Die drei ??? und der heimliche Hehler
Überlegung«, sagte Justus. »Wenn jemand kommt, dann gibst du mir über das Walkie-talkie Bescheid. Ich gehe jetzt rein.«
»Mooch hat aber abgeschlossen«, wandte Bob ein.
»Irgendwie schaffe ich das schon. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.« Damit hatte Justus recht. An der Ostseite des Hauses, vom Speedway abgewandt, befand sich ein Schiebefen-ster, das nicht verschließbar war. Der Rahmen war alt und morsch, und der Riegel war längst abgebrochen. Justus schob lautlos den Schiebeteil hoch und zwängte sich durch die Öffnung. Er hoffte, die Hunde würden ihn nicht hören.
Nun war er in einem Raum, der einmal das Eßzimmer des Hauses gewesen sein mochte. Ein häßlicher Kronleuchter hing an einer Kette von der Deckenmitte. Eine eingebaute Anrichte an einer Wand war silberfarben gestrichen. Doch außer einigen zerfledderten Zeitschriften auf dem Holzfußboden gab es hier nichts – nicht einmal einen Tisch und Stühle.
Justus ging nach hinten in die Küche. Er sah einen Tisch mit benutztem Geschirr, ein Spülbecken mit noch mehr schmutzigem Geschirr, Müllsäcke und Kisten mit Hundefutter.
Und ein Gestank war hier drin! Die Tür, die zum Hof ins Freie hinaus führte, war so verklemmt, daß sie sich nicht schließen ließ. Sie war daher mit einer Drahtschlinge um den Knauf an einem Nagel im Türrahmen eingehängt. Justus rümpfte die Nase und ging im Haus nach vorn, wobei er achtgab, daß er nichts anfaßte.
Im vorderen Raum stand ein Ledersofa, das besser zu einem Wartesaal der Bahn gepaßt hätte. Auf einem runden Tisch mit Glasplatte lagen Hundeleinen und Exemplare der Lokalzeitung von Santa Monica herum. Mit Farbstift waren Anzeigen über entlaufene Hunde gekennzeichnet.
Justus ging treppauf ins Obergeschoß. Bei einer raschen Durchsuchung des Schlaf-und Badezimmers fand er Berge schmutziger Wäsche vor, sonst jedoch nichts von Belang.
Es gab kein Dachgeschoß, keinen Keller – und keine Spur von Ted Stratten. Und sollte der wählerische und vorsichtige Clark Burton mit den beiden jungen Männern, die hier hausten, Verbindung haben, so wäre es schwer vorstellbar, welcher Art diese sein könnte, außer daß er sie vielleicht hin und wieder etwas für ihn erledigen ließ.
Aber was?
Justus fühlte sich in dieser Umgebung abgestoßen und deprimiert. Gerade wollte er wieder gehen, da hörte er Bobs Stimme über das Walkie-talkie. »Justus, Mooch kommt die Straße entlang!«
Justus hastete ins Eßzimmer. Durchs Fenster sah er Mooch, der sich von der Pacific Avenue her näherte. Er erschrak heftig, denn er erkannte, daß er nicht ungesehen das Fenster wieder öffnen und hinaussteigen konnte.
»Mann, Justus, mach schnell!« drängte Bob.
Justus flitzte zur Küchentür zurück. Auf der Veranda vorn am Haus waren Schritte zu hören. Verbissen fummelte der Erste Detektiv an der Drahtschlinge herum, mit der die Hintertür eingehängt war. Gleich darauf war die Tür offen, und Justus trat auf die hintere Veranda hinaus.
Die Hunde im Hof stimmten schlagartig ein wüstes Gebell an.
»Was ist denn hier los?« brüllte Mooch vorn am Haus. Seine Schritte waren schon an der Ecke zu hören. Justus wußte nach einem Blick, woran er hier war. Der Hof war von einem brusthohen Bretterzaun umschlossen. Justus erkannte, daß er ihn nicht rasch genug erklimmen konnte, um auf diesem Weg zu flüchten. Das einzige Tor im Zaun führte auf die Einfahrt an der Seite des Hauses. Und darauf kam Mooch schnurstracks zu! Justus saß in der Falle!
Er sah nur einen Ausweg. Er lief zu den Hundezwingern hinten im Hof.
»He, du!« schrie Mooch von der Einfahrt herüber. Ohne erst das Tor aufzuriegeln, flankte Mooch über den Zaun in den Hof.
Justus war bei den Zwingern angelangt. Schnell schob er den Riegel an der Tür des ersten Käfigs auf. Der Schäferhund drinnen, der völlig außer sich war, machte einen Satz. Die Tür flog auf, und der Hund war frei.
»Los, wieder da rein!« schrie Mooch den Hund an.
Justus trat vorsichtig an den zweiten Zwinger und öffnete auch hier die Tür. Ein zweiter Hund machte mit irrsinnigem Gebell einen Sprung in die Freiheit. Er blieb kurz stehen und musterte den Schäferhund. Dann ging er auf ihn los. Das Knurren und Kläffen waren ohrenbetäubend, und Mooch tanzte um die kämpfenden Hunde herum und brüllte wie irr.
Justus öffnete den dritten Zwinger, den vierten.
Mooch verlor den Kopf und versuchte, die ineinander verbis-senen Tiere zu trennen. Prompt handelte er sich selbst zwei Bisse
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