Die drei Steine der Macht
mit dem Geld abhaust, finde ich dich und schneide dir höchstpersönlich die Kehle durch!“
„Keine Sorge“, meinte Max. „Ich schaue mir jetzt die Lagerräume an, damit ich weiß, wie viel Platz mir zur Verfügung steht, und dann geht es los.“
„Bis morgen Abend muss alles an Bord sein, übermorgen legen wir früh ab!“
Sie waren entlassen.
Angeheuert
„Also gut!“, sagte Max zu seinen Freunden. „Lasst uns alles noch mal gründlich inspizieren, dann mache ich meine Liste.“ Zu Mimbelwimbel meinte er: „Du kannst vielleicht schon mal abschätzen, ob ich alles dafür bekomme, was ich mir so vorstelle.“
Er wog das Säckchen in seiner Hand.
„Hängt davon ab, was da drin ist“, erklärte Mimbelwimbel mit einem scharfen Blick auf den kleinen Geldbeutel in Max´ Hand.
Sie fanden den Lagerraum dort, wo Cunad es gesagt hatte. Es war ein geräumiger Raum, in mehrere Buchten unterteilt und gut durchlüftet, so dass er selbst bei Sonnenschein kühl war. In den Buchten waren teilweise Regale und Stangen mit Haken angebracht, so dass sie die Lebensmittel gut sortiert lagern konnten. Wie Cunad bereits gesagt hatte, war der Raum leer. Sie fanden nur noch ein halbes Fass mit Wasser, das nur noch zum Abwaschen taugte. In einer der Buchten entdeckte Max Kisten, die halb mit Sand gefüllt waren. Ein paar verschrumpelte Kartoffeln und Möhren förderte Max nach einiger Wühlerei zu Tage.
„Das müssen wir noch aussieben!“, sagte er und entdeckte beim Umschauen ein Sieb, eine Schaufel und eine Plane als Unterlage, ordentlich auf einem Regal verstaut. „Also gut“, meinte er, sich schon mal geistige Notizen machend. „Merkt euch das mit!“, forderte er die anderen auf. „Auf jeden Fall Kartoffeln und Möhren, vielleicht Kohl und Bohnen und Äpfel.“ Er überlegte weiter. „Eingelegte Sachen ... mh ... saure Gurken, Sauerkraut, geräucherte Wurst, Schinken, gepökeltes Fleisch.“ Mimbelwimbel leckte sich die Lippen. „Käse auf jeden Fall, haltbares Brot, wenn möglich, Mehl oder zumindest Korn. Ich glaube, ich habe eine Handmühle in der Küche gesehen.“ Max tippte sich nachdenklich mit dem Finger an die Nase. „Und auf jeden Fall ausreichend zu trinken, Bier, Wein, auf jeden Fall Wasser. Vielleicht finden wir getrocknete Kräuter für Tee!“
Max schaute den kleinen Mann an, der sich vergnügt den Bauch rieb, und hielt ihm das Säckchen hin. Mimbelwimbel nahm ihn und blickte hinein. Er schüttete sich ein paar Geldstücke auf die Hand und hielt sie in das spärliche Licht. Fette Goldmünzen glänzten auf seiner Handfläche.
„Ja, dafür ist einiges zu holen“, meinte Mimbelwimbel, „das werden ein paar appetitliche Tage.“
Mimbelwimbel bekam schon wieder glasige Augen.
„Was ist nur los mit dir, dass du dich so über das Essen freust?“, fragte Max.
„Du hast noch nie meine Mutter kochen sehen, geschweige denn das Ganze essen müssen. Ein Wunder, dass ich überhaupt überlebt habe. Dagegen sind sogar Anemones Kochkünste hervorragend!“
Mimbelwimbel schüttelte sich.
„Dafür hast du aber ganz schön viel rumgemeckert!“, meinte Anemone beleidigt.
„Mal davon abgesehen erwartet mich die nächsten Tage harte Arbeit, und ich werde viel zu essen brauchen, um das zu verkraften!“, ignorierte der kleine Mann Anemones Kommentar.
Max grinste. Der Wobbelhobbel war alles andere als mager. So schlimm konnte es wohl nicht gewesen sein.
„Gut, lasst uns noch mal die Kombüse durchsuchen. Ich muss die Mengen ausrechnen und eine Liste machen, sonst vergesse ich die Hälfte, dafür brauche ich Papier und einen Stift.“
In der Kombüse angekommen, durchsuchten sie noch einmal gründlich alle Schränke und Schubladen. Max fand sie erstaunlich gut ausgestattet. Aber Papier und Stifte oder etwas Ähnliches fanden sie nicht. Anemone entdeckte schließlich eine Tür, verdeckt hinter Mänteln und Schürzen, die daran hingen. Die Tür öffnete in einen winzigen, muffigen Raum, mit zwei schmalen, übereinander liegenden Betten, einem kleinen Tisch mit Stuhl und zwei schmalen Truhen. Das war wohl die Kabine vom Koch und seinem Gehilfen. Mimbelwimbel fing laut zu lachen an.
„Krieg´ dich wieder ein!“, knurrte Max und zwängte sich an dem kleinen Mann vorbei in den Raum.
Er öffnete die Truhen, die voller schmutziger Wäsche waren. Anemone hatte sich hinter ihm in den Raum gedrängt und zog nun mit spitzen Fingern eine schmuddelige Jacke aus einer der Truhen. Max betrachtete sie
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