Die drei ??? und das Gespensterschloss
Rätsel tauchen auf.«
In diesem Augenblick kam Tante Mathilda hereingestürzt. »Ich wollte es euch schon früher erzählen«, sagte sie. »Gestern Morgen ist etwas Verrücktes passiert, Just – gerade ehe du aus dem Krankenhaus zurückkamst. In der Aufregung hatte ich es ganz vergessen.«
»Etwas Verrücktes?«, fragte Justus, und alle drei spitzten die Ohren.
»Eine alte Zigeunerin kam an die Haustür. Vielleicht sollte ich euch gar nicht sagen, was sie dahergeredet hat.«
»Aber ich möchte es wirklich gern wissen, Tante Mathilda.«
»Nun ja – es war sowieso Unsinn. Aber dieses verschrumpelte alte Zigeunerweiblein klopfte und sagte in ihrem fürchterlichen Kauderwelsch, sie hätte von deinem Unfall gehört und wollte dich warnen.«
Warnen! Ein altes Zigeunerweib! Die Jungen sahen einander an.
»Jedenfalls«, sagte Mrs Jonas, »verstand ich schließlich, dass sie sich die Karten gelegt und dreimal etwas daraus gelesen habe. Es war jedes Mal dieselbe Botschaft: Du solltest dich vor den Buchstaben GS hüten oder vor jemandem, dessen Name damit anfängt. An deinem Unfall sei GS schuld, und GS würde dir noch weiteren Schaden zufügen, wenn du dich nicht vor ihm in Acht nehmen würdest. – Ich lachte natürlich und sagte, sie habe schon recht – GS könnte ja irgendwas heißen, meinetwegen ›giftige Spinne‹, und da ging sie weg. Die Ärmste sah so uralt und wirr aus, dass ich fast glaube, sie war nicht ganz richtig im Kopf.«
Damit ging Mrs Jonas aus dem Zimmer und ließ die drei Jungen allein. Sie wechselten stumme Blicke.
Ein neues Gesicht, ein neuer rätselhafter Auftritt. Wie viele Personen mögen wohl noch in das Geheimnis verwickelt sein und im Umkreis des Gespensterschlosses eine Rolle spielen? Wir wollen sehen, welchen Verdacht die drei Detektive haben.
»GS –«, sagte endlich Bob mit dumpfer Stimme. »Gespensterschloss …«
»Vielleicht hat Skinny Norris die Alte hergeschickt«, überlegte Justus. »Nur hat Skinny gar nicht so viel Phantasie. Mir eine tote Ratte zu bringen, na ja – mehr traue ich ihm nicht zu.«
»Irgendjemand –«, fing Peter an, »– Verzeihung, irgendetwas will verhindern, dass wir uns mit dem Gespensterschloss beschäftigen. Erst kommt die unheimliche Warnung durchs Telefon. Dann müssen die Karten einer Wahrsagerin herhalten, um uns eine zweite Warnung zu schicken. Ich glaube, das ist kein Jux mehr. Deshalb schlage ich vor, dass wir abstimmen, ob wir lieber doch vom Gespensterschloss wegbleiben, wie es uns nahegelegt wird. Wer dafür ist, hebt die Hand.«
Bobs Hand ging hoch. Peter ließ seine Hand folgen. »Die Mehrheit ist dafür.«
Justus sah seine Freunde an. »Wollt ihr, dass sich Skinny Norris ins Fäustchen lacht?«, fragte er. »Vorläufig ist er felsenfest davon überzeugt, dass wir als Detektive nichts taugen. Und er wird es bald an die große Glocke hängen. Deshalb müssen wir hier schnellstens handeln. Fällt euch übrigens nicht auf«, fügte er hinzu, »dass diese Warnungen den Fall um ein neues Rätsel bereichern?«
»Wie meinst du das?«, fragte Peter.
»Niemand, der früher das Schloss untersuchte, hat eine Warnung erhalten. Wir sind die Ersten, denen geraten wurde, wegzubleiben. Ich schließe daraus, dass wir der Entschleierung des Geheimnisses näher sind, als wir vermuten.«
»Aber selbst wenn das stimmte«, warf Peter ein, »was nützt es uns? Du liegst hier, und wir können nichts unternehmen, ehe du wieder auf den Beinen bist.«
»Das entspricht nicht ganz den Tatsachen«, sagte Justus. »Als ich gestern Nacht dalag und nicht schlafen konnte, habe ich einen weiteren Schlachtplan entwickelt. Ihr zwei müsst die Forschungen im Gespensterschloss ohne mich weitertreiben, während ich hier im Bett über die verschiedenen Rätsel nachdenke, die wir lösen müssen.«
»Ich ins Gespensterschloss!«, schrie Bob. »Mir reicht es schon, wenn ich die Berichte darüber lesen muss.«
»Ich erwarte von euch natürlich nicht, dass ihr große Entdeckungen macht«, sagte Justus. »Aber ich hoffe, dass ihr nacheinander das Gefühl des vagen Unbehagens, der unerträglichen Beklemmung und der panischen Angst erfahren werdet. Wenn ihr dann diese Empfindungen spürt, so müsst ihr prüfen, wie weit sie reichen.«
»Wie weit?« Peters Stimme überschlug sich. »Letztes Mal spürte ich sie von Kopf bis Fuß, durch Mark und Bein. In jeder Nervenfaser, wenn du es genau wissen willst. Wie stellst du dir das vor – dass vielleicht meine rechte
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