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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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sie ihr Tempo dem Verkehrsfluss anpassten.
    Mimbelwimbel stieß erleichtert die Luft aus. Anemone warf einen Blick zurück auf die Stadt, über der immer noch Rauch stand.
    „Vielleicht können wir herausfinden, was passiert ist“, schlug sie vor.
    Max nickte zustimmend. Es wäre gut, Bescheid zu wissen, aber es war schwieriger als erwartet.
    Die Ersten, die sie fragten, waren schweigsam und in Eile. Sie reagierten auf ihre Fragen gar nicht oder nur mit einem Schulterzucken. Ein Wobbelhobbel auf Rückreise gab Max schließlich die knappe Auskunft, dass es nur ein Häuserbrand gewesen sei. Das beruhigte Max etwas, obwohl die gedrückte Stimmung, welche die Menschen um sie herum ausstrahlten und die wie eine Dunstglocke über der Stadt hing, ihm Sorgen machte. Nur ein paar Monate zuvor, als er Altseeburg das erste Mal betreten hatte, war die Atmosphäre noch sehr viel fröhlicher gewesen. Aber vielleicht lag es auch nur daran, dass der Sommer vorbei war. Das miese Wetter und der ständige Rauchgeruch konnte einem mit Sicherheit auch die beste Laune verderben.
    Sie mussten nur kurze Zeit im Menschenstrom mitschwimmen. Die Spur führte den ersten Abzweig von der Straße herunter, nach Südwesten. Es war ein schmaler, schlammiger Weg, bestehend aus aufgeweichter schwarzer Erde, durchsetzt von vereinzelten Grasbüscheln, die hartnäckig den sie tretenden Füßen getrotzt hatten. Links und rechts standen das hohe Gras und die Büsche so dicht, dass ein Ausweichen auf trockeneren Grund nicht möglich war.
    Missmutig merkte Max, wie seine Stiefel schon nach kurzer Zeit durchweichten, ganz zu schweigen von den Schlammfontänen, die Mimbelwimbel bei jedem Hüpfer in alle Richtungen schickte. Er sprang jetzt nur auf seinem Fuß und hatte einen Großteil seiner üblichen Eleganz eingebüßt. Aber würde er sich fortbewegen, wie es für ihn normal war, würde er schlicht mit Nase oder Ohr im weichen Dreck steckenbleiben. Dieses Bild ließ Max unwillkürlich grinsen. Anemone sah ihn lächeln und zog ihn am Arm.
    „Was ist?“, fragte sie leise.
    Max wisperte zurück:
    „Stell dir vor, er würde ganz normal mit vollem Körpereinsatz springen und mit der Nase oder dem Ohr stecken bleiben.“
    Anemone kicherte.
    „Du kannst manchmal ganz schön gemein sein!“, gab Hund seinen Kommentar dazu.
    Ein paar Minuten später holten sie Mimbelwimbel ein, der missmutig unter einem Baum am Wegrand saß und versuchte, seinen Stiefel ein wenig von der Erdschicht zu befreien, die ihn bedeckte.
    „Ich habe Hunger!“, verkündete er, bevor Anemone und Max fragen konnten, was los war.
    Max schaute nach oben, um den Stand der Sonne festzustellen, denn er hatte das Gefühl, dass es noch gar nicht so spät war. Aber sie versteckte sich hinter dicken Wolken, so dass es bei dem trüben Licht auch schon Nachmittag sein konnte. Mimbelwimbel schimpfte leise vor sich hin und warf Max, während er weiter seinen Stiefel bearbeitete, böse Blicke zu, als ob das alles seine Schuld war.
    Anemone hatte ihre Taschen abgenommen und sich neben Mimbelwimbel niedergelassen.
    „Wieso machst du ihn sauber? Er wird doch sowieso wieder dreckig“, fragte sie erstaunt.
    „Wenn ich ihn nicht hin und wieder vom Dreck befreie, wird er so schwer, dass er mir vom Fuß rutscht!“, giftete Mimbelwimbel übellaunig und kratzte verbissen weiter.
    Max kaschierte das Lachen, das aus ihm bei Mimbelwimbels Antwort herausplatzen wollte, geradeso noch mit einem Husten. Mimbelwimbel übertrieb maßlos, fand er.
    „Der Weg wird nicht ewig so matschig bleiben“, meinte er versöhnlich und reichte dem kleinen Mann ein Stück Brot.
    „Hoffentlich!“, knurrte der, während er auch ein Stück Wurst und Käse in Empfang nahm.
    Obwohl es wirklich kaum Mittag sein konnte, wirkte Mimbelwimbel erschöpft. Max und Anemone wechselten besorgte Blicke. Es war für sie schon nicht einfach, in diesem klebrigen Matsch vorwärtszukommen, und sie hatten noch die Möglichkeit vorsichtig aufzutreten, um nicht so tief einzusinken. Für Mimbelwimbel musste das Ganze mindestens doppelt so anstrengend sein.
    Um den kleinen Mann abzulenken und etwas zum Ausruhen zu bringen, ohne das es allzu offensichtlich war, fragte Max:
    „Hat dein Vetter eigentlich nur Geschichten von der See erzählt oder ist er auch auf dem Land ein wenig herumgekommen?“
    Mimbelwimbel sah Max ein wenig misstrauisch an, zog dann aber überlegend die Stirn kraus. Anemone setzte sich zurecht und sah ihn erwartungsvoll an.
    „Mh

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