Die drei ??? und das Riff der Haie
sagt, das Barometer fällt immer noch! Es wird also noch ganz schlimm kommen. Wir haben versucht, Verbindung mit dem Festland zu bekommen, aber das Funkgerät versagt bei Gewitter!«
In diesem Augenblick klatschte eine mächtige Welle bis obenhin gegen die Beine der Plattform und schleuderte Gischt in großen Flocken über das Oberdeck. »Gehen wir lieber hinunter! Der Sturm hat noch nicht einmal die volle Stärke eines Hurrikans erreicht, und die Wellen sind schon jetzt gefährlich hoch. Bald ist man hier oben nicht mehr sicher!«
Noch ein Brecher rollte an und sandte einen dichten Gischtschauer über die Gruppe an Deck. Alle hielten sich an den Sicherheitstauen fest. Peter stand mit dem Gesicht zum schattenhaften Um-riß der Insel Santa Cruz in der Ferne. Plötzlich wurde er kreide-bleich.
»Da . . . da drüben . . . dort! Was . . . was ist das?«
Kaum einen Kilometer entfernt, wo sich weißgekrönte Wellen an den Felsen des Riffs brachen, stieg etwas aus dem Meer empor – etwas Großes, Dunkles, das im Unwetter nur vage zu erkennen war. Und lange Ranken wie gewundene Arme und Beine schleiften nach!
»Ich . . . weiß . . . nicht«, stieß Mr. MacGruder hervor.
Das dunkle Riesending schien frei in der Luft zu schweben!
»So etwas hab’ ich noch nie –« setzte Kapitän Jason an.
Ein jäher Blitz erhellte Himmel und Meer. Nun sahen sie das Ding einen Augenblick lang ganz deutlich.
Über und über mit dunklem Tang behangen, erhob sich der langgestreckte schwarze Koloß aus der kochenden See wie ein riesenhaftes Meeresungetüm!
Wahrhaftig eine gruselige Überraschung!
Haben die Umweltschützer in einem Fabeltier aus dem Meer einen mächtigen Fürsprecher aus Urzeiten, der die moderne Bohrplattform anzugreifen wagt?
Ein Wrack voller Rost
»Bitte kommen, ›Riff der Haie‹. Hören Sie mich, ›Riff der Haie‹? Küstenwache Santa Barbara ruft Bohrplattform ›Riff der Haie‹ Bitte kommen!«
Durch das stille Arbeitszimmer in Mr. Crowes großem altem Haus hallte wieder und wieder die Stimme des Funkers von der Küstenwache. Es hörte sich an, als käme sie direkt aus dem Unwetter auf See. Bob und Mr. Crowe hofften noch immer auf eine Erwiderung, doch es kam nichts.
»Glauben Sie, daß die Leute auf der Plattform in Sicherheit sind, Mr. Crowe?« fragte Bob. Er saß am Fenster und schaute hinaus in den strömenden Regen und auf die Bäume, die heftig im Sturm schwankten.
»Ich weiß nicht, Bob«, sagte Mr. Crowe. »Ich nehme nicht an, daß sie gefährdet sind, aber ein Hurrikan ist etwas sehr Schlimmes, und ich will dir nichts vormachen.«
»Mr. Crowe, versuchen Sie es doch bitte noch einmal bei der Küstenwache«, drängte Bob. »Vielleicht haben sie inzwischen etwas erfahren, vielleicht haben sie Nachricht von einem Schiff da draußen oder von der Insel Santa Cruz.«
»Santa Cruz gehört einem einzigen Mann, Bob. Da draußen gibt es nur die eine Ranch. Aber ich werde es versuchen.« Er setzte sich an das Gerät. »John Crowe ruft Leutnant Jameson. Bitte kommen . . .«
Der Angesprochene meldete sich sofort. »Hier Jameson, Crowe.«
»Gibt’s was Neues, Leutnant?«
»Bedaure, nein.«
»Wirklich keine Meldung von der Plattform? Über irgendein Schiff oder vielleicht von Santa Cruz drüben?«
»Keine Meldung, Crowe. Die Funkanlagen sind bestimmt wegen der atmosphärischen Störungen alle ausgefallen.« Am Gerät herrschte einen Augenblick Stille, dann redete der Leutnant in weniger geschäftsmäßigem Ton weiter. »Drüben müßten sie schon klar kommen, Crowe. Soviel wir zuletzt vom ›Riff der Haie‹
hörten, war alles in Ordnung. Sie können da draußen nicht in Gefahr geraten, es sei denn, sie werden vom Zentrum des Hurrikans getroffen. Und selbst dann werden sie es wahrscheinlich heil überstehen. Machen Sie sich keine Sorgen, sie werden es schon schaffen.«
Mr. Crowe schaltete das Mikrofon ab, stand auf und trat ans Fenster. Der Sturm tobte noch immer um das alte Haus. Aber hier bedeutete das keine echte Gefahr.
»Sollten wir in Rocky Beach anrufen?« meinte Bob.
»Noch nicht, Bob. Hat keinen Sinn, die Angehörigen unnötig in Aufregung zu versetzen.«
»Aber was sollen wir nur machen?« fragte Bob kleinlaut.
»Wir warten ab«, sagte Mr. Crowe. »Und in der Zwischenzeit mache ich uns etwas zum Abendessen.«
»Ich bekomme bestimmt nichts hinunter«, sagte Bob.
»Wenn du nicht ißt, haben die auf der Plattform auch nichts davon«, sagte Mr. Crowe. »Hör mir mal zu. Die Plattform
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