Die drei ??? und der Automarder
Kommissar«, versprach Justus. »Aber dürften wir wohl noch die Protokolle über Ihre Wacheinsätze einsehen?«
»Tut mir leid, Justus, aber diese Akten sind geheim.«
Justus kaute niedergeschlagen an seiner Unterlippe.
»Herr Kommissar«, meldete sich Bob zu Wort, »wäre es einem Reporter von der Zeitung meines Vaters gestattet, sich mit einem Polizisten Ihrer Überwachungskommandos zu unterhalten?
Dürfte er ein paar Fragen über den Ablauf stellen?«
Der Polizeichef zwinkerte. »Nun ja, das ließe sich wohl machen, Bob. Im Zeichen der Pressefreiheit, wie? Natürlich müßte der Reporter sich entsprechend ausweisen können.«
»Oh, das wäre für uns . . .« Bob unterbrach sich und grinste.
»Daran wird es bei den Betreffenden natürlich nicht fehlen.«
Da lachte der Kommissar, und dann wurde seine Miene wieder ernst. »Aber ich gebe zu bedenken: Meine Leute und ich sind diese Berichte mehrmals durchgegangen, ohne etwas von Bedeutung zu entdecken. Ich fürchte, damit werdet ihr nur Zeit verschwenden.«
»Mag sein, Sir«, meinte Justus. »Aber versuchen möchten wir es doch. Man weiß nie, was ein unbefangener Blick zu finden vermag.«
Der Kommissar nickte nur, doch im Schatten seines Mützen-schirms war wiederum ein nachsichtiges Zwinkern zu erahnen.
Reporter für einen Tag
Es war noch nicht ganz acht Uhr, als die vier Jungen am nächsten Morgen in Bobs Haus zusammenkamen. Der Rechercheur und Archivar der drei ??? hatte seinem Vater mitgeteilt, was vonnöten war, und Mr. Andrews hatte Original-Presseausweise beschafft.
»Ich nehme euch alle offiziell als freiberufliche Reporter in Dienst, für ein Tageshonorar von einem Dollar, und beauftrage euch mit der Befragung verschiedener Polizisten zu der Fahndung nach dem Vandalen, der Autoscheiben einschlägt.«
Mr. Andrews reichte jedem der Jungen einen Scheck über einen Dollar und einen dienstlichen Presseausweis. »Nun arbeitet ihr für meine Redaktion, wohlgemerkt aber nur am heutigen Tag.«
»Vielen Dank, Papa«, sagte Bob. »Wir wissen das wirklich zu schätzen. Sehr sogar.«
Die anderen fügten einstimmig ihr Dankeschön hinzu, dann gingen sie zu ihren Fahrrädern und machten sich zielstrebig zur Polizeidirektion auf. Paul Jacobs fuhr ein verrostetes altes Fahrrad, das er in der Garage aufgestöbert hatte.
»Jeder von uns wird allein hineingehen und einen Polizisten vom Streifendienst, der an einem Wacheinsatz teilgenommen hat, um ein Interview bitten. Zeigt eure Ausweise vor, und bei irgendwelchen Beanstandungen weist darauf hin, daß Hauptkommissar Reynolds seine Zustimmung gegeben hat. Auf diese Weise kommen wir an vier verschiedene Beamte heran«, erklärte Justus während der Fahrt.
»Und was sollen wir fragen, Justus?« wollte Peter wissen.
»Wir möchten alles Ungewöhnliche erfahren, das vielleicht beobachtet wurde, alle besonderen Vorfälle«, sagte Justus, »aber vor allem möchten wir genau wissen, wer an dem betreffenden Abend am Standplatz der Polizei vorübergekommen ist, soweit sich der Befragte erinnern kann.«
Peter betrat das Präsidium als erster, dann kam Bob an die Reihe.
Als nach Paul schließlich Justus hineinging und den diensthabenden Wachtmeister ansprach, mußte er all seine Überredungskunst aufbieten und unverblümt darauf hinweisen, daß der Wachtmeister ja Hauptkommissar Reynolds anrufen könnte, ehe es dem Ersten Detektiv ebenfalls gestattet wurde, einen Polizisten zu befragen.
Peter erwischte den jungen Polizisten gerade noch in seinem Streifenwagen, als der Mann aus dem Hof fahren wollte.
»Diese Überwachungsaktionen wegen der eingeschlagenen Autofenster? Brachten rein gar nichts, Junge. Wir hätten besser alle vor Ort sein müssen, um schwerwiegendere Straftaten zu verhindern, statt einer Bande Lausebengels aufzulauern.«
»Sind Sie so sicher, daß das nur Kinder sind, die all die Scheiben einschlagen?« fragte Peter.
»Ganz klar, Shaw«, meinte der junge Polizist. »Und Streife werde ich nicht immer fahren, darauf kannste dich verlassen.
Also ist die Warterei auf ein paar verflixte Bengels, die Autos beschädigen, nicht meine Vorstellung von tatkräftigem Polizeieinsatz, wie ich ihn leisten sollte, oder was meinst du?« Er sah Peter herausfordernd an.
»Ja, schon, aber nun zu den Passanten. Haben Sie viele beobachtet?«
»Oh, wir sahen ’ne Menge Leute vorbeigehen«, sagte der Polizist. »Sonst gab’s ja nichts zu sehen – nur irgendeinen, der vorbeikam, und wieder einen, und noch mal einen!
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