Die drei ??? und der Automarder
dagegen. Wenn man ein kriminelles Vorhaben hinter vielen anderen gleichgearteten Taten abschirmen will, muß man ja immer wieder dasselbe tun. Um einen bestimmten Diebstahl auf solche Weise zu verdecken, müßte einer jede Menge Diebstähle begehen, nicht etwa viele Autofenster einschlagen. Aber wie gesagt: Hier ist der eine Diebstahl die Ausnahme von der Regel.«
»Na, dann . . .« Peter überlegte scharf.
»Könnte es sein, daß . . .« fing Paul an.
»Vielleicht«, unterbrach ihn Bob vorschnell, dann hielt er inne und schüttelte den Kopf. »Mir fällt kein anderes Motiv ein, Justus.«
»Ich bin sicher, daß wir es schaffen würden, wenn wir uns wirklich in die Sache reinknieten, aber ich glaube, das ist gar nicht nötig. Es gibt da viele Möglichkeiten, aber nur ein wirklich einleuchtendes Motiv – wie es uns Peter gestern abend klarmachte.«
»Ich?« Peter war verwundert. »Wann soll das gewesen sein?«
»Als du sagtest, für den Täter müsse bei seinem Vorgehen etwas herausspringen. Na, Freunde, wer profitiert von zerborstenen Autoscheiben?«
Die drei anderen sahen Justus verdutzt an.
»Profitiert?« wiederholte Paul. »Wer profitiert schon von einer kaputten Scheibe?«
Da zündete es bei Peter. »Die Hersteller von Autofenstern!«
»Nein«, trumpfte Bob auf, »nicht die Hersteller, sondern der Ersatzteilhandel! Die Firmen, die bei Glasbruch neue Autoscheiben verkaufen.«
»Genau, Bob.« Justus strahlte. »Nur eine Firma, die Ersatz für zersprungene Fenster liefert, würde wirklich von zerschlagenen Autoscheiben profitieren.«
Paul meinte skeptisch-. »Aber Justus, fast alle Tankstellen und Reparaturwerkstätten setzen neue Autoscheiben ein. Wieviel Gewinn fällt dann für den einzelnen Betrieb ab?«
»Das brachte auch mich für eine Weile in Verlegenheit«, bekannte Justus. »Also stand ich heute morgen früh auf und fuhr zu etlichen Tankstellen und Werkstätten. Ich erkundigte mich, wo sie das Glas für Fensterreparaturen beziehen. Einige wenige lassen es aus Los Angeles oder direkt vom Autohersteller kommen, aber die meisten sagten mir, daß sie das Fensterglas hier am Ort einkaufen. Und nun hört euch das an – da gibt es nur eine Firma in Rocky Beach, die Ersatzscheiben für alle Automarken liefert – die Margon Glass Company!«
Wer ist der Täter?
Die Margon Glass Company war in einem ebenerdigen Ziegel-steinbau mit drei dahinter gelegenen Lagerhallen aus Wellblech untergebracht. Ein zwei Meter hoher Drahtzaun umgab das Betriebsgelände. Die Firma lag in einem Außenbezirk von Rocky Beach, nicht ganz zwei Kilometer vom Schrottplatz entfernt. Es gab einen Seiteneingang für Lieferanten und Angestellte und vorn einen Haupteingang für Bürobesucher und Kunden, die zum Ladengeschäft wollten. An der Rückseite des gelben Gebäudes befanden sich zwei Laderampen. Die angrenzenden Parkplätze für Angestellte waren nur zur Hälfte besetzt; auf dem Kundenparkplatz rechts vom Hauptgebäude herrschte hingegen reger Betrieb.
»Du glaubst, der Täter ist der Firmeninhaber?« fragte Bob.
»Nicht unbedingt«, meinte Justus.
Versteckt in hohem Unkraut lagen die vier Jungen auf einer niedrigen Anhöhe, von der man die Straße und das umzäunte Gelände der Firma Margon samt den Gebäuden überblicken konnte. Ihre Fahrräder hatten sie an der von der Straße abgewandten Seite am Fuß des Hügels abgestellt und gesichert.
Justus achtete genau auf alles, was unten vor sich ging. »Es könnte ein Verkäufer sein, dem es um eine höhere Provision geht«, fuhr er nun fort, »oder vielleicht ein neuer Verkaufsleiter, der sich profilieren will. Oder ein Angestellter hat Angst vor einer Kündigung, wenn der Umsatz zurückgeht.«
»Aber wie sollen wir den Betreffenden herausfinden«, fragte Paul, »wenn wir nicht wissen, mit wem wir es zu tun haben?«
»Wir wissen, daß er groß und schlank ist und vermutlich noch jung – man sieht nicht viele ältere Leute mit Sportfahrerdreß und Rennrad. Es kann nicht allzuviele Mitarbeiter bei Margon geben, auf die diese Beschreibung paßt.«
Von ihrem strategischen Aussichtspunkt auf dem Hügel beobachteten die Jungen über eine Stunde lang den Betrieb. Der Haupteingang lag nicht zur Straße hin, sondern vor dem Kundenparkplatz zur Rechten. In ununterbrochener Folge fuhren Autos in das Gelände ein und wieder hinaus.
»Eigenartig, so viele Kunden bei einer Glasgroßhandlung.« Peter war verwundert.
»Die reine Glasgroßhandlung gibt es längst nicht mehr«,
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