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Die drei ??? und der heimliche Hehler

Die drei ??? und der heimliche Hehler

Titel: Die drei ??? und der heimliche Hehler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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Burton. »Ich wünschte, ich könnte diese kleine Schnitzarbeit hier ebenso leicht abnehmen.«
    »Das kann ich verstehen«, meinte Justus. »Aber wollen Sie damit sagen, daß Sie nicht in dieser Suite waren, seit Sie das Hotel kauften?«
    »Nein, und ich bedaure das. Ich hörte ja, daß diese Räume eine Pracht sein sollen. Francesca Fontaine wohnte immer in dieser Suite, wenn sie nach Venice kam.«
    »Und hier soll also ein Gespenst umgehen?« fragte Peter.
    Burton verzog verächtlich den Mund. »Du glaubst solche Ammenmärchen? Ich nicht. Die Leute spinnen sich über alte leerstehende Bauten Geschichten zurecht, und da Francesca Fontaines Tod so geheimnisumwittert ist, ranken sich Gerüchte natürlich auch um sie. Manche behaupten sogar, sie sei noch immer hier, In diesen Räumen eingesperrt – mittlerweile ein Skelett, auf dem Bett ausgestreckt. Ich hörte, sie habe sich zuletzt völlig von der Umwelt abgeschlossen und den Hotelier dafür bezahlt, daß er sie versteckt hielt, und sie sei dann hier gestorben, eine dem Wahnsinn Verfallene . . .«
    Clark Burton hielt inne, und die Jungen erschauerten, als sei es auf dem Flur plötzlich eiskalt geworden.
    »Das ist alles Unsinn!« redete Burton weiter. »Ich sah durch die Fenster, als die Handwerker hier die Eisengitter anbrach-ten. Die Prinzessinnen-Suite ist nicht anders als die übrigen Räume des Hotels. Sie ist leer.«
    Burton und die Jungen gingen weiter zum Dachgeschoß. Hier gab es keine vergitterten Fenster. Viele Zimmertüren entlang dem Mittelgang standen offen.
    »Hier sind wir dreizehn Meter über dem Hof«, sagte Burton.
    »Niemand könnte sich hier Zugang verschaffen.«
    »Gibt es über uns noch einen Speicher?« fragte Justus.
    »Nein, nur noch das Dach, und das ist nicht dicht.«
    Sie suchten trotzdem – wieder nichts, außer leeren Räumen voll Widerhall. In einer Ecke führte ein Schacht von diesem obersten Stockwerk zu dem Küchenbereich ganz unten.
    »Ein Speisenaufzug«, erklärte Burton. »Er wurde dazu benutzt, Tabletts mit Essen von der Küche heraufzuschik-ken.«
    Die Hebevorrichtung fehlte nun, und der Schacht war leer.
    Burton versicherte den Jungen, daß die Polizisten mit Hand-lampen hinuntergeleuchtet hatten.
    Die vier gingen langsam die Treppen hinunter und in die Sonne hinaus. Regina Stratten wartete im Innenhof. Sie sah magerer aus, und ihre Augen erschienen unverhältnismäßig groß.
    »Ihr habt das Hotel abgesucht«, sagte sie. »Ihr dachtet, hier könnte Ted vielleicht sein, aber es ist nicht so. Doch ihr seid auf der richtigen Spur. Er ist hier in der Nähe und hält sich versteckt. Ich glaube, ich weiß, was mit ihm passiert ist. Er hat was verbrochen, und da ist er losgelaufen zum Speedway, oder vielleicht sogar zur Pacific Avenue. Tiny lief hinterher und wurde von einem Auto überfahren, und da glaubte Ted, das sei seine Schuld. Deshalb ist er nicht wieder heimgekommen und hat sich irgendwo versteckt. Hören Sie, er machte immer das nach, was er im Fernsehen sah oder aus Büchern hörte. Wissen Sie, was er letzte Woche gesehen hat? Einen alten Film, ›Der kleine Flüchtling‹.«
    »So?« sagte Clark Burton dazu.
    »Er handelt von einem kleinen Jungen, der glaubt, er habe seinen Bruder getötet. Er läuft weg von New York nach Coney Island und haust dort unter der hölzernen Strandpromenade über dem Sand.« Doch dann war Regina Stratten wieder ganz niedergeschlagen. »Nur haben wir hier keine solche Promenade«, sagte sie bedrückt, »und die Polizei hat auch schon unter dem Pier gesucht. Aber es wäre durchaus möglich, daß er irgendwo hingelaufen ist und sich versteckt hat, nicht?«
    »Natürlich, Regina«, versicherte ihr Clark Burton. »Er wird schon nach Hause kommen, wenn ihn der Hunger plagt.«
    Damit ging Burton zielstrebig zu seiner Galerie zurück.
    »Aber er muß inzwischen ganz ausgehungert sein«, sagte Regina verzweifelt. »Er ist nun schon zwei Tage weg.«
    Langsam ging sie zur Buchhandlung zurück. Peter sah hinauf zur Mermaid-Galerie. Burton hatte noch nicht wieder geöffnet.
    Auf dem Schild am Eingang stand noch immer GESCHLOSSEN.
    »Burton will irgendwo hin«, prophezeite Justus. »Diese Geschichte von dem kleinen Jungen und der Holzpromenade hat ihn auf einen Gedanken gebracht. Ist euch nicht aufgefallen, wie er plötzlich anders aussah? Da hatte er garantiert eine glänzende Idee.«
    »Weit kann er noch nicht gekommen sein«, meinte Bob. Er sauste los in Richtung Ocean Front, dann um die Ecke zur

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