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Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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euch denn hierher? Habt ihr was vergessen?«
    »Na ja«, erwiderte Peter. »Eigentlich weiß das nur Justus. Irgendwas brennt ihm unter den Nägeln und deswegen hat er uns hierhergeschleift. Ich weiß aber selbst nicht –«
    »Achtung!«, schrie Steve plötzlich, stürzte sich auf Angus und riss ihn zu Boden. In der nächsten Sekunde krachte ein Schuss los und fuhr mit einem ohrenzerfetzenden Knall in den Container.

Albträume
    Justus schlief äußerst schlecht in dieser Nacht. Das fing schon damit an, dass er sehr lange brauchte, bis er endlich einschlief. Als er das letzte Mal einen Blick auf den Digitalwecker auf seinem Nachtkästchen warf, war es bereits kurz nach halb zwei Uhr morgens.
    Es waren einfach zu viele Dinge, die ihm im Kopf herumspukten. Der Tag an sich hatte es ja schon in sich gehabt und die Ereignisse am Hafen waren an Dramatik kaum zu überbieten gewesen. Justus überlief immer noch ein kalter Schauder, wenn er daran dachte, wie Steve sich auf Angus gestürzt hatte. Die Kugel war aus der dunklen Gasse abgefeuert worden, über die sie einige Minuten zuvor zum Pier gelangt waren, und hätte jeden von ihnen treffen können, jeden! Ein Umstand, der ebenfalls dazu beitrug, dass der Erste Detektiv in dieser Nacht zunächst kein Auge zutat. Und als er dann endlich eingeschlafen war, verarbeitete sein Unterbewusstsein das Durcheinander in seinem Kopf in einer Reihe wirrer Albträume.
    Aus dem Loch, das die Kugel in den Container schlug, starrte ihn ein blutunterlaufenes Auge an, das bis auf die weiße Pupille pechschwarz war. Und in der Pupille schwamm eine horizontale Acht wie das mathematische Zeichen für unendlich. Dann trennten sich die beiden Kreise der Acht und wurden zu qualmenden Rädern, aus denen ein schwarzes Motorrad wuchs. Peter raste darauf im Kreis durch eine graue Halle, weil ein Löwe mit einer Mähne aus flammenden Streichhölzern hinter ihm her war, der das Gesicht von Finch Grubowski hatte und immer wieder fragte: »Darf der das schon? Darf der das schon?« Plötzlich wurden aus den zwei Rädern des Motorrades vier, dann acht, sechzehn und immer so weiter, bis das Gefährt einem Tausendfüßler auf Rädern glich, die jetzt aber alle wie CDs glänzten. Kurz bevor Justus schließlich schweißgebadet aufwachte, erschienen in einer Tür der Halle Willy und Nat, die beide wie Schmalkopfmenschen aussahen. Willy führte Leo an einer Leine aus Tule mit sich und Nat hatte Pastor Hoverman auf dem Arm, dem ein schwarz-gelber Schmetterling auf der Nase hockte und der gerade Guillermo anrief, um ihm mitzuteilen, dass er auf keinen Fall Stanley im Wald vergessen dürfe.
    Justus öffnete die Augen und setzte sich abrupt auf. »Meine Güte!« Er wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn. »Was war das nur für ein ausgemachter Unsinn!« Er tappte im Dunkeln nach der Wasserkaraffe, die neben seinem Bett auf dem Teppichboden stand, um etwas zu trinken. Mit jedem Schluck kühlte sich auch seine überhitzte Fantasie ab, bis der Erste Detektiv sein inneres Gleichgewicht wiedergefunden hatte und gewohnt klar denken konnte.
    Plötzlich stutzte er. »Moment mal! Das ist doch … ja, genau … denn wenn man … hm …« Justus runzelte die Stirn. Ein paar Augenblicke dachte er noch über seine wirren Träume nach, dann machte er das Licht seiner Nachttischlampe an und schwang sich aus dem Bett.
    Der Zweite Detektiv war überhaupt nicht begeistert und machte daraus auch keinen Hehl. »Lagebesprechung! Just!«Er ließ sich in den Sessel fallen und stöhnte. »Es ist neun Uhr morgens! Und angerufen hast du um acht! Ich dachte, euer Haus wäre abgebrannt oder so.«
    »Die Sache eilt. Und ist enorm wichtig.«
    »Just, deine Sachen eilen immer und sind immer enorm wichtig.« Der Zweite Detektiv erhob sich wieder und ging zum Kühlschrank der Zentrale. »Haben wir wenigstens irgendwas Essbares hier? Mir knurrt der Magen und ich hatte nicht mal Zeit zum Frühstücken. Chips wären jetzt nicht schlecht.«
    »Im Kühlschrank?«
    Peter schloss die Tür wieder. »Siehst du! Das passiert, wenn du mich mitten in der Nacht herzitierst.« Er öffnete den Hängeschrank über dem Kühlschrank und fand tatsächlich eine angebrochene Tüte Kartoffelchips.
    »Peter, es ist neun Uhr morgens! Du willst doch jetzt keine Chips essen?«
    Der Zweite Detektiv ließ sich wieder in den Sessel plumpsen. »Wenn es nicht zu früh für eine Lagebesprechung ist, ist es auch nicht zu früh für Chips.«
    Justus verzog das Gesicht.
    Kurze

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