Die drei ??? und der Automarder
Sie wollten mit uns über einen Auftrag verhandeln! Sonst wären wir doch nicht . . .«
Der alte Jarvis wurde kirschrot. »Mein Neffe ist ein Lügner!
Euch einen Auftrag erteilen? Kommt überhaupt nicht in Frage!
Raus hier, sage ich!«
Drohend hob er seinen Stock und wollte auf die vier Jungen losstürzen. Aber ehe der erste Hieb fallen konnte, kam Sarah Temple ins Zimmer gelaufen und riß dem erbosten alten Herrn die Waffe aus der Hand.
»Onkel! Was machst du denn da?«
Das große Mädchen stand da, den Stock in der Hand, und starrte den Onkel entgeistert an. Jarvis Temple warf Sarah einen bitterbösen Blick zu.
»Ich habe keine Ahnung, was ihr beide da ausgeheckt habt, aber ich wünsche, daß diese kriminelle Jugendbande sofort mein Haus verläßt!«
Damit riß der alte Mann seinen Stock wieder an sich und hum-pelte zur Tür hinaus. Willard und Sarah waren sichtlich geknickt.
Das dunkelhaarige Mädchen, einige Zentimeter größer als der ältere Vetter, trug auch jetzt die Sonnenbrille, aber diesmal hatte sie einen roten, enganliegenden Stretchanzug an, als habe sie gerade Gymnastikübungen gemacht. Mit bedrücktem Gesicht sah sie ihrem Onkel nach.
»Das tut uns leid, Jungs. Mein Onkel hatte in den letzten Tagen öfter Gedächtnisstörungen. Der Verlust des Doppeladlers hat ihm schwer zugesetzt. Ich hörte selbst, wie er Willard bat, euch anzurufen, und nun erinnert er sich einfach nicht mehr daran.
Aber ich halte es doch für besser, daß wir euch den Auftrag vorerst nicht geben und abwarten, bis er wieder klar und vernünftig denken kann.«
Willard Temple nickte. »Ich rufe euch dann noch mal an, wenn er sich anders besonnen hat.«
Draußen vor der großen, alten Villa gingen die Jungen die Einfahrt entlang zu ihren Fahrrädern.
»So was«, meinte Paul. »Da hat doch der alte Jarvis schlicht vergessen, daß er Willard angewiesen hat, uns anzurufen.«
»Ich blick’ da nicht durch«, sagte Peter zögernd. »Der Opi kam mir nämlich gar nicht so vor, als hätte er ’ne Mattscheibe.«
»Stimmt«, bestätigte Justus nachdenklich. Er blickte auf den kleinen roten Datsun, der nun vorn in der Einfahrt parkte.
»Jedenfalls gehen wir lieber los, ehe es dunkel wird, und sehen zu, was sich in Pauls Kastenwagen findet.«
Zuweilen ein wenig respektlos in der Aus-drucksweise, dieser Peter. Wenn ich ebenso respektlos wäre, könnte ich doch nun ohne weiteres behaupten, daß unser Erster Detektiv soeben seinerseits eine M . . . Lassen wir es gut sein. Sonst könnte Justus rot sehen!
Die nächste Telefonlawine rollt
Der graue Kastenwagen war auf dem schmalen Fahrweg hinter Mr. Jacobs’ Gebrauchtmöbelhandlung abgestellt. Die vier Jungen untersuchten die Sitze, den Fußraum davor und den gesamten Laderaum.
»Eine Büroklammer dürfte wohl keine Scheibe zum Zerspringen bringen.« Peter hielt die verbogene Klammer hoch, die er unter der Sitzbank gefunden hatte.
»Kaum anzunehmen«, sagte Justus trocken.
»Und ein paar leere Limo-Dosen?« Bob hatte hinten im Laderaum einige leere Dosen entdeckt.
»Bei der Arbeit werd’ ich immer durstig«, bekannte Paul lachend. »Und die leeren Dosen vergesse ich dann glatt. Mein Vater kann das nicht ausstehen.«
»Und was ist das?« fragte Peter. Er wies ein kleines, verformtes, graues Metallstück vor, etwa so groß wie ein Reißnagel.
Bob nahm es zwischen die Finger. »Sieht aus wie diese kleinen runden Bleigewichte, die man zum Beschweren an eine Angel-schnur hängt.«
»Da ist einer draufgetreten und hat das Ding plattgedrückt«, stellte Paul fest, während er das Ding untersuchte.
»Ein Senkgewicht, könnte sein.« Justus sah sich das Metallklümpchen genauer an. »Aber das ist kein Blei, und das Ding sieht aus, als sei es hohl gewesen, ehe es zerdrückt wurde.
Mindestens zum Teil war es hohl.«
»Vielleicht ist es die Verschlußkappe an einem kleinen Gefäß mit Tülle«, meinte Peter. »Ihr wißt doch, für Öl oder Klebstoff oder so was.«
Bob hielt das Klümpchen in die Höhe. »Seht doch mal diese schmalen Wülste an einer Seite – die kommen mir irgendwie bekannt vor. Aber es fällt mir jetzt nicht ein.«
»Nee«, sagte Peter, »das ist auf keinen Fall massiv genug, um eine Glasscheibe zu durchschlagen. Na, ich stecke es mal ein.
Vielleicht finden wir noch was, das dazugehört.«
Peter nahm das kleine Metallstück und steckte es in die Tasche, und die Jungen setzten ihre Suche im Wagen fort. Da fanden sich Gummiringe und kleine Münzen und
Weitere Kostenlose Bücher