Die drei ??? und das Gespensterschloss
Skinny?«
»Her damit!«, fauchte der Junge und entriss Justus die Lampe. Er drehte sich um und lief zum Wagen. »Detektive!«, rief er höhnisch zu den drei Jungen hinüber. »Dass ich nicht lache. Das ist ein gefundenes Fressen für die ganze Stadt!«
Die Reifen quietschten, als der Wagen im Rückwärtsgang zum Tor hinausschoss. Justus, Peter und Bob sahen ihm nach.
»Er hat also doch unsere Karte in der Bücherei geklaut«, sagte Bob. »Und nun weiß er, dass wir die drei Detektive sind.«
»Das soll auch jeder wissen«, entgegnete Justus. »Es ist jetzt nur umso wichtiger, dass wir bei unserem ersten Fall nicht versagen.«
Er schaute sich um. Sein Onkel war mit Patrick und Kenneth drüben an der Mauer, sie bastelten an der Orgel herum. Seine Tante war ins Haus gegangen, um das Essen zu richten.
»Jetzt sieht uns gerade niemand«, sagte er. »Wenn wir uns beeilen, können wir eine kurze Lagebesprechung abhalten, ehe Tante Mathilda zum Essen ruft.«
Er ging voraus, in Richtung Tunnel II.
Und da passierte es.
In seine Gedanken vertieft trat Justus auf ein Stück Rohr, das unter seinem Fuß wegrollte. Er stürzte heftig. Als er sich mühsam hochrappelte, sahen Bob und Peter, wie er die Zähne zusammenbiss.
»Ich habe mir den Knöchel verstaucht«, sagte er. Und als er sein Hosenbein hochzog, um nachzuschauen, sahen sie, dass das Gelenk bereits anschwoll. »Ich vermute«, sagte Justus widerstrebend, »ich muss mich in ärztliche Behandlung begeben.«
Die Warnung der Zigeunerin
So ein Pech!
Es war zwei Tage nach Justs Unfall. Sein Onkel Titus hatte ihn sofort ins Krankenhaus gefahren, wo man ihn einen ganzen Tag lang zu Röntgenuntersuchungen dabehalten hatte. Dann hatte man ihm noch Fußbäder verabfolgt und ihn nach Hause geschickt.
Dr. Altman sagte, Just werde demnächst wieder herumhumpeln können. Der Arzt wünschte sogar, dass er den Knöchel so bald wie möglich wieder bewegte.
Aber einstweilen lag Justus im Bett und hatte den Fuß mit rund zwei Kilometer Binden umwickelt.
Und Mr Hitchcock fand vielleicht gerade ein anderes Spukhaus für seinen Film.
Es sah so aus, als müssten die drei Detektive aufgeben, noch ehe sie richtig angefangen hatten.
Peter und Bob saßen am Bett ihres Freundes und waren ganz geknickt.
»Tut es weh?«, fragte Peter, als Justus sich bewegte und dabei das Gesicht verzog.
»Nicht mehr, als ich es verdiene«, sagte Justus. »Es war Leichtsinn. Aber jetzt wollen wir in unserer Besprechung fortfahren. Der erste Punkt der Tagesordnung ist der geheimnisvolle Anruf, der uns gleich nach unserem ersten Besuch im Gespensterschloss erreichte. Morton war doch der Meinung, dass uns an diesem Abend jemand verfolgt habe. Das war sicherlich Skinny Norris.«
»Das wäre ihm ja auch sehr leicht möglich gewesen«, sagte Bob. »Skinny wusste, dass uns das Haus interessierte.«
»Aber Skinny hätte seine Stimme am Telefon nicht so verstellen können«, warf Peter ein. »Es klang so leise und dumpf. Skinnys Stimme ist mehr wie das Wiehern eines Ponys.«
»Da gebe ich dir recht«, sagte Justus. »Aber es ist die einzige Möglichkeit, auf die ich bis jetzt gekommen bin.« Er veränderte die Lage seines Beines und schnitt eine Grimasse. »Bis mich jemand eines Besseren belehrt«, setzte er hinzu, »glaube ich einfach nicht, dass körperlose Phantome telefonieren können.«
»Na schön«, gab Bob nach. »Und weiter? Wie steht es mit dem geheimnisvollen Jemand, der die Steine auf euch herabrollte?«
»Ja«, sagte Peter grimmig, »wie steht es mit ihm? Den würde ich mir gern mal vornehmen!«
»Im Augenblick lässt er mich völlig kalt«, sagte Justus. »Wir wissen heute, dass es bestimmt nicht Skinny Norris war. Vielleicht hat er mit dem Fall gar nichts zu tun. Vielleicht war es ein Kind oder ein Spaziergänger, der die Steine unabsichtlich ins Rollen gebracht hat.«
»Aber für einen Zufallstreffer war die Lawine viel zu gut gezielt«, murmelte Peter.
»Hier müssen wir ein Fragezeichen stehen lassen, bis wir mehr Tatsachenmaterial haben. Ich denke gerade daran, wie Mr Rex uns belogen hat, als Peter und ich bei ihm waren. Warum sagte er, er habe mit dem Messer im Gebüsch gearbeitet, wo es doch offensichtlich nicht stimmte? Und warum hatte er den Krug mit Limonade bereitstehen, als habe er genau zu dieser Zeit Besuch erwartet?«
Vor diesen beiden Fragen mussten alle drei die Waffen strecken. Peter kratzte sich am Kopf. »Verflixt!«, sagte er. »Je tiefer wir eindringen, umso mehr
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