Die Drei !!! Skandal auf der Rennbahn
rief Clark an. Und während Franzi, Kim und Marie Mr Appleton erzählten, dass Franzi viel lieber mit ihrer Freundin zusammenwohnen wollte, wies Clark das Zimmermädchen des Queens Hotels bereits an, ein weiteres Zimmer für einen besonderen Gast herzurichten.
Mr Appleton hatte Franzi zu verstehen gegeben, dass er am späten Abend nicht im Haus sein würde. Gleich nach dem Abendbrot würde er seine Schwester besuchen gehen. Sie solle einfach die Tür hinter sich zuziehen, abschließen und den Haustürschlüssel unter die Fußmatte legen. Er wünsche ihr noch einen angenehmen Aufenthalt in England.
Aus Tonys Zimmer plärrte so laut Musik, dass er garantiert nicht mitbekommen hatte, dass Franzi wieder im Haus war. Wahrscheinlich rechnete er noch nicht einmal damit, dass Franzi sich bei seinem Vater über ihn beschweren könnte, schließlich war sie Gast in seinem Haus – und seinem Land. Entweder war Tony völlig von sich überzeugt und ruhte gelassen in der Gewissheit, ein ganz toller Typ zu sein, oder er war schlichtweg verblödet. Franzi tippte auf Letzteres.
Die Sonne ging bereits unter, als Tony endlich die Musik ausschaltete und die Treppe runterstapfte.
»Schnell, mach das Licht aus!«, flüsterte Kim. Im Halbdunkel warteten die drei, bis das Knattern seines Motorrades immer leiser wurde.
»Puh, das wurde aber auch Zeit. Ich hatte schon befürchtet, der würde das Haus heute gar nicht mehr verlassen«, stöhnte Marie, sprang von Franzis Bett auf und streckte sich. »Diese weichen englischen Matratzen sind grauenhaft! Entweder man verdreht sich den Nacken, oder liegt so krumm und schief, dass man sogar am Bauch Falten bekommt.«
»Können wir?«, fragte Franzi ungeduldig, ohne auf Maries Dehnübungen zu achten.
Sie vergewisserten sich, dass wirklich niemand im Haus war. Alles war still. Sogar der Papagei hatte den Tag bereits beendet und hielt ausnahmsweise mal seinen Schnabel. Zur Sicherheit, falls Tony überraschend zurückkäme, blieb Marie vor der Tür stehen, während Franzi die Vorhänge zuzog. Kim tastete im Dämmerlicht nach dem Lichtschalter. Hoffentlich dringt wirklich kein Licht nach draußen, dachte sie, als die Neonröhre aufflackerte und das Zimmer in ein grelles, grünliches Licht tauchte.
Tonys Notebook stand aufgeklappt auf seinem Schreibtisch. Es war nicht ausgeschaltet, sondern befand sich im Stand-by Modus, wie Kim feststellte, als sie die Maus ein Stück bewegte. Tony hatte sich noch nicht mal die Mühe gemacht, sich aus dem Internet auszuloggen, bevor er das Haus verlassen hatte.
Auf dem Monitor blinkten Werbebanner und Buttons, die Millionengewinne versprachen.
»Hier geht es um Online-Wetten«, hauchte Franzi erstaunt. »Um Pferdewetten, um genau zu sein!« Auch Kim staunte nicht schlecht, als sie sah, auf welcher Seite Tony sich herumtrieb.
»Ob er auch wettet? Möglicherweise hat Justin ihm ja tatsächlich einen Tipp gegeben. Vielleicht war Tony deshalb in Ascot.« »Aber Wetten sind nicht kriminell. Kein Grund also, deshalb so einen Aufstand zu machen. Ganz egal, ob er von Justin nun einen Tipp bekommen hat oder nicht.« Kim sah sich im Zimmer um. Da musste noch etwas Anderes dahinter stecken. Aber was?
Sie hatte gerade den Drucker unter dem Schreibtisch entdeckt, als Marie plötzlich zischte: »Schnell raus, da kommt jemand!« Geistesgegenwärtig griff Kim nach den Ausdrucken, die noch in der Ablage des Druckers lagen. Franzi knipste das Licht aus, und zog in Windeseile die Vorhänge auf. Blitzschnell verschwanden die drei !!! in Franzis Zimmer.
Mit pochenden Herzen saßen sie wie versteinert auf Franzis Bett. »Und nun?«, flüsterte Marie.
»Pscht«, flüsterten Franzi und Kim gleichzeitig. Für Minuten war nur der schnelle Atem der drei zu hören. Plötzlich krächzte Charly lautstark. Schritte hallten durch den Flur. Kurz darauf hörten sie Mr Appleton mit dem Papageien sprechen. Franzi, Kim und Marie atmeten erleichtert auf. Er hatte sie nicht bemerkt.
»Und jetzt, nichts wie weg hier!«
Franzi griff ihren Koffer und trampelte so schnell und so laut sie konnte die Treppe herunter. Bevor Mr Appleton aus der Küche kommen konnte, stand sie schon neben ihm und verwickelte ihn in ein kurzes Abschiedsgespräch. Das Ablenkungsmanöver gelang. Marie und Kim konnten ungesehen das Haus verlassen.
Jetzt kommt Licht ins Dunkel
»Was war das?« Erschrocken fuhr Kim hoch. Der Mond schien durch das Turmfenster und tauchte Kims Zimmer in bläuliches Licht. Die beiden Palmen,
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