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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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warten, bis es mal auf ihn regnete, um sauber zu werden. Anemone würde es ihm danken.
    „Ja, ich denke, ich weiß jetzt alles“, sagte Max zum Kapitän und wandte sich zum Gehen.
    „Bis die Kombüse einsatzbereit ist, verpflegt sich jeder selbst, das gilt auch für euch!“, knurrte Dreifuss und machte es sich wieder auf seinem Bett bequem.
    Max nickte ihm zu und bedeutete Mimbelwimbel, ihm zu folgen.
    „Gut, dass wir noch einkaufen waren“, sagte Max zu Mimbelwimbel, während sie die Planke hinunter zum Anleger gingen.
    Der nickte und meinte:
    „Du solltest trotzdem die Kombüse so schnell wie möglich einsatzbereit machen, das, was wir noch haben, reicht bis morgen Mittag, und dann ist Schluss.“
    Max zuckte mit den Schultern.
    „Wenn wir übermorgen in der Frühe auslaufen, werden wohl morgen Abend alle an Bord sein und etwas zu essen haben wollen. Ich werde wohl bis dahin fertig sein müssen.“
    Mimbelwimbel grinste zufrieden und führte Max zurück zum Handelshaus.
    Während der Einkaufstour wuchs Max´ Bewunderung für das Verhandlungsgeschick seines kleinen Freundes. Die ursprüngliche Ausrede, um niemanden auf dem Schiff zurücklassen zu müssen, erwies sich als ausgezeichnete Idee. Mimbelwimbel wusste nicht nur, wie er mit den Händlern verhandeln musste, sondern kannte auch die Markthalle wie seine Westentasche und fand die Stände problemlos, ohne sich zu verlaufen. Max wäre schon längst in den unendlichen Weiten der Verkaufsbuden verschollen gewesen, so hielt er Augen und Ohren offen, um zu lernen.
    An einem Händler mit eingelegten Lebensmitteln wären sie fast gescheitert. Je zwei kleine Fässer saure Gurken und Sauerkraut standen auf Max´ Liste. Der Händler wollte für die Gurken eine unverschämte ganze goldene Münze haben, und für das Sauerkraut noch einmal eine halbe. Mimbelwimbel wollte maximal die Hälfte zahlen. Es war ein zähes Ringen, aber der Händler gab nicht nach. Seine Gurken hatten den besten Ruf. Unter Preis könne er nicht verkaufen.
    „Die besten Gurken, so so ...“, meinte Max.
    Er bekam eine Gurke zum Kosten und der Händler sah ihn erwartungsvoll an. Max biss ab, kaute nachdenklich. Sie waren wunderbar, köstlich, doch er verzog ein wenig das Gesicht.
    „Etwas zu sauer vielleicht ...“, meinte er langsam und nahm noch einen Bissen. „Ein wenig mehr Dill hätte dran gekonnt, was meinst du?“
    Er hielt den Rest der Gurke Mimbelwimbel hin, der sie aß und bedenklich den Kopf wiegte. In Anbetracht dessen, dass Mimbelwimbel alles, was halbwegs genießbar war, schon als köstlich empfand, war es für ihn eine beträchtliche schauspielerische Leistung, sich nicht den Bauch mit einem wohligen Seufzer zu reiben und die Lippen zu lecken. Der Händler war beleidigt und entsetzt zugleich, war die Kritik ja fachmännisch vorgetragen. Verwirrt kostete er ebenfalls, um die von Max erfundenen Mängel zu entdecken. Er schüttelte den Kopf, erinnerte sich, dass Max und Mimbelwimbel ja immer noch an seinem Stand standen, und zwang ein Lächeln in sein verkrampftes Gesicht. Die Möglichkeit, seine Ware gleich Fässerweise zu verkaufen, war zu verlockend.
    „Ich habe noch eine Neuheit im Angebot, wenn die Herren dies mal probieren wollen?“
    Die Neuheit stellte sich als Mixed Pickles heraus und stand den Gurken in nichts nach.
    „Meine Frau hat dies das letzte Jahr ausprobiert. Zwei Fässer hätte ich davon da!“
    „Was wäre der Preis dafür?“
    „Nun, da sie noch nicht so bekannt sind und Sie ausgezeichnete Kunden sind, sag ich ...“ Er wackelte mit dem Kopf, „fünfzig Silbermünzen!“
    „Vierzig!“, sagte Mimbelwimbel.
    Dies entsprach einer viertel Goldmünze, so dass sie wieder bei dem anvisierten Preis wären. Der Händler nickte niedergeschlagen.
    „Vorschlag!“, sagte Max. „Ein Fass Gurken und ein Fass Gemüse, sind drei Viertel Goldmark, dazu zwei Fässer Sauerkraut sind Eine und eine viertel Goldmark, bei zehn Silberstücken Mengenrabatt sind wir im Geschäft.“
    Er sah Mimbelwimbel an, der knapp nickte. Sie hatten das Getreide sehr günstig bekommen, so dass sie kein Minus machen würden. Der Händler seufzte abgrundtief und gab sich geschlagen.
    „Also gut, abgemacht.“
    Sie besiegelten den Kauf per Handschlag.
    „Die Lieferung geht heute noch zur Sturmvogel“, sagte der Händler, nun wieder geschäftig, und schrieb Max die Lieferliste.
    Max ließ sich den Stift geben, um auf seiner eigenen Liste eine Notiz zu machen. Nach nochmaligem Handschlag

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