Die drei ??? und der Automarder
der Lawinen-fahndung. Acht Uhr fünfzehn war es nun schon. Dann acht Uhr dreißig . . .
Das Telefon klingelte. Der erste Anrufer meldete sich über den Lautsprecher.
»Mann auf Fahrrad mit Helm, Brille, Kopfhörern und Rucksack auf der Olive Street gesichtet, im Nummernbereich 1400. Gerade ist ein Autofenster zerknallt! Ich konnte aber nichts sehen, was der Radfahrer getan haben könnte!«
Peter war niedergeschlagen. »Da hört ihr’s – gar nichts tut der!«
»Nein.« Justus biß sich auf die Unterlippe. »Aber er war dort.«
Wieder klingelte das Telefon.
»Auf der Olive Street, 1300er-Hausnummern, kam eben der Radfahrer durch, und da ging an einem grauen Ford die Scheibe vorn links entzwei! Der Radfahrer hat aber nicht angehalten.«
»Nicht angehalten!« rief Paul.
»Aber es gehen Scheiben kaputt!« stellte Justus fest.
»Scheibe an blauem Mercedes zersprungen, Olive Street, 1200er-Hausnummern! Mann auf Rennrad fuhr gerade durch.
Hat anscheinend was unter seinem Trikot hervorgezogen.«
Das kam Paul bekannt vor. »Der Polizist, mit dem ich mich unterhielt, sagte auch, es hätte so ausgesehen, als holte der Radfahrer etwas unter seinem Hemd hervor!«
»Ja, aber was?« rief Peter.
»Ruhe, hören wir uns erst alles an!« mahnte Bob.
Justus sagte: »Jetzt dürfte auf der Olive Street ein Stück weit nichts mehr passieren, Bob. Paß nur auf!«
»Mann mit Brille und Kopfhörern fuhr gerade auf einem Rennrad durch die Olive Street, 1100er-Bereich. Es tat sich aber nichts!«
Die anderen sahen Justus erstaunt an.
»Mann auf Fahrrad wie beschrieben kam bei den 1000er-Nummern die Olive Street entlang, aber nichts passierte!«
»Wie konntest du das wissen?« wandte sich Peter an Justus.
»Als ich am Freitag zur Polizeidirektion ging, fragte ich den Kommissar, wo das Wachkommando heute abend eingesetzt wird. Er sagte mir, es sei der Hausnummernbereich 1000, Olive Street«, erklärte Justus. »Wieder wußte der Täter, wo die Polizei steht!«
»Olive Street, Bereich 900. Der Mann auf dem Rennrad kam gerade hier durch. Ich hatte den Eindruck, er zog was unter seinem Trikot hervor, und da splitterte das Seitenfenster an einem Chevrolet! Mehr konnte ich nicht beobachten!«
»Was könnte der Kerl denn unter seinem Trikot haben?« fragte Bob. »Irgendwas, womit er ein Autofenster zerspringen lassen kann?«
»Wenn er ein Wurfgeschoß benutzt. warum sieht man das dann nicht?« wunderte sich Paul. »Ein Beobachter müßte doch sehen, wie er ausholt und etwas hinschleudert, auch bei Dunkelheit.«
»Mann auf Rennrad, Olive Street, 800er-Nummern. Scheibe an Cadillac zersprungen! Er zielte mit irgendwas auf den Caddie, so sah’s wenigstens aus. Er fährt schnell, und es ist dunkel.
Vielleicht war’s aber doch so, und er hat drauf gezielt!«
Bob wandte sich an Peter. »Du, wo ist denn das kleine Metallding, das du in Pauls Wagen gefunden hast?«
»Hab’ ich hier.« Peter holte das stumpfglänzende Klümpchen aus der Tasche und reichte es Bob.
»Natürlich!« sagte Bob aufgeregt. »Seht ihr diese feinen Wülste?
Und wie die ursprüngliche Form teils hohl und teils massiv war?
Hätte ich mir’s doch gleich denken können, was das ist!«
»Na, was denn nun?« fragte Peter neugierig.
»Ein Geschoß aus einer Luftpistole!« Bob sah seine Freunde an.
»Er benutzt eine Luftpistole, um an Autos Scheiben zu zerschießen. Und zwar eine Hochleistungswaffe!«
»Hier Olive Street, 700er-Hausnummern. Der Bursche auf dem Rennrad mit Schutzhelm und all dem Zeug fuhr gerade an einem grünen Mercury vorbei, und da zersprang ein Fenster! Ich konnte aber nicht sehen, daß der Radfahrer etwas tat.«
»Ich glaube, du hast recht, Bob!« rief Justus, zu beglückt, um sich daran zu stoßen, daß Bob als erster hinter die Erklärung gekommen war. »Er muß ja wirklich nur die Pistole unter seinein Trikot hervorziehen, blitzschnell zielen, während er dicht an dem Wagen vorüberfährt, und abdrücken. Das dauert nur Sekunden, geht völlig lautlos vor sich und ist kaum zu beobachten, und schon fährt er im Dunkeln davon. Und zurück bleibt nur ein Metallklümpchen, das keiner findet, der nicht extra danach sucht!«
»Wir rufen am besten gleich die Polizei an!« schlug Paul vor.
»Jetzt wird mir mein Vater ja glauben.«
»Eben«, bestätigte Justus. »Wir werden . . . Nein, halt! Wir können die Polizei noch nicht anrufen! Wir müssen ihn selbst überführen!«
»Wieso das, Justus?« wollte Peter wissen. »Der Kommissar hat uns
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