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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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lag vor der Speisekammer. Er hob den Kopf, als Max über ihn stieg und die Tür zum Lagerraum aufschob.
    „Was ist los? Aus dem Bett gefallen?“
    „Nein, der Kapitän hat Hunger.“
    Hund legte den Kopf wieder auf die Pfoten.
    Als Max mit Brot, Wurst und Käse in die Küche zurückkam, hatte Anemone eine kleine Lücke in das Chaos geräumt und Brett und Messer bereitgelegt. Auf Zehenspitzen, in verschiedene Lücken tretend, bahnte sich Max seinen Weg dorthin. Anemone hockte auf dem Boden und sammelte Gabeln aus dem Gewirr. Ein Träger des Unterkleids war ihr über die Schulter gerutscht und ihre Wangen waren leicht gerötet. Sie sah sehr verführerisch aus. Max schluckte.
    „Du ziehst dich besser an. Es bringt nichts, jetzt noch mal ins Bett zu gehen. Zum Mittag gibt es belegte Brote und abends was Warmes. Wir haben viel zu tun!“
    Sie lächelte ihn an und stand auf. „Und es ist besser, wenn dich niemand so sieht!“, dachte sich Max, als sie im Zimmer verschwand.
    Der Kapitän wartete bereits ungeduldig und hatte nur Augen für den Teller, den Max ihm brachte.
    Während die Männer draußen schufteten und Fässer und Kisten in den Bauch des Schiffes beförderten, waren Max und Anemone nicht weniger fleißig. Mimbelwimbel musste sehr zu seinem Verdruss bei den letzten Aufräum- und Reparaturarbeiten helfen. Er warf Max einen bitterbösen Blick zu, als dieser die restlichen Lebensmittel in Empfang nahm.
    Die Brote zum Mittag wurden mit Begeisterung angenommen, wenn auch über das Wasser gemurrt wurde, das es zu trinken gab. Während Anemone das Gemüse für den Eintopf am Abend schnitt, stellte Max den Speiseplan für die nächsten Tage zusammen. Heute Abend würden noch alle gemeinsam essen, aber wenn sie erst mal auf See waren, vermutete er, würde immer ein Teil der Männer auf Deck bleiben. Am besten also Gerichte kochen, die sich gut aufwärmen ließen.
    Der Tag verging wie im Flug. Mit Einbruch der Dämmerung war die gesamte Ware an Bord gebracht und alle Reparaturarbeiten abgeschlossen. Die Männer hatten sich in der Messe versammelt und klapperten erwartungsvoll mit dem Besteck. Von Mimbelwimbel hatte Max in einer Pause erfahren, dass es auf den letzten Touren mehr oder weniger nur Brot mit Pökelfleisch gegeben und nur der Kapitän anständige Mahlzeiten bekommen hatte. Das stimmte ihn sehr zuversichtlich, demnach war nicht viel falsch zu machen.
    Zur Überraschung seiner Männer gesellte sich auch der Kapitän zu ihnen, ohne diesmal eine Extrawurst zu verlangen. Anemone und Max schleppten die schweren Töpfe auf den Tisch. Dazu geschnittenes Brot. Max hatte Tee gekocht, und es wurde auch Bier und verdünnter Wein gereicht.
    In kurzer Zeit war alles restlos aufgegessen, selbst das Obst, das Max auf den Tisch gestellt hatte, wurde nicht verschmäht. Es war zufriedenes Rülpsen zu hören und entspanntes Gemurmel. Der Kapitän teilte die Nachtwache ein und schickte den Rest der Mannschaft unter Deck.
    Während Anemone das Geschirr abräumte, winkte der Kapitän Max zu sich.
    „Ab Morgen wird in zwei Schichten gegessen, sowohl morgens als auch abends!“, klärte er Max auf.
    Dieser nickte.
    „Das habe ich schon vermutet, ich werde es beachten.“
    Max sah Dreifuß fragend an, weil dieser aussah, als ob er noch etwas auf dem Herzen hatte. Der gab sich einen Ruck:
    „Gibt es jeden Abend etwas Warmes, oder war das heute die Ausnahme?“
    Max schaute ihn erstaunt an und zuckte dann mit den Schultern.
    „Ist so geplant. Morgens und mittags belegte Brote und Haferbrei und abends eine warme Mahlzeit. Hatten Sie eine andere Vorstellung?“
    „Nein!“, knurrte Dreifuß.
    Ihm war das Ganze sichtlich unangenehm. Max verkniff sich ein Schmunzeln. Dies war sicherlich das erste Mal, dass die Mannschaft genauso gut aß wie der Kapitän. Mal davon abgesehen, eine Sonderbehandlung hatte er nicht eingeplant und würde es auch nicht geben!
    Dreifuß knurrte etwas in seinen Bart und verschwand aus dem Raum. Anemone trat zu Max.
    „Was wollte er?“
    Max grinste.
    „Rausfinden, ob er jeden Abend etwas Vernünftiges bekommt oder ob er eine Extrawurst verlangen muss.“
    Anemone runzelte die Stirn.
    „Sklavenschinder!“, murmelte sie.
    Max legte ihr kurz den Arm um die Schulter.
    „Los komm, abwaschen und noch ein paar Dinge für morgen vorbereiten. Wie ich bereits vermutet habe, werden ab morgen nicht mehr alle auf einmal essen. Zum Frühstück machen wir einen Topf Haferbrei, für diejenigen, die lieber etwas

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