Die drei ??? und der Höhlenmensch
Hausfront verlief.
»Die Arbeitsräume und Labors gehen alle von diesem Flur ab«, erläuterte Eleanor. »Dr. Hoffers Labor ist hier.«
Sie öffnete die nächste Tür. Zuerst ging es in einen kleinen Waschraum. Eleanor holte vier Mundschutzmasken. »Hier, die müßt ihr benutzen«, trug sie den Jungen auf. Sie legte selbst eine Maske an und zog ein Paar dicke Gummihandschuhe über.
Eine zweite Tür führte in einen großen, sonnendurchfluteten Raum. An den Wänden standen Dutzende von Käfigen in Glasvitrinen, und kleine Tiere huschten in jedem Käfig hin und her.
»Geht nicht zu nahe heran und faßt nichts an«, ermahnte Eleanor die Jungen noch einmal. Sie machte sich ans Füttern der Mäuse und ging fürsorglich von Käfig zu Käfig.
»Die Mäuse sind etwas ganz Besonderes«, sagte sie Dr.
Hoffer hat ihre natürlichen Abwehrkräfte künstlich herabge-setzt, also dürfen sie sich nicht erkälten oder sonstige Infektionen bekommen. Deshalb müssen wir die Masken tragen.
Manche Tiere verfügen über gar keine Abwehrkräfte gegen Infektionen.«
»Das hört sich ja betrüblich an«, fand Bob. »Sterben die Tiere nicht, wenn sie keine Abwehrkräfte haben?«
»Ja, leider gehen immer wieder Tiere ein«, berichtete Eleanor. »Aber Dr. Hoffer nimmt an, daß wir manche Krankheiten bekommen, eben weil wir unser Immunsystem haben!
Unser Körper produziert spezielle Zellen, die Viren und Bakterien auffressen, aber manchmal können diese Zellen auch den eigenen Organismus schädigen. Möglicherweise bekommen wir aufgrund unserer Immunreaktion Arthritis oder Magengeschwüre oder sogar gewisse Formen psychischer Krankheiten.«
»Ach!« Peter sah richtig ängstlich aus.
»Aber ohne Abwehrkräfte würden wir Windpocken bekommen«, wandte Bob ein, »und ... und Masern, und ...«
»Das weiß ich«, sagte Eleanor. »Was Dr. Hoffer anstrebt, ist die Möglichkeit, das Immunsystem unter Kontrolle zu bringen, damit es uns zwar schützt, aber nicht schädigt.«
»Großartig!« kommentierte Justus. »Und Dr. Terreano schreibt ein neues Buch.«
»Dr. Brandon auch«, sagte Eleanor. »Über den – hm –, den er im Schrank in seinem Zimmer eingeschlossen hat.«
»Wie bitte?« fragte Bob. »Da ist jemand im Schrank eingeschlossen?«
»Es ist ein Skelett«, klärte ihn Eleanor auf. »Er hat die Knochen in Afrika gefunden und sie wie ein Puzzle zusammenge-setzt, bis er ein ganzes Skelett beisammen hatte. Er macht an den Knochen Messungen und fotografiert sie und vergleicht die Ergebnisse mit den Daten in seinen Büchern.«
»Und mit dem fossilen Wesen in der Höhle möchte er ebenso vorgehen, nicht wahr?« fragte Justus.
»Ja.« Eleanor sah unglücklich aus. »Aber mein Onkel will es ja nicht zulassen.«
Nun war Eleanor mit der Fütterung der Mäuse fertig. Alle vier gingen in den Waschraum zurück, wo das Mädchen Mundschutz und Handschuhe abnahm und sie in einen Deckelkorb beim Spültisch warf. Die Jungen legten ihren Mundschutz auch hinein, und dann gingen sie alle in den Flur zurück.
»Und jetzt bekommt ihr die Schimpansen zu sehen!« kündigte Eleanor an.
Das Labor, in dem Dr. Birkensteen gearbeitet hatte, lag am Ende des Flurs. Es war größer als Hoffers Labor. Die beiden Schimpansen, die hier lebten, teilten sich einen Käfig beim Fenster. Darin gab es Spielzeug und Bälle und eine kleine Wandtafel, worauf die Affen mit Kreide kritzeln konnten.
Die Tiere kreischten freudig bei Eleanors Anblick, und der größere streckte die Arme aus.
»Hallo, ihr beiden!« sagte das Mädchen. Sie öffnete die Käfigtür, und der größere Schimpanse kam heraus und faßte ihre Hand.
»Na, geht’s dir gut?« begrüßte ihn Eleanor. »Hast du heute nacht gut geschlafen?«
Der Affe schloß kurz die Augen und legte den Kopf schräg.
Dann wies er auf die Uhr an der Wand und malte mit einem Finger Kreise in die Luft.
»Ah, du hast lange geschlafen?« fragte Eleanor.
Der Affe hüpfte auf und nieder und klatschte in die Hände.
Nun kam auch der zweite Affe aus dem Käfig und kletterte auf einen der Tische im Raum.
»Vorsicht!« warnte Eleanor.
Das Tier schaute begehrlich zu einem Wandbrett mit Behältern voller Chemikalien hin.
»Nein, nein! Nichts anfassen!« mahnte Eleanor. Sie wandte sich den Jungen zu und lachte. »Die Schimpansen sind wie Kinder.
Sie möchten alles haben und damit spielen.«
Der Affe wandte sich von dem Wandbrett ab, nahm einen leeren Becher vom Tisch, kletterte auf den Boden hinunter und begann, den
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