Die Drei !!! Skandal auf der Rennbahn
vergessen hatte. Tony sah sie irritiert an. Er fragte noch mal nach ihrem Handy, und ob sie damit nicht doch den Ausblick fotografieren wollte. War ihr Englisch wirklich so schlecht? Quatsch! Sie wiederholte ihre Worte noch einmal. Langsamer. Zum Mitschreiben langsam. Dann endlich kapierte er, dass sie es gar nicht dabeihatte. Er wurde sauer. Jetzt begriff Franzi so langsam, worum es überhaupt ging. Doch noch ehe sie den Turm verlassen konnte, stieß Tony sie unsanft zur Seite und drängelte sich an ihr vorbei. Franzi fiel hin. Tony stürmte aus dem Turm, knallte die Tür zu und schloß ab. Franzi rief ihm immer wieder zu, dass er sofort die Tür aufmachen solle. Dann fluchte und schimpfte sie. Auf Englisch, auf Deutsch, was ihr gerade einfiel.
Aus der Ferne drang das Knattern des Motorrades zu ihr. Sie brauchte gar nicht lange zu überlegen, warum er sie in den Turm eingesperrt hatte. Ihm war gar nicht an einer Entschuldigung für sein seltsames Benehmen in Ascot gelegen. Und auch nicht an einem romantischen Ausflug! Pah, dieser Schuft! Franzi kochte innerlich. Wie konnte sie nur auf so eine lahme Nummer hereinfallen? Sie hätte sich am liebsten vor Wut in den Hintern gebissen. Dazu war später noch Zeit. Jetzt musste sie erst einmal zusehen, dass sie möglichst schnell wieder ins Freie gelangte. Aber wie? Das Fenster!
Selbst wenn sie die Scheibe zerschlug, war der Rahmen zu klein. Ihr Kopf würde vielleicht hindurchpassen, aber bei den Schultern wäre schon Schluss. Nicht nur, dass die Jeansjacke sie beim Sturz mit dem Motorrad vor schlimmen Schürfwunden bewahrt hätte, jetzt war Franzi noch aus einem anderen Grund dankbar, dass sie sie trotz sommerlicher 27 Grad angezogen hatte. Sie hielt die Jacke mit einer Hand vor die Fensterscheibe, ballte die Finger der anderen Hand zur Faust und ... kawumm! Das Glas zerbrach unter dem Stoff. Glassplitter fielen klirrend zu Boden. Fledermäuse, die anscheinend im Turm geschlummert hatten, sausten über Franzi hinweg und flogen hinaus. Franzi zog den Kopf ein. »Habt ihr mich erschreckt!«, hauchte sie mit zittrigen Knien. »Reiß dich zusammen, Franziska Winkler! Es waren nur ein paar harmlose Fledermäuse. Jetzt mach schon, ruf endlich um Hilfe!«
Sie legte die Jacke um ihren Hals, dann streckte sie vorsichtig den Kopf durch den Rahmen, um sich an den im Rahmen verbliebenen scharfkantigen Glasstücken nicht zu verletzen.
Wie lange sie nach Hilfe gerufen hatte, konnte sie nicht sagen. Ihr war jegliches Zeitgefühl verlorengegangen. Ihr Hals war völlig rau. Sie brauchte dringend etwas zu trinken. Noch viel mehr drängelte allerdings ihr Wunsch nach Freiheit. Niemand hatte sie rufen hören. Verirrte sich denn niemals irgendwer in diese verflucht verlassene Gegend? Sonst trampelten Touristen doch auch immer auf jedem noch so abgelegenen Pfad. Franzi war verzweifelt.
Gut kombiniert, Kim
Am Mittag war der Strand abseits des Piers fast menschenleer. Die Flut hatte gerade erst eingesetzt. Zum Schwimmen war das Wasser noch zu flach. Marie aalte sich in der Sonne. Die Luft roch nach Sonnencreme und Meer. Kim saß neben ihr auf der Strandmatte und zerbröselte ihren Muffin. Die Möwen, die eben noch im Schlick nach Muscheln und Krebsen stocherten, kamen sofort angeflattert und pickten gierig nach den Bröseln. »Hast du keinen Hunger?«, fragte Marie.
Neidisch blickt Kim auf Maries flachen Bauch, der weder über noch unter der Bikinihose einen Ring bildete.
»Wenn ich diesen Muffin esse und den nächsten und den übernächsten und dazu noch einen Vanilleeis-Kakao trinke, kann ich jede Hoffnung auf einen straffen Bauch endgültig begraben. Sollen doch die Möwen dick und rund werden!« »Tapfer«, sagte Marie. »Obwohl ich echt nicht verstehe, wo du glaubst, dick zu sein.« Sie kniff Kim in die Bauchfalte, die, gut verdeckt vom Badeanzug, kaum zu sehen war. »Ist doch alles nur entspannte Haut. Zehn Sit-ups täglich, und du hättest weniger Kummer.«
»Kann man die kaufen? Ich nehme dann bitte 20 täglich«, flachste Kim.
»Und ich 50 – äh, von was? Sit-ups? Habe ich richtig gehört, die gibt es neuerdings zu kaufen?« Jo, der anscheinend immer genau wusste, wo Marie zu finden war, kam von der Strandpromenade angelaufen und setzte sich neben Marie auf die warmen Kiesel. Er schob sein T-Shirt hoch, trommelte auf seinen Bauch und zog eine Grimmasse. »Das hätte ich früher wissen sollen.«
Ein bisschen Training würde ihm sicher nicht schaden, dachte Kim. Marie schob
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