Die drei Sinfonie der Angst drei Fragezeichen
die undurchdringliche Finsternis, als die schwere Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war und der Riegel vorgeschoben wurde. »Wir haben nicht einmal die Rucksäcke mit den Handys dabei. Die liegen oben in der Garderobe.«
»Ich bezweifle, dass es hier überhaupt Empfang gibt«, gab Justus zurück. Dann lauschte er. Schritte verhallten im Treppenhaus. Als alles still war, sagte er: »War dein Dietrichset auch im Rucksack?«
»Ja«, gab Peter kleinlaut zurück. »Ich habe eben nicht gedacht, dass wir es brauchen würden.«
»Im Einsatz sollten die grundlegenden Teile unserer Ausrüstung stets dabei sein«, meinte Justus. »Ich zum Beispiel habe das akustische Messgerät in die Hosentasche gesteckt und Ohrstöpsel für uns drei.«
»Das hilft uns hier aber nicht weiter!«
»Natürlich nicht. Aber an der mangelnden Ausrüstung können wir gerade nichts ändern. Wichtiger ist, dass wir Licht machen.«
»Ich habe ein Streichholzbriefchen dabei!« Bob kramte in seinen Hosentaschen. »Soll ich eins anzünden?«
»Warte noch!« Justus hatte die steinerne Wand neben der Tür abgetastet. »Ich glaube …«
»Was denn?«
»Ja!«, rief Justus triumphierend. »Hier ist eine Halterung mit einer Fackel! Bob, gib mir die Streichhölzer!«
Kurz darauf flammte eines der Hölzchen auf. Doch Justus gelang es nicht sofort, die Fackel zu entzünden. Das Streichholz erlosch, bevor sich etwas tat. Auch beim zweiten Mal hatte er kein Glück.
»Mensch, Just«, sagte Bob beklommen. »Das waren nur drei oder vier Hölzer! Wenn es jetzt nicht klappt …«
In diesem Augenblick fing die Fackel endlich Feuer. Sie loderte auf und ein rötlich gelber Lichtschein erhellte den Kerkerraum. Die drei ??? blickten sich um. In einer Ecke stand ein dreibeiniger Schemel, der seine besten Tage bereits hinter sich hatte. An einer Wand waren ein paar rostige Eisenringe angebracht, an der Wand gegenüber gab es eine Art Tür aus Gitterstäben.
»Ob es da wohl rausgeht?«, überlegte Peter.
»Wenn es so wäre, hätten Yamadas Helfer uns wohl kaum in diesen Raum gesperrt. Ich denke, dass dahinter ein zweiter Kerker liegt.«
Justus nahm vorsichtig die Fackel aus ihrer Halterung. Er ging zur Gittertür und leuchtete in das Dunkel dahinter. Tatsächlich schien es sich um einen weiteren Kerker zu handeln. Dort waren Steinwände, ein ganz ähnlicher Schemel – und noch etwas! Justus schrak zurück. Etwas hatte sich im Kerkerraum bewegt!
Die Akte Yamada
»Da ist jemand!« Justus atmete tief durch. Die drei ??? hörten unsichere Schritte, die sich direkt auf sie zubewegten. Erneut hielt der Erste Detektiv die Fackel hoch. Nun konnte er sehen, dass ein Mensch hinter dem Gitter stand. Es war die Frau mit dem grünen Abendkleid. Erst jetzt bemerkte Justus den Duft von Lilien. »Was machen Sie denn hier?«
»Ich verbringe meine Freizeit gern in dunklen Kellern«, sagte sie gehässig.
»Warum hat man Sie eingeschlossen?«
Sie schnaubte. »Ich wüsste nicht, was dich das angeht. Aber wenn du einen Weg hier raus weißt, wäre ich dir sehr dankbar.«
»Ich helfe nur Leuten, die mit uns kooperieren«, sagte Justus sachlich.
»Mit drei Jungs, die sich für Detektive halten?«
»Sie wissen auch davon?«, fragte Peter enttäuscht. Anscheinend wusste wirklich jeder im Schloss, wer die drei ??? waren.
»Es ist mein Job, Sachen herauszufinden«, gab die Frau zurück.
»Dann sollten Sie aber auch wissen, dass wir uns nicht nur für Detektive halten, sondern welche sind«, sagte Justus. »Die Statistik über unsere gelösten Fälle spricht für uns.«
»Das mag ja sein«, meinte die Frau unbeeindruckt. »Aber diese Nummer hier ist eine Spur zu groß für euch!«
»Sie meinen die Tatsache, dass Yamada heute Abend sein Publikum mit Musik angreifen wird?«
Genau in diesem Moment erklang ein düsterer Akkord aus weiter Ferne.
»Es geht los!«, wisperte Bob entgeistert.
»Phonophobia ist zum Glück nicht das erste Stück«, sagte Justus. »Es kommt erst kurz vor der Pause.«
»Trotzdem bleibt uns nicht mehr viel Zeit!« Die Frau klang nun nervös.
»Und das alles nur, weil dieser durchgeknallte Dirigent sich an seinem Vater rächen will?«, meinte Peter.
»Das kommt mir im Nachhinein auch merkwürdig vor«, sagte Justus. »Immerhin hieß es, sein Vater wäre bereits gestorben.«
»Das ist er auch«, mischte sich die Frau im anderen Kerker ein. »Das Ganze hat weitaus größere Dimensionen als familiäre Rache.«
»Dann sagen Sie uns, was
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