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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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schon groß genug, dass es sich lohnte, danach zu graben. Er sah auch noch ein paar Schoten am Erbsengestrüpp, und ein paar kleine Gurken hingen noch an ihren herausgerissen Mutterpflanzen.
    „Trödel nicht rum!“
    Max zuckte zusammen. Mimbelwimbel schaute aus dem Küchenfenster und machte eine ungeduldige Handbewegung.
    „Ich geh ja schon“, murmelte Max mehr zu sich selbst.
    Wenn das so weiterging, würde er den Zwerg bald hassen.
    Als er mit den Eimern in die Küche zurückkam, hatte Anemone ganze Arbeit geleistet. Alles, was nicht zerbrochen war, hatte sie ordentlich weggestellt und aufgehängt. Der Tisch in der Wohnstube war gedeckt und Mimbelwimbel war bereits kräftig am mampfen. Allein die Aussicht, endlich etwas in den Magen zu bekommen, hielt Max davon ab, sich schon wieder über das schlechte Benehmen des kleinen Mannes zu ärgern.
    Anemone schnitt Max eine dicke Scheibe vom Brot und je ein großzügiges Stück von der Wurst und dem Käse ab. Eine Weile aßen sie schweigend. Nicht nur Max war sehr hungrig, wie es schien. Das Brot schmeckte fast wie das Mischbrot, dass er immer beim Bäcker um die Ecke holte. Der Käse hatte einen herzhaften, würzigen Geschmack und passte hervorragend zum Brot. Auch die Wurst war nicht zu verachten. Hund teilte diese Meinung und erbettelte sich noch ein Stück.
    Allmählich fühlte Max sich wohler. Ein gefüllter Magen hebt halt doch beträchtlich die Laune. Er kaute noch am letzten Stück, als Mimbelwimbel aufstand, sich die Krümel von der Kleidung klopfte und aus dem Bart zupfte.
    „Mach doch nicht so eine Hektik!“, seufzte Anemone.
    Max stimmte ihr innerlich zu. Mit vollem Bauch hatte er nun das Gefühl, dass die Zeit ideal für ein kleines Schläfchen sei. Aber der kleine Sklaventreiber war erbarmungslos, und widerstrebend folgten sie ihm in den Garten.
    Während Max und Mimbelwimbel in der ausgetrockneten Erde nach Kartoffeln und Mohrrüben gruben, sammelte Anemone das zurückgebliebene Gemüse ein und suchte die Bäume nach Obst ab.
    Es war faszinierend anzusehen, wie Mimbelwimbel einbeinig den Spaten in die Erde trieb, ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren. Und er war dabei definitiv effektiver als Max. Was allerdings auch daran liegen konnte, dass Max immer wieder innehielt, um ihm zuzuschauen.
    Drei barsche Ermahnungen später, nicht so rumzuglotzen, entschied Anemone, dass sie genug für eine Suppe zum Abendbrot zusammenhatte.
    Als sie um die Ecke des Hauses verschwunden war, seufzte Mimbelwimbel abgrundtief.
    „Was ist los?“, fragte Max erstaunt.
    „Das wirst du heute Abend schon noch erfahren“, meinte der kleine Mann kurz angebunden und betrachtete das bereits umgegrabene Stück.
    „Das reicht. Lass uns den Rest aufsammeln, mehr können wir sowieso nicht mitnehmen.“
    Sie stellten den Korb mit den Kartoffeln und Mohrrüben am Zugang zum Keller ab. Mimbelwimbel wollte den Proviant für die nächsten Tage zusammenpacken und schickte Max ins Haus.
    „Hilf dem Mädchen bei dem, was auch immer sie dem armen Gemüse antut.“
    Max zog die Augenbrauen hoch. „Aha, daher weht also der Wind“, dachte er sich.
    Als Max in die Küche kam, hatte Anemone bereits Feuer gemacht und einen Topf Wasser auf den Herd gestellt. Sie war noch fleißig am schnippeln und so wie es aussah, wollte sie wohl das Gemüse ins Wasser werfen und kochen. Das würde eine recht geschmacksneutrale Angelegenheit werden.
    Max machte einen Abstecher in die Wohnstube und holte die restliche Wurst, die noch auf dem Tisch lag, nahm sich ohne Kommentar ein Messer und begann sie kleinzuschneiden. Anemone schaute ihm mit zunehmender Verwirrung zu.
    „Was tust du da?“, fragte sie schließlich.
    „Na, damit die Suppe ein bisschen Würze bekommt. Bauchfleisch oder Rippchen wären mir lieber, aber die Wurst wird es auch tun.“
    Er schüttete die Wurststückchen in das bereits dampfende Wasser. Anemone starrte ihn mit offenem Mund an. Als er ihr einen belustigten Blick zuwarf, während er einen Holzlöffel vom Haken nahm, um damit den Topfinhalt umzurühren, klappte sie ihn geräuschvoll zu und fragte entrüstet:
    „Woher willst du das denn wissen?“
    Sie stemmte die Hände in die Hüften und sah dabei wie ein richtiger Hausdrache aus. Max musste sich ein Lachen verkneifen.
    Beiläufig meinte er: „Meine Mutter hat eine Kneipe. Ich musste ihr in den Ferien immer in der Küche helfen, als ich noch zur Schule ging. Und später auch immer mal wieder. Manche Dinge vergisst man

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