Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
Vom Netzwerk:
dass der Drache am liebsten unartige Kinder frisst. Die Dracheninsel soll der Heimathafen der Piraten sein.“
    Eine unbehagliche Stille trat ein. Schließlich räusperte sich Max.
    „Es waren drei Brüder. Sie haben sich nach der Tat getrennt, und vermutlich hat jeder von ihnen einen Stein an sich genommen.“
    „Woher willst du das wissen?“, fragte Dreifuß so leise, dass Max ihn kaum hören konnte.
    „Ich kann die Gegenwart der Steine spüren, die Spuren, die sie hinterlassen haben. Und wir sind ganz deutlich einem auf der Spur!“, flüsterte Max zurück.
    „Und wie kommst du auf den blöden Gedanken, dass du so etwas alleine schaffst? Nur du, ein dürres Mädchen und ein Wobbelhobbel? Ihr drei seid so auffällig wie ein Mann im Narrenkostüm mit Pauke und Trompete!“
    „Immerhin haben wir es bis zur Weisen Magna und weiter bis hierher geschafft!“, kam die entrüstete Antwort von Mimbelwimbel, der sich neben den Kapitän gestellt hatte.
    Anemone nickte, eine Hand herausfordernd in die Hüfte gestemmt. Der Kapitän lächelte schwach.
    „Nun, wenn er unter dem Schutz der Magna reist ...“ Anemone zog eine Augenbraue hoch. „Ich verstehe, ein kleines Ablenkungsmanöver.“ Max zuckte entschuldigend mit den Schultern. „Nun, wenn der Zauberer real ist, wird es der Drache wohl auch sein, und damit habe ich die Befürchtung, dass wir nur noch am Leben sind, weil das Vieh noch zappelndes Futter bevorzugt.“ Dreifuß verzog angewidert das Gesicht. „Was für ein elendes Ende.“
    Ein Geräusch war von der Treppe her zu hören, und sie gingen schnell auseinander, um keinen Verdacht zu wecken. Aber die Schritte entfernten sich wieder. Max trat erneut zu Dreifuß an die Zellenwand und winkte ihn zu sich.
    „Wir müssen einen Weg finden, wie wir dem Ganzen entkommen können.“
    „Wir?“ Dreifuß zog erstaunt die Augenbrauen hoch.
    „Hatten Sie geglaubt, dass ich den Weg nach Altseeburg zurückschwimmen will, wenn ich den Stein habe?“, zischte Max und schaute sich um. Der Verschlussmechanismus der Zellen war so gestaltet, dass die Schlösser außer Reichweite waren. „Hier kommen wir nicht raus“, flüsterte er Dreifuß zu.
    „Wäre auch unsinnig, gegen die Überzahl hier auf dem Schiff können wir nichts ausrichten.“
    „Max!“, flüsterte Anemone dringend.
    Sie hatte die Treppe beobachtet, und nun hörte auch Max, dass sich wieder schwere Schritte näherten. Mit einem Blick auf die Treppe trat er von Dreifuß einen Schritt zurück und wartete auf das, was nun passieren würde. Zwei Piraten kamen die Treppe herunter, in den Händen einen Stapel Holzschalen und einen Eimer voll dünnflüssigem Brei. Man wollte anscheinend nicht, dass sie hungerten, obwohl Max der Gedanke kam, dass man sich nicht um ihre Gesundheit sorgte, sondern der Drache mehr als nur ein paar Knochen mit Haut bekommen sollte.
    Die gefüllten Schalen wurden durch kleine Luken in die Zellen geschoben. Widerwillig tranken sie den kaum genießbaren Brei.
    „Denkt an einen schönen Eintopf mit Pökelfleisch, Bohnen und Kartoffeln, dann rutscht diese Pferdescheiße besser den Hals runter!“, raunte Cunad den anderen zu.
    Er selbst hatte den Kopf und einen Arm verbunden, war ansonsten unverletzt geblieben. Den Schwerverletzten wurden die Schalen an den Mund gehalten. Die Piraten zeigten keine Regung, bedeuteten ihnen nur durch ein Zeichen, dass sie die Schüsseln an die Luken zurückstellen sollten. Sie sammelten die Schalen ein und stiegen, ohne ein Wort gesagt zu haben, die Treppe wieder hinauf, schlossen die Tür hinter sich und schoben noch einen Riegel vor, so wie es sich anhörte.
    „Hier herrscht Zucht und Ordnung!“, meinte der Kapitän mit widerwilliger Bewunderung.
    Auf einen Blick hin trafen er und Max sich wieder an der Zellenwand.
    „Haben sie euch nach Waffen durchsucht?“, fragte Max leise.
    Dreifuß knurrte erbost.
    „Ja, und alles abgenommen, was auch nur im entferntesten als Waffe benutzt werden könnte.“
    Max verzog das Gesicht. War ja zu erwarten gewesen.
    „Mich haben sie in ihrer Eile nicht durchsucht.“
    Er gab Dreifuß eines seiner Messer und, nach kurzem Zögern, auch die Dietriche. Die Seemänner würde man höchstwahrscheinlich wieder einsperren, bevor man sie verfütterte. Er selbst und Anemone sollten, so wie er es verstanden hatte, zum Meister gebracht werden. Sie würden dort auf sich allein gestellt sein, konnten aber wenigstens den Seeleuten und Mimbelwimbel eine Chance geben, ihrem

Weitere Kostenlose Bücher