Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
Vom Netzwerk:
ausgesehen. Er suchte Anemone und fand sie, als sie dabei war, die Zimmer für das Übernachten herzurichten. Er schaute sich um, ob sie allein waren und Mimbelwimbel nicht in irgendeiner Ecke steckte. Seine Frage würde sonst sicherlich nur wieder einen bissigen Kommentar hervorrufen.
    Er fragte Anemone leise:
    „Sag mal, wie putzt ihr euch eigentlich die Zähne?“
    Anemone sah ihn verdattert an, runzelte die Stirn, verkniff sich dann aber den Kommentar, der ihr auf der Zunge lag. Sie faltete die Decke, die sie gerade ausgeschüttelt hatte, zusammen und legte sie auf das Bett.
    „Komm, ich zeig es dir.“
    Sie holte ein Messer aus der Küche und ging dann nach draußen zu dem Busch, der neben dem Tor wuchs. Sie schnitt einen fingerdicken Ast ab, kürzte ihn auf ungefähr 20 cm und spaltete ihn ein wenig auf. Dann zog sie einen Lappen aus der Rocktasche, riss einen Streifen ab, legte ihn um das gespaltene Holzende und klemmte die Stoffenden am Hölzchen fest. Sie zupfte den Stoff noch ein wenig zurecht und hielt Max das Hölzchen hin. Er nahm es zweifelnd und simulierte die Putzbewegung, die er mit einer Zahnbürste machen würde. Anemone nickte zustimmend. Max widerstand dem Drang, resignierend die Schultern hängen zu lassen. Er würde wohl als erstes einen Zahnarzt aufsuchen müssen, falls er wieder nach Hause kam. Bei dem Gedanken an Holzsplitter im Zahnfleisch lief ihm ein Schauer über den Rücken. Nichtsdestotrotz schnitt er sich ein zweites Holz in der passenden Länge ab.
    „Wir können dann essen. Die Suppe müsste so weit sein“, sagte er zu Anemone, die sich sofort auf die Suche nach Mimbelwimbel machte.
    Eine halbe Stunde später saßen sie im Wohnzimmer am Tisch um den dampfenden Topf herum. Mimbelwimbel sabberte förmlich. Auch Hund bekundete lautstark sein Interesse, so dass er ebenfalls einen Teller voll bekam. Anemones Gesicht wurde immer finsterer, während Mimbelwimbel, laut schlurfend und schmatzend, unterbrochen von einem Mmmh nach dem anderen, seinen Teller leerte.
    Schließlich platzte sie heraus: „Ich weiß, dass ich nicht gut kochen kann, aber du musst es nicht so deutlich zeigen!“
    Mimbelwimbel nahm sich ungerührt Nachschlag.
    „Das war die Untertreibung des Jahres!“, meinte er an Max gewandt. „Unter diesen Umständen bin ich absolut dafür, dass du uns begleitest.“
    Er löffelte weiter.
    „Und das von dir, das ist ja fast eine Liebeserklärung!“, sagte Anemone bissig.
    „Unsinn!“, gab Mimbelwimbel zurück. „Ich denke praktisch. Eine gute Ernährung ist die Grundlage für eine gute Gesundheit.“
    Max schaufelte hastig Suppe in sich hinein und tat so, als ob er nichts hörte. Ein falsches Wort, und Anemone würde explodieren.
    Schließlich war der Topf leer, und sie saßen satt und träge auf ihren Stühlen. Hund verzog sich in eine Ecke und rollte sich zusammen. Anemone holte ein paar Äpfel aus der Küche. Max und Mimbelwimbel sahen ihr zu, wie sie die Äpfel in Stücke schnitt. Eine angenehme Stille machte sich breit.
    Max nahm sich ein Stück Apfel, biss ab und kaute bedächtig. Mimbelwimbel hatte sich in seinem Stuhl zurückgelehnt, die Hände über den vollen Bauch gefaltet, die Augen geschlossen und schnarchte leise. Durch die geöffneten Fenster wehte eine leichte, kühle Brise. Jetzt, wo die Sonne schon niedrig stand, ließ die drückende Hitze des Tages nach und wich einer angenehmen Wärme. Max war müde, wollte aber noch nicht schlafen gehen und schaute Anemone träge dabei zu, wie sie die Apfelreste in die Schüssel, in der sie die Äpfel rein gebracht hatte, warf. Dabei machte sie so viel Lärm wie es nur ging. Sie schob ihren Stuhl geräuschvoll über den Boden, rückte am Tisch und warf das Messer den Apfelresten klappernd in die Schüssel hinterher. Hund hob leicht den Kopf und öffnete die Augen einen Spalt weit. So fest auftretend wie es ging stapfte Anemone zur Tür hinaus in den Hof.
    Mimbelwimbel hatte aufgehört zu schnarchen und öffnete langsam ein Auge.
    „Sie ist wohl noch sauer“, meinte Max leichthin.
    Mimbelwimbel gähnte und reckte sich.
    „Ich hätte deine Reaktion sehen wollen, wenn du nach zwei Wochen ungenießbarer ...“, Mimbelwimbel suchte nach einem passenden Wort, „... Pampe eine vernünftige Mahlzeit bekommst.“
    Er griff nach einem Apfelstück.
    „Na, so schlimm war es doch bestimmt nicht“, meinte Max.
    „Hast du eine Ahnung!“
    Dem kleinen Mann lief deutlich sichtbar ein Schauer über den Rücken.
    „Wieso bist

Weitere Kostenlose Bücher