Die drei ??? und der Automarder
getan. Höchstens kam es mir so vor, als ob er irgendwie auf den Buick zeigte.«
»Die Luftpistole ist sicher nur ganz schwer zu erkennen«, bemerkte Paul.
Justus nickte. »Der Radfahrer hat ein ganz schönes Tempo drauf, es ist dunkel, und wer denkt schon daran, daß ein Mann auf einem Fahrrad Autofenster zerschießen könnte? Jeder, der eine Scheibe klirren hört oder in Scherben gehen sieht, schaut erst einmal auf den Wagen, und inzwischen ist der Radfahrer längst weg. Die Luftpistole trägt er am Körper, und blitzschnell steckt er sie wieder in seinen Gürtel. Unsere Beobachter sahen überhaupt nur deshalb das, was sie meldeten, weil sie gezielt nach dem Radfahrer Ausschau hielten.«
»Olive Street, Hausnummern um 500, Jungs. Euer Rennradler ist durchgekommen. Wenigstens sah er so aus wie der Radfahrer nach eurer Beschreibung. Aber es tat sich nichts! Keine Scherben an einem Auto – nichts.«
»Er war also weiterhin auf der Olive Street«, rief Paul, »aber geschossen hat er nicht mehr!«
Sie warteten auf die nächste Meldung. Doch im Anrufbeantworter blieb es still. Das Bandgerät hatte keine weiteren Meldungen mehr aufgezeichnet.
»Das war’s dann«, meinte Bob. »Er fuhr noch durch den Abschnitt mit den 500er-Nummern, und von dort an hat ihn keiner der Beteiligten an unserer Aktion mehr gesehen!«
»Was ist da passiert, Justus?« fragte Peter verwundert. »Bei unserer Telefonlawine sind ja Kinder in der ganzen Stadt eingeschaltet. Irgendwer müßte ihn doch beobachtet haben, selbst wenn er keine Scheiben mehr kaputtschoß.«
»Und auch wenn er von der Olive Street abbog«, ergänzte Paul.
Justus biß sich auf die Unterlippe. »Dafür gibt es nur zwei mögliche Erklärungen. Entweder legte er seinen Dreß mit allem Zubehör ab und ließ sein Fahrrad stehen, damit unsere Späher ihn nicht erkennen konnten, oder jemand nahm ihn in einem Auto, vielleicht einem Transporter oder Lastwagen, mit und fuhr mit ihm weg.«
»Aber warum, Justus?« fragte Peter. »Glaubst du, er ist dahin-tergekommen, daß er dank unserer Aktion beobachtet wurde?«
»Genau das«, sagte Justus, »ist meine Vermutung.«
»Und was ist da passiert?« wollte Paul wissen.
»Jemand hat ihm gesagt, daß er überwacht wird, Paul! Er wurde gewarnt, also ließ er das Schießen sein und machte sich dünn.«
»Gewarnt?« Paul hatte Zweifel.
»Vielleicht kannte ihn jemand, der bei der Telefonlawine ange-sprochen wurde, und der ging los und warnte ihn«, war Bobs Vermutung.
Justus schüttelte den Kopf. »So war’s nicht, Freunde. Jetzt wird mir alles richtig klar. Er war über uns informiert, und zwar auf die gleiche Weise, wie er immer Bescheid wußte, wo die Polizei sich aufgestellt hatte, um ihn zu überführen. Aber jemand warnte ihn, das ist durchaus richtig – über seine Kopfhörer!«
»Seine Kopfhörer?«
»Die sind doch an ein Radio in seinem Rucksack angeschlossen?«
»Damit muß er also CB-Funk empfangen!«
»Oder es ist eine tragbare Funkanlage!«
»Zumindest ein Gerät, mit dem er den Polizeifunk abhören kann«, erklärte Justus. »Als ich mich am Freitag mit Hauptkommissar Reynolds unterhielt, erkundigte ich mich, ob die Streifenwagen im Wacheinsatz Funkkontakt zum Präsidium und untereinander hätten. Er sagte, natürlich sei das der Fall. Und da ging mir auf, wieso der Mann auf dem Rennrad immer wußte, wo die Polizei stand – das bekam er über sein Gerät mit, das auf die Frequenz des Polizeifunks eingestellt ist. Und über Funk hat ihm heute abend auch jemand eine Warnung übermittelt. Da bin ich ganz sicher! Jemand schaltete sich auf dieser Frequenz ein, um ihn zu warnen – vor einer organisierten Schar jugendlicher Beobachter.«
»Aber Justus«, wandte Bob mit Unbehagen in der Stimme ein,
»von der Telefonlawine wußten heute abend nur wir vier.«
»Stimmt«, sagte Peter. »Wie konnte der Betrüger, der uns diesen Bären aufband und uns vergeblich losschickte, über die Telefonlawine Bescheid wissen? Und woher wußte er die Nummer unserer Zentrale?«
»Ich denke, das kann ich euch zeigen«, sagte Justus. »Dazu brauchen wir unsere stärkste Taschenlampe und die lange Leiter draußen in der Werkstatt.«
Minuten später zogen sie los: voran der Erste Detektiv, dann die anderen, die die schwere Leiter trugen. So ging es zum Roten Tor im hinteren Zaun. Justus schob die Verriegelung hinter dem Astloch zurück und ließ die Zaunplanken aufschwingen.
Sobald sie außerhalb des Geländes waren, ging er auf
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