Die drei ??? und der heimliche Hehler
Blick aufs Meer. Wenn er das Geld zum Renovieren nicht hat, könnte er es doch bestimmt auftreiben. Mermaid Court ist ja ohne Frage eine lohnende Investition.«
»Liebes Kind, man kann den Verstand darüber verlieren, Clark Burton zu enträtseln.« Miß Peabody schüttelte den Kopf. »Ein sonderbarer Zeitgenosse.«
Justus legte keinen Wert darauf, ›liebes Kind‹ genannt zu werden, aber er bezwang seinen Ärger. Er setzte eine entschlos-sene Miene auf.
»Die Fenster im Dachgeschoß des Hotels sind nicht vergittert«, sagte er. »Ich frage mich, ob der Zugang möglich wäre, wenn wir es vom Dach dieses Gebäudeteils hier versuchen.«
Peter war völlig verdutzt. »Wozu das? Wir haben den alten Bau doch schon durchsucht.«
»Wir waren aber nicht in der Suite, wo Francesca Fontaine immer wohnte«, erinnerte ihn Justus.
»Das sind die Räume, in denen es spukt«, sagte Mr. Conine.
»Schaut mal, dort. Seht ihr diese Fenster im ersten Stockwerk – die am Nordende des Hauses? Gleich neben der Galerie?
Das waren die Fenster der Fontaine, und dort sehe ich manchmal, wenn es dunkel ist, Lichter, die sich bewegen.«
»Sie sehen Lichtreflexe von der Ocean Front her, sonst nichts«, mischte sich Miß Peabody ein.
Mr. Conine überhörte das geflissentlich. »Wenn ihr wollt«, schlug er den Jungen vor, »gehe ich hinüber und fange eine Unterhaltung mit Burton an. Ich werde ihn so bei der Stange halten, daß er nicht aus dem Fenster sieht, während ihr von meinem Dach aus in sein Hotel einsteigt.«
»Danke, Mr. Conine!« Justus hatte bereits Feuer gefangen.
»Ich werde hier Wache halten«, erbot sich Miß Peabody.
»Wenn ihr in einer Stunde nicht zurück seid, werde ich Mr. Conine und Mr. Finney bitten, nach euch zu sehen.«
Zuweilen versteckt sich ein Gespenst – wie Abergläubische behaupten – in einem soge-nannten Spukhaus, zuweilen versteckt jemand ein ›Skelett im Schrank‹ (wie die Engländer es so treffend nennen). O ja, verstecken läßt sich viel . . . Und wenn es dunkel ist, muß der Betreffende in diesem Versteck natürlich Licht machen, um etwas zu sehen. Zu dumm nur, daß dann auch andere von draußen jenes Licht sehen können. Eine gewisse Nachlässigkeit – wozu gibt es schließlich dichte Jalousien oder ganz dicke Vorhänge?
Munter ging Mr. Conine los. Bald waren er und Clark Burton in der Galerie ins Gespräch vertieft. Burton stand mit dem Rücken zum Fenster.
»Los, gehen wir«, forderte der Erste den Zweiten Detektiv auf.
»Bist du sicher, daß das eine gute Idee ist?« Peter war beunruhigt. »Und wenn es im Haus nun tatsächlich spukt?«
»Du glaubst doch nicht an Gespenster, Peter, oder?« gab Justus lachend zurück.
Peter hatte seine Zweifel, als sie von Miß Peabodys Hintertür auf den Treppenabsatz hinaustraten. Sie stiegen auf das Dach und krochen dort über Mr. Conines Wohnung entlang bis zu der Mauer des alten Hotels. Solange die Jungen sich geduckt auf der abgewandten Seite des Giebeldaches hielten, waren sie von der Galerie aus nicht im Blickfeld.
Die Fenster im Dachgeschoß des Hotels lagen nur wenig oberhalb Mr. Conines Dach. Die Jungen spähten über den Dachfirst und sahen, daß Conine und Burton sich noch immer eifrig unterhielten. Peter richtete sich auf und stieg auf den Dachfirst. Er streckte den Arm aus und fingerte an einem Fenster herum.
Es ließ sich öffnen, obschon es nur widerwillig und ächzend nachgab. »Nicht mal richtig geschlossen!« stellte Peter fest. Er stieg in das Hotelzimmer ein und streckte dann die Hand aus, um Justus über den Fenstersims zu helfen.
Da sie im Dachgeschoß schon in alle Räume geschaut hatten, gingen sie gleich zur Treppe und ins darunterliegende erste Stockwerk. Peter ergriff den Knauf an der Tür der Prinzessinnen-Suite. Er ließ sich drehen, aber die Tür ging nicht auf.
Auch als Peter sich mit voller Wucht dagegenwarf, gab sie keinen Millimeter nach.
Justus zog die Brauen zusammen und trat zurück. »Wir sind hier über der Küche«, sagte er. »Oder vielleicht über den Vorratsräumen. Und wir sind unter dem Eckzimmer im Dachgeschoß, dem mit dem Speisenaufzug!« Er grinste. »Der Schacht muß genau durch die Prinzessinnen-Suite verlaufen, gleich an der anderen Seite dieser Wand hier. Und es wäre doch unlogisch, nicht wahr, einen solchen Schacht anzulegen und in der Suite keine Öffnung einzubauen?«
»Mann, du hast recht!« rief Peter.
Sie gingen wieder treppauf und fanden den Speisenaufzug, wie ihn Justus in
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