Peter. Er hoffte, dabei nicht rot zu werden. »Mr   Flint hat ihn nie zuvor gesehen. Und deshalb soll ich gucken, ob alles in Ordnung ist.«
    »Du?«
    »Warum nicht?«
    »Was weißt du schon von Orgeln?«
    »Eine ganze Menge. Sonst würde ich doch diesen Job in der Villa der Künste nicht machen. Ich will nach der Schule unbedingt Musik studieren.«
    »Sieh zu, dass du dich um die Gäste kümmerst, und lass die Musikinstrumente unsere Sorge sein. Ich werde gleich mit einem Kollegen nach der Orgel schauen.«
    Peter spähte um den weinroten Brokatvorhang herum, der die Seite der Orgel verdeckte. »Aber ich soll das doch machen! Was ist, wenn Mr   Flint sauer auf mich wird?« Er warfeinen schnellen Blick auf das Musikinstrument und erblickte mehrere Kabel und einen eckigen schwarzen Kasten mit kleinen Lämpchen und Schaltern. Der Zweite Detektiv hatte sich in Wahrheit nie mit Orgeln beschäftigt, aber soweit er sich erinnern konnte, hatte die Orgel in der Kirche von Rocky Beach keine Kabel und keine schwarzen Kästen mit blinkenden Lichtern. Nun bemerkte er auch zwei silberne Aufsätze, die auf die größten Pfeifen montiert waren. Von Weitem hatte man das in dem matten Zwielicht des Vorführraums nicht erkennen können. Handelte es sich hier um eine Methode zur Klangverbesserung oder war das ein Teil der Waffe? Peter versuchte, sich alles genau einzuprägen.
    Mrs   Bland wurde ungeduldig. »Nun reicht es aber! Du hältst hier alles auf.«
    »Schon gut, Madam!« Peter hob beschwichtigend die Hände. »Ich gehe ja schon.«
    Justus saß an einem antiken Mahagoni-Tisch im Eingangsbereich und war schlecht gelaunt.
    »Ich mag diese Musik eigentlich nicht«, erklärte ihm ein älterer Herr im Smoking. Der Erste Detektiv hatte gerade seine Karte geprüft, doch der Mann dachte nicht daran weiterzugehen. Solange keine Gäste hinter ihm warteten, schien er vollkommen zufrieden damit zu sein, Justus seine Meinung aufzudrängen. »Früher haben in Hollywood noch richtige Konzerte stattgefunden. Das hättest du mal erleben sollen. Das Niveau der Veranstaltungen war unübertroffen.«
    »Ja, ich kann es mir vorstellen«, sagte der Erste Detektiv nur und blickte durch das geöffnete Portal hinunter zur Auffahrt.Die Dunkelheit senkte sich bereits wie ein Schleier über den Canyon. Nun waren auch die ersten Fledermäuse unterwegs. Er konnte sie als kleine schwarze Schatten über dem Vorplatz schwirren sehen.
    »Die Colorphoniker sind im Grunde gar keine richtigen Musiker«, redete sich der Mann in Rage. »Ein Pianist ist ein Musiker und ein Hornist auch. Aber wer spielt schon eine Kosmonika?«
    »Kosmoharmonika«, sagte Justus matt.
    Der Mann sah ihn finster an. »Willst du mir etwa widersprechen?«
    »Nein, Sir.«
    »Du findest den ganzen Zirkus hier wohl auch noch interessant. Vielleicht gehörst du auch zu den unkultivierten Menschen, die das hier für Kunst halten.«
    »Kunst liegt im Auge des Betrachters«, gab Justus zurück. Er blickte wieder hinaus. Gerade fuhr ein prächtiger Wagen die Auffahrt hinauf. Justus blinzelte.
    Der Mann im Smoking trat unterdessen noch einen Schritt auf den Mahagoni-Tisch zu. »Ich finde es unerhört, dass für die Eintrittskarten so ein hoher Preis verlangt wurde. Das ist bei der Qualität nicht gerechtfertigt.«
    Nun wurde es Justus zu bunt. »Warum haben Sie dann überhaupt eine Karte gekauft?«
    »Das ist ja eine unerhörte Frechheit! Ich werde mich bei deinem Vorgesetzten über dich beschweren!« Mit diesen Worten stapfte der Mann davon. Justus schnaubte verächtlich, dann starrte er wieder hinaus. Der Wagen hatte seine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Er kam dem Ersten Detektivnur allzu bekannt vor. Jetzt, wo er direkt vor dem Portal auf den Parkplatz abbog, gab es keinen Zweifel mehr: Es war der goldbeschlagene Rolls-Royce der Autovermietung Gelbert!
    Vor einigen Jahren hatte Justus an einem Gewinnspiel der Autovermietung teilgenommen und die Nutzung des Wagens   – samt britischem Chauffeur   – für dreißig Tage gewonnen. Einige Zeit später hatte dann ein dankbarer und ziemlich reicher

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