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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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ihr.
    „Du ...!“, schrie der Kapitän wutentbrannt, beugte sich weit über die Reling und schüttelte zornig die Faust.
    Dabei verlor er das Gleichgewicht und wäre beinahe über Bord gefallen, hätte Max ihn nicht gerade noch rechtzeitig festgehalten. Dreifuß drehte sich um und lehnte sich schwer an die Reling.
    „Scheiße, jetzt brauche ich auch noch einen einfachen Matrosen für´s Deckschrubben.“
    Mit einem Seitenblick auf Mimbelwimbel, dessen Gesicht sich augenblicklich verdüsterte, meinte Max:
    „Zum Deck schrubben braucht man doch wohl nicht zwei Füße, außerdem ist Mimbelwimbel kräftig und in guter Kondition und kann besser das Gleichgewicht halten, als so manch anderer!“
    Dreifuß knurrte missmutig.
    „Mach mir was zu essen, dann entscheide ich.“
    Er drehte sich wieder um und sah zu den Seeleuten herunter, die ihre Arbeit wieder aufgenommen hatten, als sei nichts geschehen.
    „He, Cunad!“
    Der Antreiber, der sie zum Kapitän gebracht hatte, unterbrach den Redeschwall der Beleidigungen, den er über die schwer arbeitenden Matrosen ergoss, und schaute zum Kapitän hoch.
    „Was ist, Kapitän?“, rief er.
    „Zeig den Dreien die Kombüse“, rief Dreifuß und ging zurück in seine Kabine.
    Cunad kam die Planke hoch auf das Schiff und bedeutete ihnen ihm zu folgen.
    „Das wirst du mir büßen! Deck schrubben, du spinnst wohl?!“, zischte Mimbelwimbel Max böse zu, als sie Cunad zu einer Tür neben der Kapitänskajüte folgten.
    „Wolltest du hier bleiben?“, flüsterte Max zurück, so dass Cunad ihn nicht hörte.
    Sie folgten ihm durch die Tür. Eine Treppe führte in das Schiffsinnere. Cunad ging an der Treppe vorbei. Die erste Tür zur Linken stand offen, und Max erhaschte einen Blick auf zwei große Tische und lange Bänke. Die Tür am Ende des Flures wurde von Cunad aufgestoßen. Er deutete lässig mit dem Daumen in den Raum.
    „Die Kombüse.“
    Dann drängte er sich an ihnen vorbei zurück zum Ausgang.
    „Einen Augenblick noch, die Lagerräume für die Lebensmittel?“, rief Max ihm hinterher, bevor er nach draußen verschwinden konnte.
    „Die Treppe runter und geradeaus, ihr kommt direkt darauf zu. Sind aber leer. Nicht mal mehr Ratten sind dort.“
    Er warf ihnen noch einen letzten musternden Blick zu und verschwand nach draußen.
    Seufzend trat Max in die Kombüse und schaute sich um. Es gab einen Herd, in dem auch noch Glut war. (Und das auf einem Holzschiff, war das normal?) Es lag auch noch Holz und Reisig in einer Ecke. Anemone war seinem Blick gefolgt.
    „Ich mach das!“
    Max nickte.
    „Komm, Mimbelwimbel, Schränke nach etwas Essbarem durchsuchen!“
    Sie fanden noch ein Stück altes Brot, etwas Schinken und ein kleines Stück Käse. Unter dem Berg von benutztem Geschirr entdeckte Anemone, die inzwischen den Herd wieder in Gang gebracht hatte, einen Teller, der nicht stundenlang eingeweicht werden musste, bevor es eine Chance gab, ihn sauber zu bekommen, und machte sich auf den Weg, um Wasser für den Abwasch zu holen. Max röstete das Brot, machte auch den Schinken warm, legte ihn auf die Scheiben, den Käse drüber, so dass dieser schmolz. Es duftete verführerisch, und Mimbelwimbel tropfte offensichtlich der Zahn. Max richtete die Scheiben halbwegs ansehnlich auf dem blank geputzten Teller an.
    „So, mehr ist nicht rauszuholen“, meinte er stirnrunzelnd.
    „Wenn der es nicht will, dann esse ich es!“, schmatzte Mimbelwimbel.
    Anemone gab ihm einen Klaps auf die Schulter.
    „Du hast erst Mittag gegessen“, erinnerte sie ihn.
    „Erst! Das ist schon wieder eine Ewigkeit her!“, empörte sich Mimbelwimbel.
    Sie brachten die Mahlzeit zum Kapitän, der davon genauso angetan war wie Mimbelwimbel, und die Brote zu Mimbelwimbels Enttäuschung mit Genuss hinunterschlang.
    „Du bist angeheuert!“, brachte er zwischen zwei Bissen hervor.
    Es dauerte wohl keine fünf Minuten, bis die Brote verputzt waren, Dreifuss sich zufrieden auf den Bauch klopfte und wieder einmal rülpste. Er zog eine Schublade an seinem Tisch auf, holte ein klimperndes Säckchen heraus und warf es Max zu.
    „Da, besorg Verpflegung für vierzig Mann für sieben Tage!“
    Er machte es sich auf seiner Liege bequem, um anscheinend ein Nickerchen zu machen.
    „Die Anheuerung gilt für uns Drei?“, fragte Max noch einmal nach.
    „Ja ja, und für den Köter meinetwegen auch“, knurrte der Kapitän und drehte ihnen den Rücken zu. Als sie sich zum Gehen wandten, fügte er noch hinzu: „Wenn du

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