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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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geschieht. Ich denke, unter diesen Umständen will er sie beide lebend haben.“ Mit einem Seitenblick auf den Piraten, der Anemone immer noch in den Armen hielt, fügte er hinzu: „Und unversehrt! Sperrt den Wobbelhobbel zu den anderen.“
    Sie wurden auf das Piratenschiff gebracht. Während sie unter Deck gestoßen wurden, sah Max, dass man auch Hund an Bord brachte und an Deck ankettete. Die Rammböcke, die in der Sturmvogel steckten, wurden aus ihrer Verankerung gelöst und zurückgelassen. Völlig ausgeräumt und brennend wurde die Sturmvogel dem Untergang preisgegeben.
    Anemone wurde zuerst in die Zelle gestoßen, Max direkt hinterher, so dass er beinahe auf sie gefallen wäre. Die Überlebenden der Mannschaft der Sturmvogel wurden, einschließlich eines sich heftig wehrenden Mimbelwimbels, in die Nachbarzelle gestopft. Anemone klammerte sich an Max und weinte unter Schock. Als die schweren Schritte der Piraten verhallten, fing sie an zu flüstern:
    „Die bringen uns um, wenn sie rausfinden, dass es nicht stimmt!“
    Sie sagte es immer wieder und steigerte sich allmählich in einen hysterischen Anfall, während sie ihre Arme schmerzhaft um Max´ Rippen presste. Max machte sich los und schüttelte sie.
    „Wenn wir es nicht verraten, dann werden sie es nicht erfahren!“
    Anemone schluchzte, fing sich dann langsam und nickte. Als sie dann das Gesicht hob, um ihn anzuschauen, stieß sie einen leisen, erschrockenen Schrei aus und schlug die Hände vor den Mund. Max brauchte nicht lange überlegen, was los war. Er hatte gespürt, wie ihm die Lippe bei dem Schlag ins Gesicht aufgerissen war. Vorsichtig betastete er sie. Sie fühlte sich geschwollen an. Er konnte frisches Blut schmecken und getrocknetes Blut am Kinn fühlen. Die Wange schmerzte ebenfalls und würde vermutlich bald in schönen bunten Farben glänzen. Es tat weh, aber war nicht weiter schlimm.
    Anemone hatte bereits einen Streifen vom Unterkleid abgerissen und begann, Max das Blut aus dem Gesicht zu wischen, eine besorgte Falte zwischen den Augenbrauen, die eigenen Schmerzen vergessend. Max ließ es über sich ergehen und säuberte anschließend ihre Bisswunde am Hals, so gut es ging. Auch die Seeleute waren dabei, ihre Stich- und Schnittwunden zu verbinden. Zwei der Männer würden die Nacht nicht überleben. Max sah den Männern zu, die versuchten, es ihren verletzten Kameraden so bequem wie möglich zu machen. Jegliche Frage nach ihrem Befinden blieb Max im Hals stecken. Es war seine Schuld, wenn sie starben. Er hatte die Gefahr unterschätzt und so diese Situation herbeigeführt. Es hätte einen anderen Weg geben müssen.
    Als spürte sie seine Qual, legte Anemone ihre Arme um Max und versuchte, ihm Trost zu spenden. Auch der Kapitän hatte seinen Gesichtsausdruck bemerkt und sagte leise:
    „Keine Entschuldigung. Es war meine Entscheidung, hierher zu segeln. Ich war mir der Gefahr bewusst und meine Männer auch.“
    Anemone trat neben Max und schob ihre Hand in seine. In ihren Augen sah Max die gleichen Gedanken, die auch ihm durch den Kopf gingen. Es war seinetwegen, dass mehr Räuber und anderes Gelumpe auf den Straßen und den Meeren waren als üblich. Sie machten Jagd auf ihn. Unter normalen Umständen wäre die Sturmvogel nur von einem Piratenschiff angegriffen worden, und mit diesem wäre der Kapitän fertig geworden. Nun würde er, wie die anderen, sterben. Der Piratenkapitän hatte vom Meister gesprochen. Also war einer der Brüder tatsächlich zu den Einsamen Inseln geflohen, hatte sich dort die vergangenen eintausend Jahre versteckt und die Piraten um sich gesammelt.
    Max traf eine Entscheidung. Was auch immer in den nächsten Tagen geschehen würde, er brauchte Hilfe. Er sagte leise zu Dreifuß:
    „Es ist meine Schuld, dass sie mit zwei Schiffen und dieser Überzahl an Männern angegriffen haben. Ich werde schon gejagt, seit ich in dieser verdammten Welt gelandet bin.“
    Der Kapitän sah Max durchdringend an.
    „Dann sind die Geschichten wahr? Die Geschichten von den gestohlenen Steinen der Macht. Und der böse Zauberer auf der Dracheninsel ist dann wohl der Dieb?“
    Max zuckte zusammen.
    „Dracheninsel?“
    Er hörte seine Stimme zittern.
    Dreifuß grunzte mürrisch.
    „Es gibt da eine Geschichte über eine der äußeren Inseln im Norden. Es heißt, auf der Insel, Dracheninsel genannt, wird ein Drache von einem bösen Zauberer in seinem Bann gehalten, um einen Schatz zu bewachen. Als wir noch klein waren, hat man uns erzählt,

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