Die Drei !!! Skandal auf der Rennbahn
Noch nicht!
Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
Mittwoch, 14:25 Uhr
Achtung: Lesen für Unbefugte (alle außer Kim Jülich) streng verboten! Topsecret! Auch für Hotelpersonal und wer auch immer noch einen Schlüssel für das Turmzimmer hat. Selbst für Turmmäuse, die vielleicht unter meinem Bett wohnen, ist dieses Tagebuch geheim! Pfoten weg! Sonst gibt es verschimmelten Käse zum Frühstück.
Nach dem letzten Telefonat mit Michi war er sehr seltsam zu mir. Ich habe ihm auf der Fahrt nach London zwei SMS geschrieben. Die SMS, die er zurückschreibt, haben einen sarkastischen Unterton, der mir nicht gefallt. Wo ist nur der liebe Michi geblieben? Der, der sich nicht zu männlich ist, auch mal einen Kuss via Satellit zu schicken. Auch wenn ich hier in England wirklich eine tolle Zeit mit Marie und Franzi habe (und Jo, der noch immer als Maries Schatten hinter ihr herläuft. Ich bin mir sicher, dass er heftig in sie verknallt ist.), fehlt mir Michi ganz schrecklich. Blöd nur, dass seine letzte SMS so komisch war. Ich weiß gar nicht, was ich darauf antworten soll. Er schrieb: Hey, Kim! Höre deine Stimme seltener, als die von meiner eigenen Großmutter. Melde dich doch mal, wenn du dich von diesem Clark für eine Minute losreißen kannst.
Was hat Michi denn nur? Ich werde ihm nachher eine SMS schreiben. Aber jetzt muss ich mich beeilen. Es ist zwei Minuten vor drei. Und bis ich die unendlich vielen Stufen vom Turm hinabgestiegen und in der Bibliothek angekommen bin, ist es bestimmt schon fünf nach.
Clark wartete bereits in seinem Ohrensessel, als Kim die Bibliothek betrat.
»Entschuldigung, dass ich zu spät bin, Clark. Ich musste noch schnell ein paar Dinge aufschreiben. Sind meine beiden Freundinnen noch nicht hier?« Kim sah sich um.
»Es wird höchste Zeit, dass ich Franzi und Marie kennenlerne – soviel wie du mir schon von ihnen erzählt hast. Sie kommen sicherlich gleich. Das Hausmädchen nimmt sie in der Eingangshalle in Empfang. Wir wollen ja nicht, dass sie sich hier im Hotel verlaufen, oder?« Clarks Augen blitzten, wie schon so oft, schelmisch auf. »Was schreibst du?«, fragte er. »Ein Buch?« »Och, nee, nur ein paar Notizen«, antwortete Kim. Sie überlegte kurz, ob sie ihm erzählen sollte, dass sie tatsächlich KurzKrimis schrieb. Schließlich wollte sie ja mal eine berühmte Krimiautorin werden. Während sie darüber nachdachte, ob sie sich wirklich outen sollte, sah sie sich in der Abteilung der Bibliothek um, die mit Krimis bestückt war. »Sag es dem alten Herren ruhig«, schien Sherlock Holmes ihr aus einem Buch zuzuflüstern.
»Ja, trau dich, was ist denn schon dabei?«, wisperte aus einem anderen Buch Miss Marple.
Na toll, jetzt höre ich schon Bücher sprechen, dachte Kim und warf einen unsicheren Blick zu Agatha Christie, die jedoch noch immer, ohne auch nur eine Miene zu verziehen, stumm an der Wand hing.
»Ja, ja, grinsen Sie nur hämisch ... auch Sie werden mal klein angefangen haben«, flüsterte Kim. Sie gab sich einen Ruck und ging stolz auf Clark zu. »Ich schreibe Krimikurzgeschichten.« Jetzt war es raus. Kim versuchte in seinen Augen zu lesen. Sie sahen sie weder spöttisch noch überheblich an. Eigentlich funkelten sie unverändert.
»Das ist ja toll! Ich wünschte, ich hätte das auch mal getan, als ich noch jung war. Ich wollte immer ein Buch schreiben. Aber irgendwie huschten die Jahre schneller vorbei, als ich es für möglich gehalten hätte. Und nun sitze ich hier, bin fast 70 Jahre alt, und habe außer einigen Briefen nie etwas zu Papier gebracht. Du machst es goldrichtig, Kim. Früh übt sich, wer ein Meister werden will! Nicht wahr, Agatha«, sagte er und lächelte der Dame in Öl zu.
»Ich habe sogar einen Detektivclub gegründet.«
»Das hast du mir ja gar nicht erzählt.« Staunend zog Clark die buschigen Augenbrauen hoch.
»Das ist auch der Grund, warum wir uns heute mit dir treffen wollten. Franzi, Marie und ich sind ›Die drei !!!‹«, sagte Kim nicht ohne Stolz und zog die Visitenkarte der drei !!! aus der Hosentasche.
»Hey, wir sind in den Ferien«, sagte Marie, die soeben die Bibliothek betreten hatte, und streckte Clark die Hand entgegen. »Ich bin Marie, und das ist Franzi.«
Sie plauderten noch eine Weile mit Clark, der höchst interessiert die Ohren spitzte, als die drei Mädchen abwechselnd von ihren bereits gelösten Fällen berichteten.
Dann begann Franzi von ihren gestrigen Beobachtungen zu erzählen. Clark fühlte sich sichtbar
Weitere Kostenlose Bücher