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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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Mund.
    „Warum gibt es dort so viele Piraten?“, fragte Max weiter.
    Dreifuß zuckte mit den Schultern, während er noch trank, was dazu führte, dass sich ein ordentlicher Schwall Bier über Bart und Hemd ergoss. Er setzte den leeren Bierkrug ab und rülpste dröhnend. Max hielt die Luft an, bis der Bierdunst über ihn hinweggezogen war.
    „Was weiß ich“, grunzte der Kapitän, während er seinen Krug wieder nachfüllte. „Ich bin auf einer der Einsamen Inseln aufgewachsen. Piraten hat es in den Gewässern schon immer gegeben, schließlich führt ein guter Teil der Routen durch dieses Gebiet, oder dicht daran vorbei. Die Piraten haben vermutlich auf einer der nördlichen Inseln ihren Heimathafen.“ Er hustete wieder und knallte den Krug auf den Tisch, dass dieser wackelte. „So, die Fragestunde ist vorbei!“
    Er ließ sich auf die Liege zurücksinken und winkte sie zur Tür hinaus.
    „Äh, wir möchten gern zum Großen Markt. Könnten Sie uns nicht mitnehmen?“, wagte Max einen Versuch, die Antwort bereits befürchtend.
    „Habt ihr Geld?“
    Bevor Max antworten konnte, hatten ihre Gesichter sie wohl schon verraten.
    „Nein? Dann raus!“
    Max unternahm noch einen zweiten Versuch.
    „Bitte, wir können auch arbeiten ...“
    Es klang recht verzweifelt. Dreifuß lachte lauthals.
    „Ihr? Arbeiten? Und als was wollt ihr arbeiten? Wenn ich mir euch so ansehe, ist nur der Zwerg kräftig genug, um das Leben auf einem Schiff durchzuhalten, aber ohne zwei Beine taugt er wahrscheinlich nicht mal zum Deck schrubben!“ Max spürte Mimbelwimbel beleidigt zusammenzucken und hielt ihn mit einer Hand zurück. „Und Frauen ...“, fuhr Dreifuß mit einem anzüglichen Blick auf Anemone fort, „... haben auf einem Schiff nichts zu suchen, schaffen nur Unruhe!“ Dreifuß wedelte noch mal mit der Hand und stemmte sich dann wieder in sitzende Position. „Ich habe zu tun. Mein Koch, der Idiot, hat sich gestern Abend in der erstbesten Kneipe, die er fand, abstechen lassen. Und sein Gehilfe, ein noch größerer Idiot, wollte ihm helfen. Ihm haben sie die Kehle durchgeschnitten.“ Er schaute in seinen leeren Krug. „Na, kein Verlust. Brauche jetzt aber neue Männer.“ Er versuchte aufzustehen, gab es aber nach dem zweiten Versuch auf. „Später!“, murmelte er und ließ sich zurücksinken.
    Max wollte nicht aufgeben.
    „Wenn Sie einen Koch suchen, kann ich das tun, wenn Sie uns mitnehmen!“
    „Du kannst kochen?“, bellte Dreifuß misstrauisch.
    „Jawohl, und das ausgezeichnet!“, bekräftigte Mimbelwimbel, und Anemone nickte eifrig zur Bestätigung.
    „Ja. Und meine Küchenhilfen habe ich schon dabei.“ Max deutete auf Anemone und Mimbelwimbel.
    „Was sagen Sie?“
    Dreifuß musterte ihn wieder mit zusammengekniffenen Augen. „Eine Küchenhilfe!“ Er deutete auf Anemone. „Auf einem Schiff braucht man zwei Beine!“
    Max´ Gedanken rasten. Er wollte Mimbelwimbel auf gar keinen Fall zurücklassen.
    In diesem Moment erhob sich draußen vor dem Schiff auf dem Anleger ein lautes Geschrei.
    „Was ist da los?“, brüllte Dreifuß, stemmte sich mit größter Anstrengung hoch und wankte nach draußen zur Reling.
    Die drei folgten ihm, hauptsächlich, um dem stinkenden Dunst in der Kajüte zu entkommen. Max stellte sich neben Dreifuß an die Reling. Unten auf dem Anleger hatten die Seemänner, die das Schiff entladen sollten, einen Kreis um zwei Männer gebildet, die Messer in den Händen hielten und sich lauernd, wie Raubtiere, musterten und umkreisten. Alle Arbeiten auf dem Schiff waren zum Erliegen gekommen, die Seeleute hingen an der Reling und feuerten die Männer in dem Kreis an. Plötzlich, ohne Vorwarnung, stürzten sie sich aufeinander.
    „Sofort aufhören!“, brüllte Dreifuß über die Menge hinweg.
    Aber sein Befehl ging in dem Lärm und dem Gejohle unter. Die Messer blitzten und eins fand sein Ziel. Einer der Männer sackte blutüberströmt zusammen, fiel vom Anleger ins Wasser und ging unter, rote Schlieren im Wasser hinterlassend. Max starrte fassungslos auf den Anleger. Das war real, das war die Wirklichkeit. Mit trockenem Mund wandte er sich ab und begegnete Anemones entsetzt aufgerissenen Augen. Der Sieger des Zweikampfes rief zum Schiff hinauf, die Hand zum Gruß an die Stirn tippend:
    „Nichts für ungut, Kapitän, aber der Kerl hat mir gestern mein Mädchen abspenstig gemacht, das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen!“
    Er drängte sich in die Menschenmenge und verschwand in

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