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Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Zeit später kam auch der dritte Detektiv in der Zentrale an und die Sitzung konnte beginnen.
    »Kollegen«, ergriff Justus das Wort, »es gibt da einige Ungereimtheiten, die mich heute Nacht zu dem Schluss haben kommen lassen, dass der zurückliegende Fall womöglich noch nicht zu den Akten gelegt werden darf.«
    »War es das, was dir gestern schon die ganze Zeit durch den Kopf ging?«, fragte Bob.
    »Ja, wobei es gestern nur so ein vages Gefühl war, dass irgendetwas nicht zusammenpasst. Doch heute Nacht wurde mir mit einem Mal klar, was da nicht in Einklang zu bringen ist.«
    »Nämlich?« Peter holte sich geräuschvoll eine Handvoll Chips aus der Tüte.
    »Nun, fangen wir von vorn an. Damit meine ich Leos Entführung. Wir gingen bisher davon aus, dass wir es mit Kriminellen zu tun haben, die professionell genug sind, eine komplexe Situation im Sycamore Valley zu inszenieren, die es ihnen gestattet, Leo in ihre Hände zu bekommen. Darüber hinaus stehlen sie ein Quad und organisieren eine leer stehende Halle, in der sie Leo verstecken können.« Der Erste Detektiv breitete die Hände aus und machte ein fragendes Gesicht. »Und diese Leute verlieren ein Streichholzheftchen genau an jener Stelle im Wald, an der sie Leo entführen? Ein Streichholzheftchen, das uns noch dazu genau zu der Kneipe führt, wo der Besitzer des gestohlenen Quads ein und aus geht?«
    Der Zweite Detektiv nickte. »Du willst sagen, dass dieser Finch da mit drinhängt? Der Gedanke kam mir auch schon, so finster, wie der Typ aussieht.« Peter klaubte sich einen Chipskrümel vom Hemd.
    »Dazu komme ich gleich«, sagte Justus. »Zunächst einmal konnten wir nur annehmen, dass der Fahrer des Quads ebenfalls in der Schwarzen Acht verkehrt. Ob der Fahrer auch der Dieb ist, sei einmal dahingestellt. Finch hingegen ist zwar offiziell der Bestohlene und er hat diesen Diebstahl ja auch angezeigt. Gleichzeitig brachte uns sein Tipp praktischerweise in die West Oak Street, wo wir das Quad tatsächlich fanden.«
    »Was schon für sich genommen erstaunlich ist«, meinte der dritte Detektiv nachdenklich. »Denn wenn ich in Rocky Beach ein Quad stehle, noch dazu einem Typen wie Finch, dann fahre ich damit sicher nicht hier durch die Gegend.«
    »Genau«, stimmte ihm Justus zu. »Es sei denn, Finch ist eingeweiht in die Sache. ›Ausgerechnet Finch‹, hat Angus gesagt. Erinnert ihr euch? Aber da sind noch mehr Merkwürdigkeiten. Wir finden das Quad, die Situation scheint gefährlich, du und ich werden von dem blonden Kerl geschnappt und eingesperrt. Doch kurze Zeit später kann uns Peter befreien und zu unserer aller Überraschung finden wir auch gleich noch Leo, der völlig unversehrt ist und sogar gefüttert wurde.«
    »Ja, ja«, wandte Peter ein, »weil der Typ mich im Gegensatz zu euch nicht gesehen hat.«
    »Hat er nicht?«, fragte der Erste Detektiv. »Nach all den bisherigen Ungereimtheiten scheint es mir mindestens genauso wahrscheinlich, dass diese Kerle ganz genau wussten, wer da hinter ihnen her war. Und dass sie im richtigen Moment wegsahen, um unsere und Leos Rettung«, Justus machte Anführungszeichen in die Luft, »zu ermöglichen.«
    So allmählich verstand Bob. »Du meinst, hier läuft ein zweiter Fake? Eine zweite Täuschung?«
    »Das meine ich«, bestätigte Justus. »Das alles lief viel zu einfach. Wir sollten Leo finden, und zwar rechtzeitig!«
    »Moment, Moment.« Peter richtete sich auf. »Aber selbst wenn die uns beobachtet haben, konnten die doch nichtwissen, dass ich mich in der Halle hinter den Paletten verstecke. Was, wenn sie uns alle drei gesehen hätten? Dann hätte ich keine Hilfe holen können.«
    Justus zuckte die Schultern. »Ich bin mir sicher, dass die dann einen anderen Weg gefunden hätten, um uns da hinzubringen, wo sie uns haben wollten.«
    »Hm.« Der Zweite Detektiv blieb skeptisch. »Und wozu dieses zweite Manöver? Was haben die davon, dass Leo den Schmuggel aufdeckt und vierzigtausend CDs findet?«
    »Vierzigtausend, Zweiter, du sagst es! Nur vierzigtausend! Das sind Peanuts, wie uns Angus berichtet hat. Diese vierzigtausend CDs hatten nur den Zweck, der Polizei das Vorhandensein einer Schmuggelaktion zu bestätigen und Angus davon zu überzeugen, dass Leo entführt wurde, um eben diese Aktion durchziehen zu können.«
    »Aber es wurden doch auch vier Schmuggler festgenommen«, wandte Peter ein.
    »Bauernopfer«, sagte Justus. »Kleine Gauner, die nicht eingeweiht waren und um der großen Sache willen dran glauben

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