Die drei ??? und der Automarder
den Telefonmast los, von dem aus die Leitungen in den Betrieb abzweigten.
»Peter, du steigst jetzt auf der Leiter hoch zum Telefonschaltkasten oben auf dem Mast«, wies Justus den Zweiten Detektiv an.
»Und was mache ich, wenn ich da oben bin?«
»Dann machst du den Kasten auf und berichtest uns, was du vorfindest.«
Die Taschenlampe am Riemen über die Schulter gehängt, stemmte der sportliche Zweite Detektiv die Leiter sicher gegen den Mast und stieg hinauf. Er öffnete den Telefonschaltkasten und leuchtete hinein.
»Da drin sind nur jede Menge Kabel. Sieht ganz normal . . .
Nein, halt. Da ist doch noch etwas.«
»Was ist es denn, Peter?« rief Justus hinauf.
In luftiger Höhe spähte Peter aufmerksam in den Kasten.
»Keine Ahnung. Irgendein Metall-oder Plastikwürfel, der an ein paar Klemmen angeschlossen ist. Sieht so aus, als sei das Ding mit den Telefonstrippen verbunden. Soll ich es runterbringen, Justus?«
»Nein!« kam es energisch von unten. »Nichts anfassen! Komm wieder runter.«
Vom Boden aus sah Peter noch einmal am Mast hinauf. »Da hat also einer unsere Telefonleitung angezapft, was? So hatte sich der Bursche über unsere Telefonlawine informiert, und so konnte er selbst in unsere Leitung reingehen und uns die Falschmeldung auftischen.«
Justus nickte. »Es war die einzig mögliche Erklärung, als ich mir alles genau überlegt hatte.«
Bob sah am Mast hinauf. »Aber von wo hört er uns ab? Ich sehe keine Leitung, die aus dem Kasten hinausführt, nur die normalen Telefonkabel.«
»Es muß ein spezielles ferngesteuertes Abhörsystem sein, das Signale drahtlos empfängt und übermittelt«, stellte Justus fest.
»Wir haben es hier mit einem Experten zu tun, der sich in Elektronik bestens auskennt.«
»Und der schon vor einiger Zeit ein Auge auf uns geworfen hat«, folgerte Bob.
»Du meinst wohl eher, ein Ohr auf uns geworfen hat?« Peter grinste.
Dem Ernst der Lage zum Trotz mußten die anderen lachen. Und dann machten sie sich einfach zum Roten Tor auf, und Peter stand mit der Leiter da!
»Hey, Leute, die Leiter! Habt euch nicht so!«
Die drei anderen blieben stehen und blickten sich nach ihm um.
»Verschonst du uns mit weiteren Kalauern?« fragte Bob streng.
»Klar doch, okay.«
Munter trabten die drei wieder an, um Peter beim Abtransport der Leiter zu helfen. Peter und Bob trugen sie zurück zur Werkstatt, dann krochen sie durch Tunnel II in den versteckten Anhänger.
Justus und Paul waren schon drinnen und hörten sich das Band im Anrufbeantworter nochmals an.
»Justus, Bob, Peter! Die Polizei hat den Mann auf dem Fahrrad geschnappt, wie er eine Scheibe kaputtmachte! Ecke Olive Street und Chapala Street, dort haben sie ihn festgenommen! Ich geh’
mal rüber!«
»Kommt die Stimme einem von euch bekannt vor?« fragte Justus.
»Ich weiß nicht recht«, sagte Bob, »Irgendwas ist da . . .«
»Für mich hört sich die Stimme wie verstellt an«, fand Paul.
»Irgendwie chinesisch?« meinte Peter.
»Eine Spur fernöstlich«, bestätigte Justus. »Erinnert mich daran, wie der Mann bei der Mietwagenfirma Morton die Stimme des Anrufers beschrieb – des Anrufers, der sich nach jenem ersten Montag über uns erkundigte. Er war vermutlich auch der Eindringling, den wir vorige Woche überraschten, und ich wette, daß er auch der Telefonmonteur war, den Tante Mathilda am Donnerstag sah. Wahrscheinlich hat er dabei die Leitung angezapft.«
»Aber wer ist das?« rief Peter. »Und was will er? Warum bespitzelt er uns?«
»Er ist bestimmt der Partner des Burschen, der auf Autofenster schießt«, meinte Paul.
Justus kaute auf seiner Unterlippe herum. »Es hat tatsächlich den Anschein, als arbeiteten die beiden zusammen.«
»Und was soll das alles?« fragte Bob. »Was soll mit den kaputten Scheiben bezweckt werden? Eine Luftpistole, elektronische Geräte, Radiohören auf der Frequenz des Polizeifunks, eine Abhöranlage? Das ist doch ein Riesenaufwand, wenn es nur um ein paar zerdepperte Autofenster geht. Wer macht sich schon all diese Mühe?«
»Da muß es einen triftigen Grund geben«, entschied Peter.
»Etwas Wichtiges, das für den Täter dabei herausspringt, meint ihr nicht?«
»Vielleicht ging es ihm wirklich nur darum, die Münze des alten Jarvis Temple zu stehlen«, sagte Paul. »Bei einem Goldstück im Wert von zweihundertfünfzigtausend Dollar würde sich das schon lohnen.«
»Und du, Justus«, wandte sich Bob an den Ersten Detektiv, »was meinst denn du?«
Der Anführer
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