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Die drei ??? und der Fluch des Rubins

Die drei ??? und der Fluch des Rubins

Titel: Die drei ??? und der Fluch des Rubins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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betrachtete die Regale. »Aha!«, sagte er schließlich.
    »Was heißt hier ›Aha‹?«, fragte Peter. »Ich seh nichts Überwältigendes.«
    »Wenn du jemals ein erstklassiger Detektiv werden willst, musst du dein Beobachtungsvermögen schulen«, sagte Just. »Sieh dir mal dieses Regalteil vor mir genau an.«
    Peter sah angestrengt hin. »Ich seh nur Staub«, sagte er schließlich.
    »Hier am Rand«, erklärte Justus, »steht es ein paar Millimeter über das nächste Teilstück hinaus. Das erscheint mir sehr beachtenswert.«
    Er trat näher und zog an dem Regal. Langsam schwang es auf. Dahinter lag eine enge, dunkle Türöffnung.
    »Eine Geheimtür in der Bücherwand!«, sagte Justus. »Und die war nicht ganz geschlossen.«
    »Oho!«, rief Peter. »Wir haben was gefunden!«
    »Wir hätten unsere Taschenlampen mitnehmen sollen«, meinte Justus. »Das war unüberlegt. Peter, geh und hol den Scheinwerfer von deinem Fahrrad.«
    Peter war bald zurück und gab Just die Lampe – er hatte eine Fahrradbeleuchtung mit Batterieantrieb. »Ich nehme an, du willst zuerst rein«, sagte er.
    »Da drin kann nichts Aufregendes sein«, meinte Justus. »Das Haus hat ja schon so lange leer gestanden.«
    Peter war da nicht so sicher. Bei früheren Erkundigungsgängen waren sie auch schon auf Geheimkammern gestoßen und hatten recht unliebsame Überraschungen erlebt. Doch Just schaltete die starke Fahrradlampe ein und ging in den kleinen Raum hinter dem Bücherregal. Peter und Gus folgten.
    Schon nach drei Schritten blieben sie stehen. Es gab nichts Unheimliches in diesem Raum – er war völlig leer. Regale an den Wänden ließen vermuten, dass auch hier einmal Bücher aufbewahrt worden waren. Doch es waren keine mehr da.
    »Nichts«, sagte Peter enttäuscht.
    »Nichts?«, wiederholte Just fragend, und Peter sah sich noch einmal um. »Ich seh wirklich nichts.«
    »Weil du das Falsche suchst«, erklärte Just. »Was du siehst, wirkt so normal und alltäglich, dass dein Gehirn nicht registriert, wie ungewöhnlich es in Wahrheit ist.«
    Peter blinzelte. Er sah noch immer nichts. »Na gut, sag’s schon. Was ist da so Besonderes, das ich nicht sehen kann?«
    »Er meint die Tür hier«, sagte Gus. Da sah es Peter auch – einen gewöhnlichen runden Drehgriff und den unauffällig in die Wand eingelassenen Türrahmen. Die Tür war nicht etwa verborgen. Sie war ihm nur deshalb nicht aufgefallen, weil es in jedem Raum Türen gibt. Justus drehte schon den Knauf. Die schmale Tür ließ sich leicht öffnen, und im Lichtschein sahen sie eine Holztreppe abwärtsführen.
    »Das sieht aus, als ginge es hier in den Keller«, sagte Justus. »Wir können es ja probieren – mal sehen, wo wir herauskommen.«
    »Aber lass die Türen alle offen«, bat Peter eindringlich. »Ich möchte lieber keine geschlossenen Türen im Rücken haben.« Justus ging als Erster die Treppe hinunter, die beiden anderen folgten. Das Treppenhaus war so eng, dass sie mit den Schultern an der Holzwand streiften.
    Am Fuß der Treppe blieb Justus stehen. Wieder versperrte ihnen eine schmale Tür den Weg. Sie ließ sich zur Treppe hin leicht öffnen. Die Jungen traten hindurch und fanden sich in einem kleinen Raum mit steinernen Wänden. Die Luft hier war kalt und feucht.
    »Wir sind in einem Keller«, stellte Justus fest. Er leuchtete die Wände ab, und sie sahen viele sonderbare Regale mit schrägem Boden, mit denen Peter und Justus nichts anzufangen wussten. Gus jedoch erkannte, wozu sie gut waren.
    »Das ist ein Weinkeller«, sagte er. »In diese Regale legt man die Weinflaschen. Sieh mal, da ist noch eine zerbrochene Flasche. Das war Onkel Horatios privater Weinkeller.«
    Plötzlich durchfuhr Justus ein eisiger Schreck. Er schaltete die Lampe ab, und Dunkel umgab sie.
    »Was ist denn, Just?« Peter dämpfte seine Stimme zu einem Flüstern.
    »Pst – da kommt jemand! Da, seht!«
    Ein Lichtstrahl leuchtete hinter der offen stehenden Tür auf, die zum Treppenhaus führte. Leise Stimmen waren zu hören.
    »Kommt, nichts wie fort von hier!«, flüsterte Peter und griff hastig nach dem Türknauf.
    In seiner Angst hatte er zu heftig angepackt – der Griff blieb ihm in der Hand. Die Stimmen und das Licht kamen näher. Peter tastete verzweifelt ins Leere, seine Finger fanden keinen Halt. Sie saßen in der Falle!

»Wir wissen, wo ihr steckt!«
    Die Stimmen näherten sich. Schritte verhielten dicht vor dem Weinkeller. Der Lichtstrahl einer Taschenlampe drang durch das Dunkel jenseits

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