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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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Hinter geöffneten Fenstern konnte man Leute noch bei der Arbeit sehen. Es herrschte eine solch friedliche und zufriedene Atmosphäre, dass Max sich erstaunt umschaute, ohne auf den Weg zu achten. Und so übersah er den Stein, der mitten auf der Straße vor ihm lag, stolperte und fiel unzeremoniell, mit dem Gesicht voran, in die kleine Kuhle hinter dem Stein. Er schaffte es gerade noch so, sich mit den Händen abzufangen, bevor er mit dem Gesicht im Dreck landete. Anemone lachte laut auf und half ihm dann hoch, sich dreimal entschuldigend, weil sie ihn ausgelacht hatte, aber es hatte so witzig ausgesehen. Max hörte auch die Dorfbewohner leise lachen und drehte sich wütend um, um die Ursache seines Sturzes zu begutachten. Es war ein einfacher quadratischer Stein. Max versuchte ihn anzuheben, aber er steckte noch ein Stück im Boden. Er erhob sich, trat ein Stück zurück und wäre beinahe noch einmal gefallen, da er rückwärts in die Kuhle getreten war. Fassungslos sah er Mimbelwimbel an, der nur die Augenbrauen hochzog und dann mit dem Kopf auf ein Haus, an dem ein Schild mit abgebildetem Bett und Kochtopf hing, deutete. Max klopfte sich den Schmutz von der Kleidung und folgte Mimbelwimbel und Anemone.
    Er betrat kurz nach ihnen den kühlen, dämmrigen, leicht verräucherten Raum. Anemone fragte gerade den Wirt, ob er Übernachtungsmöglichkeiten für drei Personen hätte. Der Wirt nickte. Zwei Zimmer könne er ihnen anbieten, auch Abendbrot und Frühstück, wenn sie wollten. Während Anemone das Geld auf die Theke zählte, betrachtete der Wirt die Freunde neugierig und ein wenig misstrauisch.
    „Ihr seid mir eine seltsame Reisegruppe, wenn ich das sagen darf“, meinte er schließlich und verstaute das Geld in einer Kassette.
    „Zufall“, sagte Mimbelwimbel, einen leicht gelangweilten Tonfall anschlagend. „Ich bin auf dem Weg nach Süden in das Hohe Gebirge zu meinen Verwandten, den Wombels. Die haben ein Gerät erfunden, mit dem sie problemlos in den härtesten Felsen kommen, als wäre er Butter. Wir könnten das ebenfalls gut gebrauchen, und so soll ich es mir es mal anschauen“, log der kleine Mann, ohne mit der Wimper zu zucken.
    „Ah, auf Forschungsreise, sozusagen“, nickte der Wirt und warf einen Blick auf Max und Anemone, die gerade ihre Taschen wieder aufnahmen.
    „Habe die Zwei unterwegs getroffen. Sie wollen auch nach Süden zu seinen Verwandten, und so sind wir jetzt zusammen unterwegs. In einer größeren Gruppe ist es sicherer, wissen Sie?“
    Der Wirt nickte ernst. Mimbelwimbel reckte sich zu ihm hoch und senkte verschwörerisch die Stimme:
    „In Wahrheit, glaube ich, sind sie ohne die Erlaubnis ihrer Eltern unterwegs und suchen ein Plätzchen, wo sie niemand findet.“
    Max hatte das gehört und verzog säuerlich das Gesicht. Der Wirt lächelte und zwinkerte Max zu.
    „Durchgebrannt, mh?“
    Max hob mit einem resignierten Gesichtsausdruck die Schultern, merkte aber, dass das Misstrauen verschwunden war.
    „Ich zeige euch die Zimmer“, sagte der Wirt und ging ihnen auf die schmale, knarzende Treppe voran.
    Nachdem sie sich für die Nacht eingerichtet hatten, stiegen sie zurück in den Schankraum. Er hatte sich mittlerweile gut gefüllt, so dass kein Tisch mehr frei war. Sie fanden drei freie Plätze an einem größeren Tisch, an dem ein paar ältere Männer saßen, die ihnen höflich und neugierig zunickten. Der Wirt bemerkte sie, brachte ihnen drei Krüge Bier und nahm ihre Bestellung auf. Sie redeten kaum, sondern schauten sich um und nippten an ihrem Bier, während sie auf ihr Essen warteten. Hund hatte unterdessen einen anderen Vierbeiner unter dem Tisch ausgemacht und ging zu ihm, um ihn schnuppernd zu begrüßen. Einer der alten Männer, wohl der Besitzer des Hundes, bemerkte:
    „Es wäre besser, wenn ihr euren Hund zurückruft. Beißer ist nicht gut auf andere Hunde zu sprechen.“
    Während Anemone eine besorgte Miene aufsetzte und sich suchend nach Hund umschaute, hörte Max Beißer seufzen:
    „Geht das schon wieder los! Da setzt man sich einmal gegen eine flohstrotzende, stinkende Töle zu Wehr, und schon ist man für alle Zeiten als unsozial abgestempelt.“
    „Ja, ja. Menschen und ihre Vorurteile“, pflichtete Hund bei.
    Max grinste breit und schaute unter den Tisch, wo die beiden Hunde friedlich nebeneinanderlagen.
    „Sieht nicht so aus, als ob sie gleich übereinander herfallen“, stellte er fest.
    Weitere Köpfe tauchten ab, um nach den Hunden zu sehen, welche die

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