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Die drei ??? und der Automarder

Die drei ??? und der Automarder

Titel: Die drei ??? und der Automarder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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Bruch. Ich setzte meine Leute an verschiedenen Stellen zur Überwachung ein. An diesem Straßenabschnitt sind sie heute zum drittenmal.«
    »Und konnten sie etwas feststellen, Kommissar?« fragte Bob.
    »Nichts, Bob – gar nichts. Absolut nichts Verdächtiges, abgesehen freilich von heute abend.« Der Kommissar lachte. »Es gehen nach wie vor im Stadtgebiet Autoscheiben zu Bruch, allerdings nie auf den Straßen, an denen meine Leute wachen.«
    »Hmm.« Justus überlegte. »Das entspricht auch unserer Erfahrung, obwohl wir heute erst zum zweitenmal unterwegs sind.«
    Bob hatte eine Frage. »Herr Kommissar, was hatte denn das mit dem gestohlenen Adler zu bedeuten?«
    Hauptkommissar Reynolds blickte zu dem alten Herrn im schwarzen Anzug hinüber, der noch immer empört dastand und die Polizisten nicht aus den Augen ließ. Das schüttere graue Haar hing ihm wild um den Kopf, aber jemand hatte ihm seinen Stock wiedergebracht. Damit fuchtelte er auch jetzt herum, während er alles beobachtete, was vor sich ging, und sich seinen jungen Begleitern gegenüber zornig äußerte.
    »Vorige Woche«, berichtete der Kommissar, »meldete Mr. Jarvis Temple, der Herr dort, der Adler sei aus seinem abgeschlossenen Wagen vor dem Haus gestohlen worden – es ist das Haus gleich da drüben, hinter den vielen Bäumen. Er hatte den Adler im Wagen vergessen. Später am Abend bemerkte er sein Versehen und ging vors Haus, um den Adler zu holen. Aber da entdeckte er, daß das Fenster am Beifahrersitz eingeschlagen worden war, und daß der Adler verschwunden war.«

    Ein alter Herr im korrekten schwarzen Anzug mit goldener Uhrkette soll in dieser gutbürgerlichen Wohnstraße einen Adler als Haustier halten?  Recht exzentrisches Hobby, meine ich, das doch erheblich von der Norm abweicht.  Und was weicht im letzten Satz sonst noch von der Norm ab? Bitte gut achtgeben, genau registrieren!

    »Wenn die Scheibe zerbrochen war«, meinte Bob, »dann könnte der Adler ja ganz einfach fortgeflogen sein.«
    »Nein, Bob«, widersprach Peter, »der saß doch bestimmt in einem Käfig. Adler sind angriffslustig. Aber mir ist völlig schleierhaft, wie man einen so großen Vogel vergessen kann!«
    Der alte Jarvis Temple beäugte die Jungen noch immer mißtrauisch. Nun entwand er sich dem Griff seiner Begleiter und kam mit hocherhobenem Stock angehinkt.
    »Lügner! Diebe! Die tun so, als wüßten sie nicht, worum es hier geht. Vogel – von wegen! Die wissen ganz genau . . .«
    Da leuchtete es in Justus’ Augen plötzlich auf. »Natürlich! Hier ist nicht von einem lebendigen Adler die Rede, sondern von einer Münze! Einer seltenen Münze!«
    »Einer sehr seltenen Münze.« Hauptkommissar Reynolds nickte.
    »Ein amerikanisches Geldstück«, dozierte Justus. »Die Zehn-Dollar-Goldmünze, geprägt im frühen achtzehnten Jahrhundert, wenn ich mich recht entsinne. Die eine Seite zeigt einen Adler, und daher nennt man sie einfach ›Adler‹. Eine weitere Münze mit dem Adlermotiv, das Fünf-Dollar-Goldstück von 1822, ist übrigens eine der größten Raritäten auf dem Sammlermarkt.«
    »Da hören Sie’s!« wetterte Jarvis Temple. »Der kleine Ganove kennt sich mit Münzen bestens aus!«
    »Justus kennt sich überall bestens aus«, trumpfte Peter mit einem Grinsen auf.
    »Na, fast überall.« Der Kommissar lächelte. »Aber ich versichere Ihnen, Mr. Temple, daß der Junge kein Dieb ist.«
    Jarvis Temple schnaubte verächtlich und starrte Justus böse an.
    Der junge Mann neben ihm faßte ihn besänftigend an der Schulter und wandte sich liebenswürdig den drei Jungen und dem Kommissar zu.
    »Mein Onkel hat sich eben sehr aufgeregt, Herr Kommissar.
    Natürlich glauben wir Ihnen. Es freut mich, solche aufgeweckten Jungen kennenzulernen. Ich bin Willard Temple, und das ist meine Cousine Sarah.«
    Das Mädchen an seiner Seite nickte.
    »Und was ist Ihr Adler nun wert?« erkundigte sich Justus.
    »Onkels Münze«, erklärte Willard Temple, »ist genau gesagt ein Doppeladler.«
    »Ah, die Zwanzig-Dollar-Goldmünze.« Justus wußte sofort Bescheid. »Die seltenste Ausgabe ist die von 1849. Davon ist nur noch ein Exemplar bekannt, und das ist im Besitz der Regierung.
    Nicht einmal an einen Interessenten, der eine Million Dollar bot, wollte man sie verkaufen!«
    »Ja«, sagte Willard Temple, »und von der 1853 auf zwei gibt es nur drei Stück, und jedes ist eine halbe Million wert.«
    »Auf was? Auf zwei?« Peter war die Sache unklar.
    »Eine Münze mit dem Prägedatum

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