Die drei ??? und der heimliche Hehler
An einigen Teilen hafteten noch braune Papierfetzen.
Das also hatte Clark Burton ins Meer geworfen. Aber warum nur?
Peter überlegte gerade, ob er noch mehr Stücke der Nixenfigur zusammensuchen sollte, als im Wasser eine Bewegung entstand. Er wartete erst gar nicht ab, als was es sich herausstellen würde. Völlig überflüssig. Er wußte: Das war wieder der Hai!
Peter begann verzweifelt an Land zu schwimmen. Sobald er im seichten Wasser war, stand er auf und versuchte zu laufen.
Keuchend und spritzend machte er einen letzten Satz aus dem Wasser und warf sich auf den Sand.
»Peter, ist alles in Ordnung?« fragte Morton besorgt.
»Ja, ja, alles klar. Ich dachte nur, ich hätte einen Hai gesehen, das ist alles.«
Ein Schwimmer von der Rettungswacht kam über den Strand, dem grauen Morgen zum Trotz grinsend und pfeifend. Als er Peter auf dem Sand liegen sah, daneben Morton und Justus, die sich über ihn beugten, blieb der Mann stehen.
»Kommt ihr klar?« fragte er.
»Ja, es ging noch mal gut.« Peter stand auf. »Hören Sie, ich glaube, da draußen habe ich einen Hai gesehen.«
»Ah, das werde ich melden«, sagte der Rettungsschwimmer.
»Aber vorerst gehst du nicht mehr ins Wasser, verstanden?«
»Keine Sorge!« wehrte Peter ab.
Justus half ihm auf. Peter hatte noch immer den Kopf der kleinen Nixe in der Hand. Er gab ihn Justus und kletterte dann in den Transporter, um sich abzutrocknen und umzuziehen.
Als er ein paar Minuten später wieder herauskam, hockte Justus auf einem der mit Teeröl getränkten langen Balken, die den Parkplatz umgrenzten. Er starrte auf den Kopf der Nixe.
»Also das hat Burton vom Pier ins Wasser geworfen«, meinte er.
»Sieht so aus«, bestätigte Peter. »Der Körper der Figur liegt dort unten auf dem Grund, in lauter Bruchstücken und Scherben.«
»Warum hat er das getan?« wunderte sich Justus.
Peter zuckte die Achseln. »Warum tischte er dieses Märchen vom ertrunkenen Bruder auf? Hätte er gar nichts dazu gesagt, dann wäre die Sache in Ordnung. Und in Ordnung wäre es auch gewesen, wenn er einfach durch den Hinterausgang seiner Galerie in den Hof hinuntergestiegen wäre und die Nixe in die Mülltonne geworfen hätte.«
»Er hatte Angst, es könnte sie jemand finden«, sagte Justus langsam. »Die Polizei sucht ja überall nach Ted. Vielleicht werden auch die Mülltonnen untersucht – wirklich, das gehört zu einer solchen Fahndung,«
»Und wenn einer dabei die Scherben der Nixe gefunden hätte?« fragte Peter. »Das hätte doch keinen Menschen interessiert.«
Morton hatte in der Nähe gestanden, und nun räusperte er sich.
»Justus«, sagte er, »ich habe Mr. Burton mehrmals gefahren, wenn er sich nicht selbst ans Lenkrad setzen wollte. Er besucht oft Premieren, und er geht zu vielen großen Parties in Hollywood. Er hat auch im normalen Leben etwas Kino-oder Theaterhaftes an sich. Wenn er redet, erkenne ich manchmal Dialogstücke aus Filmen wieder. Er benimmt sich immerzu als Darsteller. Könnte das höchst verwunderliche Vorgehen, eine zerbrochene Figur ins Meer zu werfen, auch aus einem Drehbuch sein? Wollte er einen . . . einen Spion darstellen, oder einen Kunstdieb oder . . .«
Aber dann hielt Morton inne und überlegte. »Nein«, sagte er.
»So war es nicht. Um sich so aufzuführen, müßte er wirklich schwerwiegend gestört sein, und das ist er ja nicht.«
»Nur ein Blender«, warf Peter ein.
»Ja, ich glaube, das trifft den Sachverhalt« ’ meinte Morton.
»Und wir wissen immer noch nicht, warum er die Figur im Meer versenkte«, hielt Justus fest.
Genau da kam Bob die Ocean Front entlanggelaufen. Er war ganz aufgeregt. »He, Freunde!« rief er. »Das erratet ihr nie!«
»Vermutlich nicht«, äußerte Justus gelassen. »Was ist denn?«
Bob setzte sich neben ihn. »Ich glaube, Mooch und der Mann, der bei ihm wohnt, und Clark Burton stecken unter einer Decke.«
Rasch erzählte Bob davon, wie er Burton zu dem leerstehen-den Mietshaus an der Evelyn Street gefolgt war und wie der Mann mit dem Schnauzbart im Buick weggefahren war.
»Es war der gleiche Bursche, der gestern auf dem Sklavenmarkt Moochs Kumpel für einen Job ausgesucht hatte«, sagte Bob.
»Und ich bin sicher, das ist niemand anders als Clark Burton!«
»Oh, Mann!« stieß Peter hervor.
Auch Justus war sichtlich verdutzt. »Willst du etwa damit sagen, daß Clark Burton von Mermaid Court zu einem unbewohnten Haus an der Evelyn Street marschiert ist, sich dort mit Sonnenbrille und falschem
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