Die drei Sinfonie der Angst drei Fragezeichen
Klient der drei ??? dafür gesorgt, dass die Jungen den Wagen nutzen konnten, wann immer sie wollten. Seit Bob und Peter eigene Autos besaßen, war das deutlich seltener der Fall. Allerdings war Morton, der Chauffeur, so etwas wie ein Freund der drei ??? und gewissermaßen sogar ein Ehrenmitglied ihres Detektivteams.
Justus sah dem edlen Wagen hinterher. Er wusste, dass der Rolls-Royce gelegentlich von Hollywood-Stars gemietet wurde. Vermutlich war auch jetzt einer der geladenen Schauspieler damit angereist.
Bevor er jedoch weiter darüber nachdenken konnte, wurde Justus von dem älteren Herrn im Smoking aus seinen Gedanken gerissen. Er war mit Mr Flint im Schlepptau zurückgekommen. Sein Gesicht hatte die Farbe einer überreifen Tomate. Mr Flint hingegen wirkte trotz der kalifornischen Sommerbräune blass und gestresst. »Was soll das, Junge?«
»Was ist denn los?«, spielte Justus den Ahnungslosen.
»Da sehen Sie es! Er wird sofort frech!« Der ältere Mann sah aus, als wollte er Justus an den Kragen gehen.
»Dieser Herr hat sich über dich beschwert!«, sagte Flint streng.
»Das tut mir sehr leid, Sir«, log Justus in seinem bravsten Tonfall. Er zwang sich zu einem versöhnlichen Lächeln. »Esmuss ein Missverständnis in der Kommunikation vorgelegen haben. Ich bitte vielmals um Entschuldigung.«
»Dann ist ja gut«, sagte Flint schroff. Er wandte sich bereits wieder ab. Der Gast heftete sich an seine Fersen. Als sie weggingen, hörte Justus noch, wie er auf Flint einredete: »Ich mag diese Musik eigentlich nicht. Früher haben in Hollywood noch richtige Konzerte stattgefunden. Das hätten Sie mal erleben sollen, junger Mann. Das Niveau der Veranstaltungen war unübertroffen.«
Plötzlich schienen die Gäste in einem ganzen Schwung zu kommen. Justus kontrollierte zehn Karten, darunter auch die Karte einer äußerst attraktiven Frau, die er erst vor Kurzem in einem Kinomagazin gesehen hatte. Ob das die Schauspielerin aus Kill Me Twice III war? Hinter ihr kam ein altes Ehepaar die Treppe hoch. Die beiden wechselten ein paar freundliche Worte mit Justus und gingen dann weiter.
Danach kam ein weiteres Paar. Die Frau war kräftig gebaut und hatte ein azurblaues Kleid mit einer breiten Stola an. Der Mann hingegen war schmal und trug einen etwas altmodischen Anzug mit Fliege. Das Auffälligste an ihm war der schwarze Schnurrbart, der sein Gesicht vollkommen dominierte. Dem Ersten Detektiv gefror das höfliche Lächeln mitten auf dem Gesicht.
»Justus!«, begrüßte ihn Tante Mathilda. »Ist das nicht großartig? Titus hat mich heute mit Karten für dieses Konzert überrascht!«
»Du hattest doch erzählt, dass du für diese Colorphoniker arbeitest«, sagte Onkel Titus mit stolzgeschwellter Brust. »Du hast das Programmheft auf dem Küchentisch liegen lassen und da kam mir die Idee, Mathilda ganz groß auszuführen. Ich habe sogar euren Wagen mit dem Chauffeur gemietet!«
»A… aber«, stammelte Justus verdattert, »woher hast du so schnell Karten bekommen?«
Tante Mathilda sah ihren Mann bewundernd an. Der beugte sich etwas vor und sagte leise: »Ein Musikexperte aus unserer Nachbarschaft hat sie gegen zwei Leierkästen eingetauscht. Er war ganz angetan von den Prachtstücken. Außerdem hätte er eh nicht herkommen können, weil seine Schwiegermutter heute ihren Geburtstag feiert und die –«
»Wir gehen jetzt erst einmal zur Bar!«, unterbrach ihn Tante Mathilda.
»Eine gute Idee, meine Liebste!«
»Ihr könnt da aber nicht reingehen!«, setzte Justus an, als sein Onkel und seine Tante weggehen wollten.
»Justus, was soll denn der Quatsch?«
»Es ist zu –« Er hatte »gefährlich« sagen wollen, aber ausgerechnet in dem Moment kam Mr Flint auf ihn zu. »Macht der Junge Probleme?«, fragte er das Ehepaar Jonas. Sein Tonfall verriet, dass er äußerst ungehalten war.
»Nein, es ist alles in bester Ordnung«, versicherte Onkel Titus gut gelaunt. »Wir gehen dann mal einen Sekt trinken.«
Bevor Justus es verhindern konnte, hatten sich die beiden auch schon unter die anderen Gäste gemischt. Flint sah noch einmal streng zu Justus hinunter. Vielleicht hätte er noch etwas gesagt, wenn nicht just in diesem Augenblick eine junge Frau mit hüftlangen blonden Locken den Flur betreten hätte. In ihrem grünen, tief ausgeschnittenen Abendkleid sahsie zweifelsohne sehr hübsch aus. Ein zarter Duft von Lilien wehte zum Ersten Detektiv herüber. Flint räusperte sich und riss seine Augen
Weitere Kostenlose Bücher