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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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seinen alten Platz vor der Tür des Lebensmittellagers verkrochen, mit dem Versprechen, er würde kein Wort mehr mit ihnen reden, solange sie sich auf diesem furchtbaren schwankenden Gerät aufhielten, außer gegen Bestechung verstand sich. Drei Tage lagen sie am Anleger, dann wurden die Ruder ausgefahren, und das Schiff setzte sich in Richtung Nebenausfahrt in Bewegung.
Piraten in Sicht
    Die Männer waren schweigsam und angespannt. Der Horizont wurde nun ständig beobachtet. Dreifuß erklärte ihnen nochmals, dass es in diesen Gewässern vor Piraten nur so wimmelte. Tatsächlich hatte er ein paar neue Männer anheuern müssen, da einigen das Risiko zu groß war. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und der Lohn würde diesmal mehr als das Doppelte vom Üblichen betragen.
    Entgegen aller Befürchtungen verlief die Reise zunächst ereignislos. Allerdings ließ die Spannung nie nach, und sobald am Horizont ein Schiff auftauchte, hielt die Mannschaft den Atem an. Max hatte andere Probleme. Die See war rau. Es wehte ein kräftiger Wind, der das Wasser zu hohen Wellen auftürmte. Das Geschirr wurde zwar noch nicht aus den Schränken geschüttelt, doch schaukelte das Schiff stets so heftig, dass Max ständig ein flaues Gefühl im Magen hatte. Mehr als einmal musste er sich massiv zusammenreißen, um sich nicht auf das Essen, das er gerade kochte, zu übergeben. Oft konnte man ihn über die Reling gebeugt antreffen, während er sich seines Mageninhaltes entledigte. Hunds Schadenfreude besserte seine Laune nicht, obwohl es dem Köter genauso schlecht ging. Ebenso wenig half die Tatsache, dass die Schaukelei Anemone gar nichts anzuhaben schien und sogar Mimbelwimbel sich von seinem anfänglichen Anfall von Seekrankheit bereits erholte, obwohl er immer betont hatte, dass er das Schwanken eines Schiffes gar nicht vertragen würde. Nur der Respekt der Seeleute vor seiner Arbeit hielt sie davon ab, Max wegen seiner Schwäche zu verhöhnen. Sie zeigten im Gegenteil besorgte Anteilnahme, was Max allerdings nur der Sorge um die nächste Mahlzeit zuschrieb. Aber er hielt durch. Und nach der guten Hälfte der Reise stabilisierte sich endlich sein Zustand, was auch seine Laune deutlich anhob.
    Leider hatte er nun wieder die Nerven dafür, sich Sorgen zu machen, und Mimbelwimbel lieferte allerlei Nahrung für jede Menge Alpträume. Wilde, grausame Geschichten von Piraten, die Schiffe kaperten, die gefangenen Mannschaften folterten und Ungeheuern zum Fraß vorwarfen. Lebendig versteht sich. Sie befanden sich auf einer ungesicherten Route, wie Max erfuhr. Das Gebiet war so von Piraten verseucht, dass man die Schutzmaßnahmen aufgegeben hatte. Man konnte nur hoffen ungesehen durchzuschlüpfen, wobei das momentane Wetter und die damit verbundene schlechte Sicht ihnen zugute kam. So waren sie schwerer auszumachen.
    Selbst Flotten von mehreren Schiffen wurden von den Piraten angegriffen. Sie waren zu zahlreich. Zwei von drei Schiffen erreichten ihr Ziel nicht mehr, wenn sie dieses Gebiet durchquerten. Wessen Ziel nicht direkt in der Gefahrenzone lag, nahm lieber einen Umweg in Kauf. Laut Dreifuß wurde die Piratenplage immer schlimmer, und niemand konnte ihr Einhalt gebieten.
    Max hoffte, dass er nicht den Tod über diese Mannschaft gebracht hatte. Aber es hätte keine andere Möglichkeit gegeben, oder? Auch, wenn es nicht die Sturmvogel gewesen wäre, hätte es ein anderes Schiff getroffen. Aber sie waren auf dem richtigen Weg. Er spürte es deutlich.
    Nach ein paar von Mimbelwimbels Geschichten machte er seine Schleuder fertig und begann, sie samt Munition in der Jackentasche mit sich zu tragen. Ebenso steckte er sich zwei seiner Küchenmesser in die Stiefel. Jetzt, wo er auf die Gefahr aufmerksam gemacht worden war, bemerkte er, dass die Seeleute allesamt Waffen bei sich trugen. Das war auf der Tour von Altseeburg zum Großen Markt nicht der Fall gewesen. Es steigerte Max´ Wohlbefinden nicht gerade. Zum ersten Mal machten sich Gedanken in seinem Kopf breit, was wäre, wenn sie wirklich Piraten in die Hände fallen würden. Angst breitete sich immer stärker in ihm aus. Die Geschichten, welche die Männer erzählt hatten, hallten in seinen Gedanken wider und ließen ihm keine Ruhe. Er wollte nicht sterben und definitiv auch keines der beschriebenen Dinge erleben.
    Eines Tages, sie waren nur noch zwei Tage vom Ziel entfernt, nahm ihn Dreifuß zur Seite.
    „Es wird nun immer gefährlicher. Mit jedem weiteren Tag steigt die

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