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Die drei ??? und der Fluch des Rubins

Die drei ??? und der Fluch des Rubins

Titel: Die drei ??? und der Fluch des Rubins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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etwas verborgen.«
    »Ja«, sagte Justus mit teilnahmsloser Stimme. »Ein Kunde ließ die Figur fallen, und da ist sie kaputtgegangen. Er hat etwas vom Boden aufgehoben. Aber wir haben nicht so genau hingesehen.« Das stimmte – sie hatten es nicht genau gesehen. Aber sie wussten ziemlich genau, was Schwarzbart da eingesteckt hatte.
    »Dieser Kunde«, sagte Dreipunkt. »War das ein Mann mit einer großen Brille und einem schwarzen Schnurrbart?« Justus nickte. Peter, Bob und Gus sahen sich verdutzt an. »Und –«, fuhr der große Mann fort, »– hat das Ding, das dieser Herr aus den Scherben nahm, vielleicht so ausgesehen?«
    Mit einer abrupten Geste holte er etwas aus der Tasche und warf es auf den Tisch neben den Scherbenhaufen. Es war klein und eiförmig und leuchtend rot.
    Das Feurige Auge!
    Sogar Justus war einen Augenblick lang sprachlos. Dann antwortete er: »Ja, so hat es ausgesehen.«
    »Hm.« Der Mann stützte sich auf seinen Stock und sah die Jungen der Reihe nach an. »Ihr habt wahrscheinlich alle von dem Feurigen Auge gehört, und ihr wisst sicherlich auch, welch schreckliches Schicksal seine Besitzer ereilt.« Darauf gab es nichts Passendes zu sagen, und so schwiegen sie. Aber sie fragten sich im Stillen, wieso Dreipunkt nun das Feurige Auge besaß – immerhin war Schwarzbart vor kaum einer Stunde damit weggefahren.
    »Ich möchte euch etwas zeigen.« Dreipunkt hob seinen Stock. Er drehte an der Krücke. Aus der Spitze sprang die Degenklinge. Er betrachtete sie missbilligend. »Das war unachtsam«, stellte er fest. »Ich habe sie nicht gründlich genug gesäubert.«
    Er zog ein Tuch aus der Tasche und wischte die Klinge ab. Etwas Rotes, Klebriges blieb am Tuch haften.
    »Blut greift solch feinen Stahl leicht an«, sagte er. Den Jungen lief es eiskalt über den Rücken. »Nun ja –«
    Er beugte sich vor und stach mit der Spitze der rasiermesserscharfen Klinge in das Feurige Auge. Kräftig zog er die Klinge über den Rubin. Dann hielt er Justus den Stein hin. »Schau dir das gut an und sag mir, was dir auffällt.«
    Justus hielt den Stein hoch, um ihn besser untersuchen zu können. Die anderen traten dicht heran.
    Zuerst konnten sie nichts Besonderes feststellen. Da sah es Bob – und dann auch Justus: Die Klinge hatte den Stein angeritzt.
    »Der Rubin hat einen Kratzer«, sagte Justus. »Das verstehe ich nicht. Rubine sind härter als Stahl. Stahl dürfte diesen Stein nicht ritzen.«
    »Sieh mal an!« Dreipunkt schien erfreut zu sein. »Also bist du doch nicht so dumm, wie du tust. Ich habe es von Anfang an nicht geglaubt. Im Gegenteil, ich war ganz sicher, dass du ein sehr scharfsinniger Bursche bist.«
    Justus biss sich auf die Lippen – wie ärgerlich, sich so zu verraten!
    Dreipunkt fuhr fort: »Und nun sag mir, wie du dir den Kratzer erklärst.«
    Stumm betrachtete Justus den roten Stein. »Er wurde zerkratzt, weil er kein echter Rubin ist«, sagte er schließlich. »Das ist eine Imitation aus Kunststoff.«
    »Genau!« Dreipunkts Stimme klang messerscharf. »Diese Nachbildung habe ich dem Herrn mit dem schwarzen Schnurrbart abgenommen. Das echte Feurige Auge wäre noch zu finden. Da es in einer Augustus-Büste versteckt ist, muss bei den Figuren noch ein anderer Augustus sein, der ebenfalls verkauft wurde. Ich verlasse mich darauf, dass ihr ihn für mich findet.«
    Er hielt inne und sah die Jungen nacheinander lange an. »Ich befehle euch, mir diesen anderen Augustus herbeizuschaffen!«, sagte er. »Sonst – doch nein, ich möchte nicht drohen. Ich glaube, ihr habt verstanden. Ruft mich an, sobald ihr die Figur gefunden habt.«
    Er stieg in den wartenden Wagen und war im nächsten Augenblick verschwunden.
    Die Jungen sahen sich entgeistert an.
    »Er – er muss Schwarzbart umgebracht und ihm den Stein abgenommen haben«, sagte Peter. »Himmel, woher wusste er bloß so schnell, dass Schwarzbart ihn hatte?«
    »Es wird immer geheimnisvoller und verzwickter«, stellte Justus fest. »Warum steckte Mr August einen falschen Rubin in die Büste des Augustus von Polen? Hatte man ihn betrogen und glaubte er, das sei der echte Stein? Oder hat er es mit Absicht getan, um den, der danach sucht, in die Irre zu führen? Und wenn ja, hat er den echten Stein dann in einer anderen Büste versteckt? Aber wir wissen, dass es sonst keinen Augustus-Kopf mehr gibt –«
    »Doch!«, platzte Bob heraus. »Es gibt noch einen!«
    Alle starrten ihn an. Justus blinzelte.
    »Gerade ist’s mir eingefallen«, sagte Bob.

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