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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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den Schweiß von der Stirn. „Hunger!“, verkündete sie.
    „Nicht nur du!“, grinste Max.
    Anemone sah Mimbelwimbel an.
    „Ich kann dir zeigen, wo du schläfst, während ich den Besen und den Eimer wegbringe.“
    Mimbelwimbel nickte.
    „Und ich mache uns Abendbrot“, sagte Max, worauf Mimbelwimbel noch heftiger nickte.
    Sie aßen schweigend und hungrig die Brote, die von Max zurechtgemacht worden waren. Wie versprochen hatte Max nichts von den Vorräten angerührt, obwohl er sich nach einer warmen Tasse Tee oder Brühe sehnte.
    Mimbelwimbel würde beim Rest der Mannschaft in einer Hängematte schlafen und betonte immer wieder, dass ihm das viel lieber war als das enge Kabuff, das die nächsten Tage Max´ und Anemones Unterkunft sein würde. Hund hatte vor der Speisekammer Position bezogen. Er meinte, ihm ginge es besser, wenn er nicht sehen müsste, wie das Schiff schwankt.
    Nach dem Essen saßen sie noch ein paar Minuten in Stille zusammen, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken. Bald trollte sich Mimbelwimbel satt und müde und ließ Max und Anemone in der Küche zurück. Sie saßen noch eine Weile schweigend da. Es war eine behagliche Stille, nur leise waren das Rauschen der Wellen und das Summen der Insekten, die um die Lichter schwirrten, zu hören. Schließlich brach Anemone das Schweigen. Sie sei müde, würde sich jetzt waschen und ins Bett gehen.
    Sie schloss die Tür hinter sich und ließ Max allein in der Küche zurück. Das war noch ein Problem, das sie lösen mussten. Unterwegs in ihrer kleinen Gruppe war sie ganz ungezwungen gewesen, hier aber, auf einem Schiff voller Männer, war das sicherlich nicht so ratsam. Allerdings wollte Max nicht jedes Mal draußen warten, wenn sie sich umzog, und umgekehrt wollte sie es bestimmt auch nicht.
    Anemone steckte den Kopf aus der Tür und meinte, sie sei fertig. Sie hatte nur ihr Unterkleid an und machte Anstalten, in der Küche zu warten, bis Max sich gewaschen hatte. Er fasste sie an den Schultern und schob sie zurück in das Zimmer.
    „Es muss einen anderen Weg geben. Du kannst so unmöglich draußen warten!“, protestierte er entschieden.
    Anemone wollte widersprechen, zuckte dann aber nur mit der Schulter.
    „Was wir brauchen, ist ein Vorhang oder so etwas ...“, meinte Max und drehte sich suchend um die eigene Achse.
    Anemones Gesicht hellte sich auf. Sie zwängte sich an Max vorbei zum Tisch, auf dem die Schüssel mit Wasser und der Wasserkrug standen, und zog darunter eine kleine Kiste hervor. Aus der Kiste holte sie eine feine Tischdecke und hielt sie Max hin.
    „Ich habe die Kiste gefunden, als ich dem Kapitän geholfen habe, seine guten Sachen zu suchen. Ich durfte sie behalten.“
    Max grinste. Perfekt. Sie machten das Tischtuch an der Wand und an den Betten fest. Es war zwar nicht viel Platz, aber man konnte sich waschen und umziehen.
    „Schade“, seufzte Anemone, „und ich hatte gehofft, ich kann dir durch das Schlüsselloch zusehen!“
    Max verschluckte sich und musste husten, während Anemone leise über seine Reaktion kicherte. Um abzulenken meinte Max:
    „Wir können dir auch noch ein Laken vor die untere Koje spannen. Dann hast du ein wenig Privatsphäre. Ich kann oben liegen.“
    Anemone lachte laut auf, und Max´ Ohren fingen an zu glühen. Verdammt noch mal, sie schaffte es doch immer wieder. Anemone hörte schließlich auf zu lachen und meinte, mit leicht säuerlichem Gesichtsausdruck:
    „Ja, wahrscheinlich ist das besser so. Ich mach das schon, mach du dich für´s Bett fertig.“
    Als Max bettfertig hinter dem Vorhang hervorkam, saß Anemone in Gedanken versunken auf der Bettkante. Er setzte sich zu ihr. Sie lächelte ihn an und lehnte den Kopf an seine Schulter.
    „Das mit der Küchenhilfe ging schneller, als gedacht, mh ...?“, meinte Max.
    Sie lachte leise und sah ihn wieder an.
    „Ja. Ich habe ganz schön Angst, vor dem was kommt.“
    „Nicht nur du“, dachte Max.
    „Die Männer werden es schon überleben. Ich passe auf, dass du das Essen nicht ganz versaust“, versuchte Max einen Scherz zu machen.
    Anemone boxte ihn in die Seite.
    „Das habe ich nicht gemeint!“, sagte sie so entrüstet, dass Max lachen musste.
    „Es wird schon gut gehen, hoffe ich ...“, sagte er, nun wieder ernst.
    Anemone seufzte nur und kroch dann unter die Decken.
    Max kletterte in seine Koje und versuchte, seinen Körper in eine halbwegs bequeme Position zu betten. Die schwankenden Bewegungen des Schiffes waren

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