Die Drei !!! Skandal auf der Rennbahn
Handy. Aus dem geöffneten Fenster über ihnen erklang die Melodie des neuesten Hits ihrer Lieblingsband Boyzz.
»Ha! Das hat Franzi erst letzte Woche auf ihr Handy geladen. Er hat ihr Handy!« Kim stemmte die Hände in die Hüften. »Ich hab es doch gleich gespürt, der Typ ist nicht ganz waschecht!«
»Und jetzt?«, fragte Marie.
»Jetzt knöpfen wir ihn uns vor. Er muss uns sagen, wo Franzi ist.« Wütend drückte Kim erneut die Klingel. Kaum dass Tony die Tür auch nur einen Spalt geöffnet hatte, redete Marie in sauberstem Englisch auf ihn ein. Gleichzeitig stellte sie einen Fuß in die Tür und zischte ihm zu, dass sie genau wüssten, dass er Franzis Handy hatte, und dass er ihnen gefälligst sagen sollte, wo sie wirklich war.
Tonys Mundwinkel zuckten nervös, als er sagte, dass er keine Ahnung hätte, wo Franzi jetzt war. Dann warf er Kim und Marie Franzis Handy vor die Füße und schlug die Tür zu. Marie konnte in letzter Sekunde ihren Fuß aus dem Türrahmen ziehen. Das Handy war auf dem harten Pflasterstein aufgebrochen. »Das Ding ist hin«, stellte Kim nüchtern fest, steckte es aber trotzdem ein.
»Und jetzt. Was machen wir jetzt?« Marie sah Kim an.
»Erst einmal von hier verschwinden. Der Typ kann bestimmt äußerst unangenehm werden.«
Dass Kim und Marie sofort zum Leuchtturm fahren wollten, war schnell beschlossen. Aber wie? In der Nähe des Arndale-Centers hatte Kim eine Touristeninformation gesehen. Die steuerten sie jetzt an. Zielstrebig gingen sie an den vielen Läden vorbei, die sie unter normalen Umständen angezogen hätten wie ein Magnet. Ihre Sorge um Franzi ließ sie wie mit Scheuklappen an verführerischen Schokoladen-Boutiquen und hippen Modegeschäften vorbeirauschen. Nur an einem Kiosk machten sie kurz halt, um sich zwei Flaschen Wasser zu kaufen. Der Nachmittag am Strand hatte sie durstig gemacht.
Die nette Dame von der Touristeninformation konnte Kim und Marie nicht nur Auskunft über den Anleger geben, von dem aus das Motorboot startete, mit dem sie zum Leuchtturm kommen würden, sie wusste auch die genaue Abfahrtszeit. In sieben Minuten!
Kim und Marie hetzten zum Pier und liefen dann am Strand entlang, bis zum Anleger Nummer 3. Der Motor ratterte bereits, als Kim und Marie mit wild rudernden Armen angelaufen kamen.
»Puh, das war knapp«, ächzte Kim atemlos, die den Sprint nicht so mühelos hingelegt hatte wie Marie. »Nach den Sommerferien jogge ich wieder öfter, versprochen!«
»Ich erinnere dich dran«, drohte Marie scherzhaft und legte die Rettungsweste an, die der Bootsführer ihr gereicht hatte. Kim gab dem Bootsführer den Fahrpreis direkt in die Hand, denn zum Ticketkaufen hatte die Zeit wirklich nicht mehr ausgereicht. Sie nuschelte ein »sorry«, dann legte auch sie die Rettungsweste an.
Sie waren schon ein gutes Stück über das offene Meer gefahren, als Kim plötzlich aufschrie: »Wir sind so blöd!« Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie auf den rot-weiß gestreiften Leuchtturm, der vor ihnen aus dem Wasser ragte. »Der Leuchtturm steht mitten im Meer. Wo bitte sollen Franzi und Tony hier gepicknickt haben? Marie, hier es muss noch einen zweiten Leuchtturm in der Nähe geben!«
Kim ärgerte sich über sich selbst. Warum hatte sie nicht gestutzt, als die Dame von der Touristeninformation ihnen sagte, dass sie mit dem Boot fahren müssen? Spätestens am Strand hätte ihr ein Licht aufgehen müssen. Selbst wenn die Flut erst vor einer Stunde ihren Höchststand erreicht hatte, war Kim sicher, dass der Turm bereits vor drei Stunden von Wassermassen umspült gewesen sein musste. Und so romantisch veranlagt war Tony garantiert nicht, dass er ein Segelboot gechartert hatte, um vor dem Leuchtturm für ein Picknick anzulegen. Kim entschuldigte ihren Denkausfall damit, dass erstens keine Zeit zum Nachdenken gewesen war, und zweitens, dass ihr Gehirn dringend Schokolade gebraucht hätte.
»Ich hätte doch den Muffin essen sollen«, schimpfte sie mit sich selbst.
»Was hat denn der Muffin damit zu tun?«, fragte Marie.
»Ach, nichts. Wie lange dauert denn diese blöde Bootstour?« Marie zuckte hilflos mit den Schultern.
Eine Stunde hatte sie die Tour über das Meer gekostet. Kim fühlte sich, als würden 1000 Armeisen durch ihren Körper wuseln, so nervös war sie, als sie endlich angelegt hatten und ausgestiegen waren. »Wenn Franzi nun ernsthaft etwas passiert ist? Und wir vergnügen uns bei einer Spritztour übers Wasser.«
»So eine Zeitverschwendung«,
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