Die Drei !!! Skandal auf der Rennbahn
geschmeichelt, dass er nun den drei !!! weiterhelfen sollte. Er setzte sich in seinem Sessel aufrecht hin und sah mit zusammengekniffenen Augen auf das Display von Franzis Handy, das sie ihm gegeben hatte.
»Und das sind eure Tatverdächtigen?«, fragte Clark schmunzelnd. »Das glaube ich kaum. Könnte das Pferd vielleicht einen Mord begangen haben? Oder, ganz aus Versehen versteht sich, einer Maus den Schwanz durchtrennt haben? Ja, vielleicht. Aber der elegante Herr hier auf dem Bild ist der ehrenwerte Mr McClow, ein berühmter Rennstallbesitzer hier aus der Gegend. Und der Jockey neben ihm ist Justin Stevens – ebenfalls eine lokale Berühmtheit. Er hat schon viele Pferde aus dem Stall von Mr McClow zum Sieg geführt. Wenn mich nicht alles täuscht, handelt es sich bei dem Pferd hier um Chestnut. Chestnut Besitzer war früher oft hier im Queens Hotel zu Gast. Seit er Chestnut in die strengen Hände von Mr McClow gegeben hat, entwickelt er sich ganz prächtig! Das harte Training bei Mr McClow scheint ihm gut zu bekommen. Er wird in diesem Jahr sogar als haushoher Favorit für das Rennen am 25. Juli in Ascot gehandelt. Das Preisgeld beim King-George-Day ist immens. Wenn er siegt, wird Mr McClow hoffentlich nicht mehr so bitter dreinblicken wie hier auf dem Foto. Dann wird er strahlen wie ein Honigkuchenpferd – so sagt man doch in Deutschland, oder?«
Clark vermutete, dass es sich bei dem Treffen der Herren um eine harmlose Angelegenheit handelte. Schließlich müsse sich ein Rennstallbesitzer ja auch um das Wohl der ihm anvertrauten Tiere kümmern.
»Er hat Chestnut Sehnen und Bänder abgetastet, sagtest du Franzi?«
Franzi nickt. Im Stillen amüsierte sie sich, weil Clark, obwohl er wirklich ausgesprochen gut deutsch sprach, ihrem Namen einen englischen Klang gegeben hatte.
»Da haben wir es ja.« Clark schmunzelte zufrieden. »Alles ganz harmlos. Und der junge Mann, wie hieß er noch gleich, ach ja, Tony, ist bestimmt nur ein neugieriger Freund von Justin. Vielleicht interessiert er sich erst seit Kurzem für den Pferderennsport. Oder vielleicht auch nur fürs Wetten. Belassen wir es dabei. So, und jetzt ab an den Strand mit Euch! Das Wetter ist viel zu schön, um in einer alten staubigen Bibliothek den Nachmittag zu verbringen!«
Das ließen sich die drei !!! nicht zweimal sagen. Ihre Bikinis hatten sie sowieso unter die T-Shirts und Röcke gezogen. Kim holte rasch ein paar Handtücher aus ihrem Zimmer, stopfte drei Flaschen Wasser und eine Tüte Weingummi in ihren Rucksack und stapfte die Treppe vom Turmzimmer herab.
Auf dem Weg zum Strand fing Kim noch mal mit dem Thema Ascot an. Sie war nicht überzeugt von Clarks Argumenten. Marie wollte jedoch nichts mehr davon hören. »Kim, es sind Ferien! Entspann dich, sonst werfe ich dich am Ende doch noch vom Pier. Dann musst du schwimmen, ob du willst oder nicht!«
Irgendetwas in Kims Bauch schrie ganz laut Alarm! Aber ein unfreiwilliges Bad im Meer wollte sie lieber nicht riskieren. Franzi hingegen wollte Clarks Worten nur zu gerne Glauben schenken. In ihren Augen war Tonys Interesse an Pferden jetzt wieder völlig harmlos. Vielleicht hatte er mitbekommen, dass sie sich für Pferde interessierte, und wollte ein Gesprächsthema finden. Konnte doch sein, oder? Das wäre sogar total lieb gewesen. Wobei er sich ja eigentlich noch nicht einmal so richtig um sie gekümmert hatte. Im Gegenteil. Trotzdem schüttelte Franzi alle Gegenargumente mit einer heftigen Kopfbewegung aus ihrem Hirn. Ihre roten Zöpfe wippten dabei fröhlich hin und her.
Detektivtagebuch von Kim Jülich
Mittwoch 21:00 Uhr
Laut Franzi und Marie gibt es keinen neuen Fall für die drei!!!. Schade, ich hatte mich schon so auf etwas Aufregung gefreut. Clark konnte keinen Hinweis auf ein Verbrechen erkennen. Und Franzi hat die rosarote Brille auf. Bauchgefühl hin, Bauchgefühl her ... keine Hinweise — kein Fall! Franzi und Marie stehen im Moment sowieso mehr auf Freizeitspaß. Vorhin auf dem Pier hat Marie Jo getroffen und den ganzen Abend mit ihm rumgekaspert. Mein Bauchgefühl ist in diesem Fall ganz klar: Sie ist dabei, sich zu verlieben. Jo muss nur noch etwas hartnäckiger werden. Vielleicht sollte ich ihm einen Tipp geben, wie er Marie um den Finger wickeln kann. 1000 Komplimente am Tag, und sie wird handzahm.
Und Franzi? Der kaufe ich morgen Glasreiniger, damit sie ihre rosarote Brille mal gründlich saubermachen kann. Bevor Tony ihr noch das Herz bricht.
Franzi in der Klemme
Pierce
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