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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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bohrte sich über ihre Köpfe hinweg in die Trennwand zur Kombüse. Sie robbten durch die offene Tür in die Kombüse, in der Mimbelwimbel benommen an eine Wand gelehnt saß, die Mütze platt gedrückt von dem Topf, der ihm auf den Kopf gefallen war. Max hörte über sich das Getrappel der Füße der Piraten, die auf das Schiff drängten. Es waren so viele! Die Luft war erfüllt von Schwertergeklirr und Rauch. Es musste auf dem Schiff brennen. Ein zweiter Aufprall erschütterte die Sturmvogel, und sie wurde ein Stück angehoben. Das zweite Schiff hatte sie gerammt und seinen Spieß in den Leib der Sturmvogel gebohrt. Das Schiff ächzte und stöhnte. Bei dem zweiten Aufprall musste eine Außenwand gerissen sein, denn Max hörte das unheilvolle Gurgeln von eindringendem Wasser.
    Anemone, die versucht hatte, den halb bewusstlosen Mimbelwimbel zu sich zu bringen, starrte Max mit vor Entsetzen aufgerissenen Augen an. Max wagte ein Blick aus dem Fenster. Er sah blutende Leichen im Wasser treiben, Männer aus Dreifuß´ Mannschaft und Piraten gleichermaßen. Sein Herz raste. Sie saßen in der Falle. Entweder wurden sie von den Piraten gefunden, wenn diese das Schiff plünderten, oder sie würden mit dem Schiff untergehen und ertrinken. Die Piraten waren vielfach in der Überzahl, Dreifuß konnte sie unmöglich besiegen. Mimbelwimbel regte sich, stöhnte und fasste sich an die schmerzende Stelle am Kopf.
    In diesem Moment wurde die Kombüsentür aufgerissen. Ein dämonisches Gesicht voller Narben und rußgeschwärzt erschien im Türrahmen.
    „Na, was haben wir denn da?“
    Max wurde von groben Händen gepackt und ins Freie gezerrt. Mimbelwimbel wurde kurzerhand von seinen Messern befreit, die er ziehen wollte, und unter einen muskelbepackten Arm geklemmt, wo ihm jegliches Strampeln und sich Winden nicht im Geringsten nützte. Auch Anemone wurde aus der Kombüse gezogen. Sie wehrte sich schreiend gegen den Piraten, der seine Hände überall zu haben schien und dabei laut lachte.
    „Endlich mal ein Frauenzimmer mit Temperament, Freunde, das wird ein Fest!“
    Anemone wehrte sich nur noch verzweifelter.
    „Lasst sie in Ruhe!“, rief Max und erntete dafür einen heftigen Schlag in das Gesicht, so dass ihm die Lippe aufriss und er Blut schmeckte.
    Der Pirat hatte es geschafft, Anemone die Arme an den Körper zu pressen, und machte sich an der Verschnürung ihres Kleides zu schaffen.
    „Warum sollte ich das tun? Sie ist doch so appetitlich!“
    Er biss sie in den Nacken.
    „Sie wird die nächste Magna werden. Sie muss die Welt kennenlernen, die sie hüten soll, bevor sie ihr Amt antreten kann. Sie muss unberührt bleiben. Jeder, der sich an ihr vergreift, wird bis an sein Lebensende verflucht sein und unendliche Qualen erleiden!“, schrie Max mit sich überschlagender Stimme.
    Die Stille, die seinen Worten folgte, war beinahe greifbar.
    Der Pirat hatte innegehalten, und Anemone sah Max mit angstvoll aufgerissenen Augen an. Tränen liefen ihr über das Gesicht.
    „Was ist hier los?“
    Ein großer Pirat, einer der Kapitäne der Piratenschiffe, ließ seinen Blick finster durch die Runde schweifen. Der Mann, der Max an den Armen hielt, antwortete:
    „Wir haben die drei in der Kombüse gefunden. Er hier ...“, er schüttelte Max grob, „... behauptet, das Mädchen sei die nächste Magna auf ihrer Reise um die Welt, bevor sie ihr Amt antritt.“
    Der Piratenkapitän betrachtete Max mit zusammengekniffenen Augen. Dem sank das Herz in die Hose, nun war alles aus.
    „Ich habe noch nie gehört, dass eine zukünftige Magna eine Weltreise vor ihrem Amtsantritt macht“, meinte er spöttisch. Max rann der Angstschweiß den Rücken herunter. Anemone wurde kreidebleich. „Ich bin in der Höhle gewesen, in der sie sich verkriecht, umringt von diesen feinen, weiß gekleideten Kreaturen, von denen eine das neue Gefäß werden soll. Sie war schon sehr alt, der Übergang war nahe.“ Er sah Anemone mit zusammengekniffenen Augen nachdenklich an. „Es hat schon einmal eine Magna gegeben, die sich auf die Suche nach den Steinen der Macht begeben hat, und ich kann mir gut vorstellen, dass eine neue, noch junge Magna ...“ Er packte Max bei den Haaren und legte ein Ohr frei. „... den Auserwählten bei der Suche unterstützen würde.“
    Sein böses Lächeln ließ das Schlimmste ahnen. Unvermittelt ließ er Max wieder los.
    „Sperrt diese beiden und die anderen Gefangen in getrennte Zellen. Der Meister wird entscheiden, was mit ihnen

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