Die drei ??? und das blaue Biest
gesteckt und nun befürchtet er, dass sein Lebenstraum den Bach runtergehen könnte. Also legt er lieber eine Handvoll Bares auf den Tisch, damit er sich nicht mit ›störenden Cops‹ herumschlagen muss. Er weiß, dass er das Ganze kaum mehr geheim halten kann, wenn erst einmal die Polizei im Park ermittelt. Und schlechte Publicity fürchtet er mehr als alles andere.«
»Ziemlich kaltschnäuzig«, stellte Peter fest. »Solange der Täter nicht gefasst ist, riskiert er ja, dass die Angriffe immer weitergehen.«
Justus nickte. »In der Tat eine sehr egoistische Position, die seine eigenen Interessen über das Wohl der Besucher stellt.«
»… und über das seiner Angestellten«, ergänzte Andy grimmig. »Der Täter gefährdet ja auch uns Mitarbeiter.«
Judy nickte seufzend. »Mr Grayston ist ein knallharter Geschäftsmann, dem der schnelle Profit immer wichtiger war als alles andere.«
»Womit wir direkt bei der Frage nach dem Motiv des Saboteurs wären«, fügte Justus an. »Könnte jemand einen solchen Hass auf Grayston haben, dass er sich zu derartigen Taten hinreißen lässt?«
Nachdenklich zog Judy die Stirn kraus. »Mr Grayston ist in seinem Leben mit Sicherheit einer ganzen Reihe von Leuten auf die Füße getreten, vor allem geschäftlich. Aber eine persönliche Fehde von diesen Ausmaßen halte ich doch für unwahrscheinlich. Ich denke eher, dass es um den Park als solchen geht.« Sie deutete nach unten. »Meine Kollegin Tanya Bearoldarbeitet zurzeit unter Hochdruck daran, Hinweise in dieser Richtung zu finden. Sie betreut eine Etage tiefer das Archiv des Parks und untersucht nun sämtliche Unterlagen, insbesondere aus der Zeit vor und während der Bauphase.«
»Ihr vermutet also, der Täter könnte jemand sein, der schon den Bau des Movie Empire verhindern wollte?«, fragte der Zweite Detektiv.
»Das ist jedenfalls nicht auszuschließen«, bestätigte Judy. »Vor dem Baubeginn gab es eine Menge Leute und Interessengruppen, die aus den verschiedensten, teils wirtschaftlichen, teils ökologischen Gründen gegen die Verwirklichung dieses gigantischen Projekts waren. Vielleicht hat sich einer von ihnen dazu entschlossen, nun mit illegalen Aktionen dafür zu sorgen, dass das Movie Empire im Nachhinein doch noch scheitert.«
»Wer auch immer es ist – er gibt uns noch eine Schonfrist«, stellte Andy fest und deutete auf seine Armbanduhr. »Es ist zehn vor sieben. In ein paar Minuten schließt der Park und die letzte Show ist gerade zu Ende gegangen.«
Judy blickte angespannt durch die Panoramascheibe nach draußen. »Bis morgen um neun bleibt uns also Zeit, die richtige Veranstaltung mit der Pralinenschachtel zu finden.«
»Und außerdem haben wir noch den Mantikor am Hals«, warf Peter ein.
»Stimmt«, gab ihm Justus recht und wandte sich an Mrs Nigel. »Wie hat Mr Grayston denn auf die erneute Sichtung des blauen Biests reagiert?«
»So, wie ich es mir schon gedacht hatte«, entgegnete Judy, auf deren Stirn sich eine steile Falte abzeichnete. »Er sagte, dass es keine Monster gäbe und er von diesem Unsinn nichts mehr hören wolle.«
»Wie im Film Der weiße Hai «, stellte Peter nervös fest. »Da will der Bürgermeister eines Küstenorts ja auch nicht wahrhaben, dass eine schreckliche Gefahr die Badegäste bedroht. So konnte das Monster immer wieder zuschlagen …«
Unbeeindruckt blickte Justus in die Runde. »Für unser weiteres Vorgehen schlage ich folgenden Plan vor: Zunächst holen wir von zu Hause die Erlaubnis ein, heute im Movie Empire zu übernachten. Dort drüben steht ja eine sehr bequem aussehende Couch, auf der sich jeweils einer von uns aufs Ohr legen kann. Die anderen forschen währenddessen weiter nach Hinweisen auf die richtige Show beziehungsweise den rätselhaften Mantikor.«
»Da können wir gleich hiermit anfangen«, sagte Mrs Nigel und zückte eine DVD . »Diese Kopie habe ich mir gerade beim Sicherheitsdienst anfertigen lassen. Das sind die Kamera-Aufnahmen des Dschungelabschnitts, wo das Biest aufgetaucht ist, und zwar von den letzten achtundvierzig Stunden. So können wir überprüfen, ob der Mantikor heute und gestern bei seinem Erscheinen erfasst wurde.«
»Zumindest für einen kurzen Moment hat er ja seine Deckung verlassen«, entgegnete Justus. »Irgendetwas müsste also zu sehen sein.«
Auf dem großen Flachbildschirm erschienen nun vier verschiedene Kameraperspektiven. Mit der Fernbedienung spulte Judy zu dem ungefähren Zeitpunkt am Nachmittag zurück und
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