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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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gewöhnungsbedürftig. Während er langsam in den Schlaf sank, wünschte Max Mimbelwimbel, der jetzt im Mannschaftsquartier schnarchte, und Hund, der vermutlich von den Würsten im Lagerraum träumte, eine gute Nacht.
    Am nächsten Morgen wurden Max und Anemone noch vor dem Morgengrauen von lautem Gepolter in der Kombüse geweckt. Max wachte mit einem Schreck auf, setzte sich mit einem Ruck hin und stieß mit dem Kopf gegen die Decke. Er plumpste zurück auf das Kissen und rieb sich, verhalten fluchend, die schmerzende Stelle an der Stirn. Als der Schmerz nachließ, rollte er zum Bettrand und ließ sich hinab auf den Boden. Anemone hatte den Kopf hinter dem Vorhang vorgesteckt und schaute ihn verschlafen an. Während Max in seine Stiefel schlüpfte, flüsterte er ihr zu:
    „Ich schaue mal nach.“
    Vorsichtig öffnete er die Tür zur Kombüse. Kapitän Dreifuß wühlte in den Schränken und Schubladen. Pfannen, Töpfe und Besteck lagen kreuz und quer auf den Ablagen und dem Boden. Er fluchte bildhaft. Max hatte kein Verlangen, ihn in dieser Laune anzusprechen, räusperte sich aber trotzdem. Dreifuß drehte sich um und sah ihn finster an.
    „Koch! Mach mir Abendbrot! Ich hasse es, hungrig ins Bett zu gehen.“
    Abendbrot?
    „Mein Name ist Max Anders“, meinte Max mit hochgezogenen Brauen.
    Das Chaos, das der Kapitän in der Küche produziert hatte, war komplett. Es würde mindestens eine Stunde dauern, soweit Ordnung zu schaffen, dass er arbeiten konnte.
    Dem Kapitän schien der gleiche Gedanke gekommen zu sein, denn er schaute sich ein wenig betroffen um.
    „Reichen ein paar Brote, oder wünschen Sie etwas Besonderes?“, fragte Max höflich, sich die Bemerkung verkneifend, dass Sonderwünsche dauern würden.
    „Brote reichen, Hauptsache was zu essen“, knurrte Dreifuß und ging in Richtung Tür, sich den Weg mit dem Fuß freiräumend. Er drehte sich noch einmal um, bevor er im Flur verschwand. „Morgen Abend braucht die gesamte Mannschaft etwas zu essen, klar?“ Morgen? Er meinte wohl heute. Max seufzte innerlich. Würde es etwa die ganze Fahrt über so ein Gebrüll geben? „Die Ware wird morgen geliefert, die Mannschaft wird nach dem Beladen hungrig sein!“, bellte Dreifuß weiter.
    „Selbstverständlich!“, sagte Max mit ausgesuchter Liebenswürdigkeit. Dreifuß´ Gesichtsfarbe vertiefte sich. „Sie werden tagsüber wahrscheinlich keine Zeit haben, sich etwas zu essen zu besorgen. Ich kann belegte Brote machen, wenn Sie nichts dagegen haben, es ist genügend da“, fuhr Max weiter fort.
    „Meinetwegen“, knurrte Dreifuss schlecht gelaunt, „und hör auf, so gestelzt zu reden, das geht mir auf die Nerven!“
    Max Augenbrauen wanderten wieder nach oben. Höflichkeit war hier wohl fehl am Platze.
    „Geht klar. Sobald ich genügend Platz gemacht habe, schmier ich Ihnen ein paar Schnitten“, sagte er kurzerhand, drehte Dreifuß den Rücken zu und begann, die Dinge an ihren Platz zu räumen.
    Dreifuß starrte ihn einen Moment verblüfft an, knurrte etwas Undefinierbares und trollte sich.
    Anemone steckte den Kopf durch die Tür und betrachtete amüsiert das Chaos.
    „Was wollte er?“
    „Abendbrot“, meinte Max und stellte einen großen Topf zurück auf den Herd.
    „Abendbrot?“ Anemone schob sich in die Küche. „Zeitgefühl hat er nicht wirklich, oder?“
    Max grinste, während er eine Handvoll Besteck in die Schublade zurücksortierte.
    „Machst du ein bisschen Platz, während ich Brot und Aufschnitt für die Raubtierfütterung hole?“
    Anemone lachte.
    „Warte!“
    Sie verschwand im Zimmer, kam mit Max´ Hemd und Hose wieder und warf sie ihm zu.
    „Ein paar der Seeleute könnten es als Aufforderung betrachten, wenn du halbnackt durch das Schiff läufst!“
    Max sah sie nur fragend an.
    „Ich dachte eher, dass du in Gefahr wärst!“
    Anemone lachte wieder.
    „Das hat Hund bereits geklärt. Aber Ditwin hat so einige anzügliche Geschichten über die Mannschaft erzählt, und einigen muss es ziemlich egal sein, was sie in die Finger bekommen. Mich werden sie wohl in Ruhe lassen. Hund hat ordentlich zugebissen, als der Kerl, Arnest hieß er, glaub ich, mir an den Hintern gepackt hat.“
    Max starrte Anemone mit offenem Mund an, das Hemd halb angezogen. Und das erzählte sie so nebenbei! Sie grinste ihn an.
    „Mach den Mund zu und zieh dich an, bevor der Kapitän wiederkommt und noch einmal rumpoltert.“
    Etwas benommen gehorchte Max und stolperte im Halbdunkel die Treppe hinunter. Hund

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