Die drei ??? und der Fluch des Rubins
Leitungsnetz mit einem Schlag überlastet.
Bob ging zu Bett, aber es dauerte noch eine Weile, bis er einschlafen konnte. Und dann hatte er aufregende Träume von berittenen indischen Kriegern – und alle trugen einen Stockdegen als Waffe …
Als er aufwachte, stand die Sonne hoch am Himmel, und von unten duftete es nach gebratenem Frühstücksspeck. Er zog sich hastig an und sprang die Treppe hinunter. Seine Mutter war in der Küche. »Morgen, Mama!«, sagte er. »Gibt es was Neues von Justus?«
»Lass mich mal überlegen …« Seine Mutter legte einen Finger ans Kinn und tat, als denke sie konzentriert nach. »Ja, er hat etwas hinterlassen. War es vielleicht das: ›Wenn der Hund mit der Wurst übern Eckstein springt und der Storch in der Luft den Frosch verschlingt‹?«
Bob runzelte die Stirn. Dieser Vers hörte sich nun wirklich nicht nach dem Nachrichtencode an, den Justus ausgearbeitet hatte. Dann sah er seine Mutter lächeln und merkte, dass sie Spaß gemacht hatte. »Och, Mami!«, sagte er. »Was war’s denn nun wirklich?«
»Ja – ich muss schärfer nachdenken«, meinte seine Mutter.
»Es hieß so: ›Raus aus den Federn, Beine in die Hand/Drei auf den Posten, Eins über Land‹. Also weißt du, Robert, könntet ihr drei euch nicht auch in normaler Sprache verständigen?« Dann setzte sie hinzu: »Na ja, so macht es wohl mehr Spaß. Ich will gar nicht wissen, was es bedeutet, aber ich ahne, dass ihr wieder mit einem eurer sogenannten Fälle beschäftigt seid.«
»Stimmt, Mama«, sagte Bob geistesabwesend und setzte sich an den Frühstückstisch. ›Beine in die Hand‹ wies ihn an, so schnell wie möglich zum Schrottplatz zu kommen, aber es bedeutete keinen unmittelbaren Alarm. ›Drei auf den Posten, Eins über Land‹ hieß, dass Bob, der dritte Mann, in der Zentrale für den Telefondienst gebraucht wurde, weil Detektiv Nummer Eins weggegangen war. Aber wohin mochte Just an diesem Morgen gegangen sein?
»Eine dürftige Antwort«, fand seine Mutter. Sie stellte ihm einen Teller mit Speck, Spiegeleiern und Toast hin. »Nichts als ›Stimmt, Mama‹!«
»Oh, entschuldige bitte.« Bob schreckte aus seinen Gedanken auf. »Ich meinte, du hast recht, wir haben da einen Fall. Wir suchen die Büste eines römischen Kaisers namens Octavian, die irrtümlich verkauft wurde. Sie gehört Gus, einem jungen Engländer, und wir versuchen herauszufinden, wo sie ist.«
»So ist’s recht«, meinte seine Mutter. »Aber iss deine Eier nur auf. Eine Büste läuft nicht weg. Das ist das Gute bei Statuen – sie bleiben hübsch an ihrem Platz.«
Bob konnte ihr die Problematik dieser Büste nicht erklären. Nun, das Frühstück schmeckte trotzdem. Doch dann radelte er so schnell er konnte zum Schrottplatz. Er traf Mrs Jonas im Büro, Patrick und Kenneth räumten im Hof auf.
»Guten Morgen, Bob«, begrüßte ihn Mrs Jonas. »Justus und Peter und der Junge aus England sind vor einer halben Stunde mit den Rädern weggefahren. Justus hat dir eine Nachricht hinterlassen – dort drüben bei seinen Apparaten.«
Bob lief schleunigst zur Werkstatt. An der Abzugspresse lehnte ein Stück Karton: »Bob! Übernimm die Wache. Wir sind auf Fährtensuche. Erster Detektiv J. Jonas.«
›Übernimm die Wache‹ – das bedeutete Ausharren am Telefon, falls jemand von der Telefonlawine etwas zu melden hatte. Aber wo konnten Justus und die anderen beiden nur sein auf ihrer Fährtensuche?, fragte sich Bob, während er durch Tunnel II kroch und in die Zentrale stieg.
Als er die Falltür hochdrückte, hörte er das Telefon klingeln. Auf seiner Uhr war es fünf Minuten vor zehn. So zeitig schon die erste Meldung! Bob stürzte zum Apparat und nahm den Hörer ab: »Drei Detektive, Bob Andrews hier«, keuchte er außer Atem.
»Hallo«, antwortete eine Jungenstimme. »Hier Tommy Farrell. Ich hab eine Neuigkeit für euch. Meine Schwester hat beim Altwarenhandel Jonas eine Figur gekauft, und die steht jetzt in ihrem Garten.«
»Was für eine Büste ist es denn?«, fragte Bob eifrig. »Ist es Octavian?«
»Zu dumm, das weiß ich nicht. Bleib mal dran – ich schau nach.« Bob wartete mit klopfendem Herzen. Sollte die Telefonlawine schon so früh Erfolg haben? Wenn Tommy Farrells Schwester Octavian besaß …
Da meldete sich der Junge wieder. »Nein, nicht Octavian«, sagte er. »Es ist Bismarck. Nützt euch das was?«
»Dank dir schön, Tommy«, sagte Bob enttäuscht. »Wir suchen nun mal Octavian. War aber nett, dass du angerufen
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